Käpt’n Olafs Betriebsunfall

Joggende Spezialdemokraten • Gillamoos • Bocholt

Ja, es sind schon andere große Spezialdemokraten beim Joggen auf die Nase gefallen. Jimmy Carter etwa 1979, mitten in der Amtsperiode, als seine Wiederwahl in Vorbereitung war. Der alte Joe fällt oft, ob im Sportdress oder in Berufsbekleidung, was ebenfalls von vielen als Menetekel verstanden wird. Nun also auch Chef Olaf, der die nächsten Tage oder Wochen mit verwegener Augenklappe Dienst tut.

 

Kurz vor den Wahlen rückt natürlich Bayern verstärkt in unseren Fokus, ob es unseren norddeutschen Lesern nun passt oder nicht. Im Unterschied zu anderen Bundesländern wird der bayerische Wahlkampf in Bierzelten entschieden, wobei es bestimmte Rituale zu beachten gilt. Hemdsärmelig müssen die Auftritte der Matadore sein, zudem wird im Trachtenjanker oder Dirndl Heimatverbundenheit demonstriert. Mannsbilder sollten zudem einen Bierhumpen vor sich stehen haben, selbst wenn der, wie bei Edmund Stoiber, heimlich durch Kamillentee entweiht wird. Gemessen werden zukünftige Wahlergebnisse per Akklamation des Publikums, also dem Applausometer.

Ein solch wichtiger Wahlkampftermin fand nun auf dem Volksfest Gillamoos statt, wo die einzelnen Parteien ihre eigenen Bierzelte haben. Die ersten Daten dürften Markus Söder nicht gefallen. Applausführer war im Lärmdirektvergleich Aiwangers Huber, was auf eine Überraschung bei der Wahl hindeutet. Der wurde allerdings noch geschlagen von Alice Weidel, deren Parteifreunde unter freiem Himmel beisammensaßen. Upps. Abgeschlagen die trotzigen SPDler und Grünen, nicht mehr im messbaren Bereich die FDP.

Der Rednervergleich

Aiwanger ist kein Volkstribun, nein, er ist sogar ein langweiliger Redner, kaum besser als, alles, was die SPD zu bieten hat, aber weil nun ein jeder gemerkt hat, dass die Berliner Koalition das Land gegen die Wand fährt, reichen die Stichworte „Gendern“, „Heizen“ und „Süddeutsche Zeitung“. Da ist FDP-Kubicki schon ein anderes Kaliber, aber die letzten Getreuen zum Jubeln bringt er in Bayern nicht, zu groß ist die Kontaktschuld. Selbst bei „Hofreiter“, einer sicheren Bank („Hofreiter, der früher Bienen zählte und heute, als Pazifist, alle Raubtiernamen der Panzer- und Artilleriesysteme kennt“), bleibt der Beifall zaghaft.

Rhetorisch macht dem Söder keiner was vor. In diesem Jahr durfte Parteischwester Merz am CSU-Gillamoos teilnehmen, der leider den Kontakt zu den Bierzelten völlig verloren hat. Dem gibt Söder, obwohl auch für ihn die Bäume, die er gern öffentlich umarmt, nicht in den Himmel wachsen, gleich zu Beginn mal eins mit:

„Friedrich Merz hat ein Kindheitserlebnis, ein Trauma gehabt. Einmal in seinem Leben hat er solch eine Veranstaltung mit Strauß erlebt, und jetzt erlebt er des wieder… Wenn du Probleme hast in der CDU, wenn du dich einsam fühlst in der CDU, wenn du dich traurig fühlst im Sauerland, du bist immer willkommen, wir mach das hier jedes Jahr…“

Alice Weidel verzichtete übrigens auf die landesübliche Verkleidung, denn sie komme schließlich aus Westfalen und wolle sich nicht der kulturellen Aneignung schuldig machen. Außerdem würde sie sonst am Ende noch für eine Grüne gehalten werden, die sich auffallend gern als volkstümlich inszenieren, obwohl sie mit demselben nichts am Hut hätten.

 

Und nun zur realen Politik. Jeden Monat will die von den Grünen an der Nase herumgeführte CDU-Landesregierung 1.500 junge Männer aus dem Orient auf Städte und Gemeinden verteilen, ob die nun ausreisepflichtig sind oder nicht. Die Willkommenskultur der Bevölkerung ist nach zahllosen Messer- und Vergewaltigungsopfern hingegen auf dem Nullpunkt angekommen. Zaghaft wehren sich erste Gemeinden mit Bürgerentscheiden gegen die von oben verordnete Bereicherung und ein tägliches Neuaushandeln des Zusammenlebens mit Kulturfremden. Selbst im katholischfrommen Münsterland sammelten Bürger genügend Unterschriften um einen Bürgerentscheid herbeizuführen. Toi, toi, toi, rufen wir von hier den tapferen Bocholtern zu, denn wir selbst wuchsen einst im Ortsteil Biemenhorst auf. Wäre schade drum.

Leave a reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .

Wird häufig gelesen

DER WAHRHEIT VERPFLICHTET!

Schön, dass Sie da sind. Stöbern Sie, schmökern Sie, und kommen Sie täglich wieder vorbei. Aber vergessen Sie nicht, unserem Service einen Tipp da zu lassen. Hinweis für neue Leser: Für einen "Jahres"-Beitrag von € 60,- oder mehr erhalten Sie automatisch das Buch BLACK BOX 2023 – Die satirischen Sonntags-Kolumnen von Stephan Paetow dazu (oder auf Wunsch eine ältere, noch verfügbare Ausgabe).

Allen Unterstützern an dieser Stelle wieder 1000 Dank. Ihr seid großartig!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt spenden

oder Weiterlesen

Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner