War was?

Wenn das geltende Klimagesetz wörtlich gemeint ist, so der Verkehrsminister, dann stehen am Wochenende bald alle Räder still, weil das Heilige Klimakalb es will. Und den Zeugen des Klimas ist alles zuzutrauen, schließlich sind es dieselben Großdenker, die aus Angst vor einer Grippe das ganze Land lahmgelegt und alle Lieferketten zerstört hatten.

Wir haben einige Zeit vergeblich nach dem Originaltext bei Marcus Tullius Cicero gesucht, aber wollen Ihnen, verehrte Leser, die zweitausend Jahre alte Erkenntnis trotzdem nicht vorenthalten, wurde sich doch gerade heute wieder trefflich bestätigt: „Je näher der Zusammenbruch eines Imperiums rückt, desto verrückter sind seine Gesetze.“

Sahra Wagenknecht, rhetorisch das Beste, was Rotfront zu bieten hat, an die verstrahlten Genossen im Bundestag, incl. Liberalgewandete: „Da haben Millionen Bürger drauf gewartet, einmal im Jahr das Geschlecht neu wählen zu können, aber Heizung und Autotyp nicht mehr. Einfach nur albern, wenn es nicht so gefährlich wäre. Aber im Kriegsfall bleiben Männer dann doch Männer.“ Keine weiteren Anmerkungen.

Blei im Boxhandschuh

Erste Regel im Privat-TV-Geschäft: Du sollst nicht langweilen. Zweite Regel: Du sollst Geld verdienen. Dritte Regel: Du kannst gerne überziehen, wenn’s gut läuft. Das klingt leicht, und das ist es auch, wenn man was vom Geschäft versteht.

Welt TV hatte mit dem „Duell“ Voigt gegen Höcke die beste Primetime Quote seit Senderbestehen, und vorher eine gute Viertelstunde hochwertige Dauerwerbung. So geht Business. Auch für Mario Voigt lohnte sich der Abend, der „praktisch unbekannte CDU-Mann aus Thüringen“ (Zeit) wurde über Nacht zum nach Ramelow, Höcke und Kemmerich viertbekanntesten Politiker in Erfurt.

„Voigt hat das gut und anständig und engagiert gemacht“, resümiert die Sportredaktion vom Spiegel, aber da können sie schwätzen, wie sie wollen, Voigt hat nach Punkten eindeutig verloren. „Vielleicht ist er (Höcke) gar nicht der rhetorisch brillante Superhetzer“, freut sich die Zeit, aber wer hat das je behauptet? Voigt war, anders als Höcke, „munitioniert mit Blättern“ und zudem griffen „die beiden Moderatoren vor allem Höcke konsequent und mutig an“ (Spiegel).

Lassen wir mal den ganzen Nazi-Quatsch beiseite, hatte Voigt inhaltlich nichts zu verkaufen. Ohne diese EU hätten wir leere Regale im Supermarkt, viele, viele Arbeitslose, unsere Exportindustrie bräche zusammen? Beim Mauerfall war der Mario 12 Jahre alt, beim gebrochenen Maastricht-Vertrag war er 15. Wie soll Plattitüden-Mario da wissen, dass in der BRD die Supermärkte aus den Nähten platzten, die BRD gerade mal 1, 7 Millionen Arbeitslose hatte (heute 6 Millionen, geschminkt) und wir waren Weltmeister! Exportweltmeister. Heute zahlt der deutsche Staat große Teile der Importe unserer EU-Freunde über Targetsalden, das Geld ist nur noch die Hälfte wert, und jeden Tag kommt neuer Unsinn aus Brüssel.

„Jeder, der kann, muss auch arbeiten“, sagte wer? Falsch. Der Mario wars. „Null illegale Immigration“ will er, wobei er wohl wissen wird, dass in Rotland niemand illegal ist, weil die Leges (Gesetze) entsprechend umgemodelt wurden. Abschiebepflicht in Duldungen, und wer seine Pass verloren hat, kriegt nach ein paar Jährchen einen deutschen. Trotzdem behauptet Voigt, „ich spüre viel Zuspruch“, während er „viel im Lande unterwegs“ ist. Zum Beispiel im KZ-Buchenwald, wo der Höcke nicht hindarf, bätsch, weil das die Stiftung Buchenwald so bestimmt hat, weshalb schließlich deren Leiter mit Ehrungen überhäuft wird.

Ins Wanken geriet Höcke bei den unwesentlichen Dingen, die allerdings für die Meute von entscheidender Bedeutung sind. So habe er, warfen ihm die Moderatoren vor, in einem älteren Buch geschrieben, SPD-Özuguz habe „in Deutschland nichts verloren“, nachdem die behauptet hatte, eine deutsche Kultur sei jenseits der Sprache „schlicht nicht identifizierbar“. Verständlich, dass Höcke nervös wurde, Özuguz wurde von der SPD inzwischen zur stellvertretenden Parlamentspräsidentin gemacht und kann den ganzen Justizapparat in Bewegung setzen, um mit Klagen in ihrem Lager Punkte zu machen.

Apropos. Die Deutsche Telekom, zu mehr als 30 Prozent im Staatsbesitz und mit entsprechendem Führungspersonal ausgestattet, prüft eine Klage gegen Höcke, weil der im TV-Duell behauptete, die Staatsfirma hätte „Alles für Deutschland“ ebenfalls als Slogan verwendet.

Vielleicht prüfen die Herren ihre Attacke noch mal. Zwar hat die Telekom nie mit „Alles für Deutschland“ geworben – Höcke hatte da schlicht zwei „von den Nationalsozialisten missbrauchte Sprüche“ (neueste angewandte Sprachforschung) verwechselt. Wir können der Telekom auf die Sprünge helfen für den Fall, dass sie das Fass wieder aufmachen will: „Jedem das seine“ war der Telekomspruch 2001.

Franz Beckenbauer 2006: "Volle Pulle. Gebt alles für Deutschland!"