Es steht geschrieben...

oder auch nicht.

Deutschland ist ein zutiefst gespaltenes Land, in dem ein gepflegter Meinungsaustausch nicht nur mangels Sprachkenntnissen inzwischen unmöglich geworden ist. Historiker wird dereinst am meisten verblüffen, dass die mutmaßlich freie Presse ein Hauptgrund der Zerrissenheit gewesen ist.

 

Wie bitte soll man etwa mit einem Abonnenten der Süddeutschen Zeitung ein vernünftiges Gespräch führen? Deren „wichtigsten Meldungen des Tages“, Stand 18.30 Uhr: „Nawalnys Mutter bekommt Leiche zu sehen“, „Deutsche Bischöfe warnen vor der AfD“, Verdi-Streik, Biden und Scholz für Rutte als Nato-Chef. Hm.

Den Eltern des Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums dürfte die Warnung vor der AfD seitens der deutschen Bischöfe herzlich egal sein, nachdem dort „mutmaßlich ein 17 Jahre alter Angreifer mehrere Mitschüler verletzt hat“. Nun gut, die werden kaum die Süddeutsche lesen, aber auch für deren Glaubensbrüder im Westen bleiben wichtige Informationen auf der Strecke.  Laut Welt kamen gleich „mehrere Stichwaffen“ zum Einsatz, die Westdeutsche Zeitung ergänzt, laut Schulleitung sei ein Schüler der Oberstufe in eine „manische Phase seiner psychischen Erkrankung abgeglitten“, was im Jahre 1999 als Information gereicht haben dürfte, aber seit selbst das ZDF gerade erst „34 Messerangriffe pro Tag in Deutschland“ errechnete, bleibt die wichtigste Frage offen.

Gut, dass es nicht nur die mutmaßlich freie Presse gibt, sondern auch eine richtige. Dort stand zuerst, dass der Täter einen „muslimischen Migrationshintergrund“ hat, was Bild schließlich bestätigte. Und damit genug Wasser auf die Mühlen, wir schalten um nach Düsseldorf, wo…

… mit Dorothee Feller eine „erfahrene, besonnene Verwaltungsjuristin, die selbstverständlich auch mit der beamtenrechtlichen Neutralitätspflicht vertraut ist“ (FAZ), das Amt der Bildungsministerin innehat. Dorothee ist den Menschen im Lande und selbst im Homeland NRW weitgehend unbekannt, obwohl sie gegen den eklatanten Lehrermangel gerade erst das berühmte „Handlungskonzept Unterrichtsversorgung“ erarbeitet hat.

Aber auch pädagogisch hat sich CDU-Dorothee inzwischen derart in ihr Amt reingefuchst, dass ein Unterschied zu grünen oder roten Vorgänger-Bildungsministern nicht mehr zu erkennen ist. Und wo die Pädagogin regiert, muss die Juristin eben schweigen: „Ich möchte Lehrkräfte ausdrücklich ermuntern, an diesen Demonstrationen für unsere lebendige Demokratie teilzunehmen, um ein Zeichen zu setzen – gern auch mit ihren Schülern“, ermunterte sie ausdrücklich, und sah sogar darüber hinweg, dass auf vielen Aufmärschen „gegen rechts“ Unionisten (und Liberale) grundsätzlich unerwünscht sind. Der intellektuelle Spagat, quasi gegen sich selbst auf die Straße zu gehen, gelang ihr, weil Homeland-CDU-Chef Wüst vorgeturnt hatte, wie das geht. Es kommt auf den Standpunkt an: Die Unionisten marschieren gegen die AfD, die anderen gleichzeitig gegen AfD, CDU und FDP. Und dann sehen sie weiter...

Kognitive Dissonanz

Bayerns Grüne Katha Schulze: „Die Wärmewende nimmt Fahrt auf…“
Die Realität: „Rund 70 Prozent der neu gekauften Heizungen werden überwiegend mit fossilen Energien betrieben (2022: 66 Prozent). Besonders beliebt ist die Gasheizung im Heizkeller. Und sogar die eigentlich tot geglaubte Ölheizung ist wieder gefragt. Eine Verdoppelung im Vergleich zu 2022!"

Immer heiter bleiben!

6 comments

  1. Krufi 22 Februar, 2024 at 20:25 Antworten

    „Die Wärmewende nimmt Fahrt auf…“. Hmm… etwa gegen die Wand, um dann endgültig zu crashen??? Hierzu passt folgende Meldung: „Rückschlag für Klimaagenda nach Ausstieg von billionenschweren Großinvestoren?? Ohne dass es große Aufmerksamkeit erregt hätte, wurde letzte Woche gemeldet, dass JPMorgan und State Street komplett aus der Initiative „Climate Action 100+“ (CA 100+) aussteigen und Blackrock zwei Drittel seines Kapitals zurückzieht.“ Die Realität wird auch noch die Grüne Katha Schulze umzingeln!!

  2. frifix 22 Februar, 2024 at 20:26 Antworten

    Zwei Meldungen möchte ich gegenüber stellen:
    Die erste stammt vom Bundestag, wo ein gewisser Herr Spahn verkündete, dass die Lage der BRD-Wirtschaft dramatisch schlecht sei. Aber herr habeck lässt das nicht stehen. Nur die Zahlen (welche?) seien schlecht.
    Die zweite entstammt dem Anti-Grün-Plakat eines bayrischen Unternehmers, in welchem bezweifelt wird, dass herr habeck bis drei zählen kann.
    Die Großschreibtaste verweigert bei der Ansprache des herrn habeck leider ihren Dienst.
    In meinem reichlichen Zitatenschatz ist auch ein Ausspruch des Werte-Union-Dissidenten Dr. Krall enthalten: “Leute, die etwas produzieren wollen, müssen die Leute um Erlaubnis dazu fragen, die noch nie in ihrem Leben etwas produziert haben.”
    Sollte ich das schon einmal vorher gepostet haben, bitte ich NICHT um Nachsicht! Dies kann man gar nicht oft genug wiederholen!
    In meinem tagtäglichen Gleitflug durch das Inet stelle ich verblüfft fest: Der Name Anna-Lena, so oder auch zusammengeschrieben, scheint in Grünroten Clans alle anderen Vornamen in den Schatten gestellt zu haben. Wie haben die 68er das nur geschafft?
    Lisa Paus mit Vertretenden des “Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz”.
    Mit dabei Anna-Lena von …… Nee, müsst ihr selber googeln!

  3. Franck Royale 22 Februar, 2024 at 20:56 Antworten

    Noch eine Meldung aus dieser garstigen “Realität” irgendwo hinter der Brandmauer, von welcher die Klimasozialisten umzingelt sind (und dabei hatte der Sozialismus mit den vier Jahreszeiten doch schon vier Todfeinde): “Mercedes’ Rückkehr zum Verbrenner. Im Jahr 2030 sollten bei Mercedes-Benz fast nur noch E-Autos vom Band rollen. Nun ändert der deutsche Autobauer seine Strategie und will bis in die 30er-Jahre deutlich mehr Verbrenner anbieten als bisher gedacht.”

    PS: Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne hat Lidl-Gründer Schwarz überholt und ist jetzt reichster Deutscher. Naja, er lebt halt in der Schweiz.

    • habu 23 Februar, 2024 at 00:39 Antworten

      Dazu passt, was ich heute bei Tagesschau 24 sehen musste: Der Unternehmer Stihl (man sollte Kettensägen viel häufiger zum Einsatz bringen) baut seine neue Fabrik nicht in Ludwigsburg, sondern in der Schweiz, weil die Produktionskosten trotz viel höherer Löhne unterm Strich deutlich niedriger sind, als in Schland.

  4. Talleyrand 23 Februar, 2024 at 11:16 Antworten

    Apropos geschrieben. Wie steht’s geschrieben im Evangelio Matthäi? “Ihr Schlangen und Otterngezücht! Wie wollt Ihr der höllischen Verdammnis entrinnen? ” Ausserdem ist da noch von blinden Blindenleitern und ähnlichem die Rede. Soweit Jesus zum Thema Pharisäer et al.

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