Macht Krise Spaß?
Spaß nicht, Freude schon!

Thomas, die Misere, bei Markus Lanz + SPD will mehr Flüchtlinge

Nach Merkel wird das Leben wieder schön, das zeigte eindrucksvoll Thomas de Maizière bei Markus Lanz: Tiefenentspannt, pumperlgesund und gut frisiert vom Figaro seines Vertrauens saß die Misere, Innenminister der Regierung Merkel III, im TV-Studio fröhlich wie Frodo nach der Rückkehr aus Mordor ins Auenland.

Dass mit seiner Amtszeit das Hoch die Tür, die Tor macht weit, der millionenfache Zuzug in die deutschen Sozialsysteme seit 2015 möglich wurde – längst verdrängt. So sehr, dass der unglaubliche Thomas sogar ein Buch unter dem Titel „Die Kunst des guten Führens“ auf den Markt geworfen hat. Die Kunst des guten Lebens hätte man ihm ja unbesehen abgenommen, wie er da so saß, auch die Kunst des Versagens und wie man damit umgehen sollte hätte seine Expertise durchaus verdient, aber im Zweiten, dem Shopping-Kanal des Staatsfunks, wird verkauft, was auf den Gabentisch kommt.

Keine Bange, wir gehen jetzt nicht weiter darauf ein. Aber dem gelegentlich hinterfotzigen Lanz gelingt doch immer wieder der eine oder andere Glückstreffer bei seiner Fragestunde.

„Macht Krise eigentlich Spaß“, fragte scheinheilig der gewiefte südtiroler Kommunikationswirt. Die Misere, den Hintersinn nicht erahnend, legte gleich ohne Denkpause los:

„Spaß nicht, aber Freude schon. Da zeigt sich nämlich, wer was kann“, glaubt die Misere wohl wirklich und wider besserer persönlicher Erfahrung. „Die Krise sucht sich die Mächtigen, nicht die Zuständigkeit, und die Krise stärkt die Seriösen, nicht die Lauten“ (hier irrt der Thomas schon wieder, wie der laute Lauterbach tagtäglich beweist). Aber wo er schon mal in Fahrt gekommen war, schob die Misere nach: „In einer Krise ist eben Schluss mit Firlefanz und Inszenierungen, da kommt’s auf die Substanz an, und wer das gerne macht, dem macht auch Krise Freude.“

Wo sieht der Mann nur ansatzweise Substanz bei all dem Firlefanz und all den Inszenierungen in der Corona-Zeit? Selbst Bild, die den Merkel-Weg lange unkritisch mitging, sah im Bundestag „trotz Impf-Debakel und Test-Wirrwarr nur Blabla statt Kreuzverhör“ bei der Befragung vom Jens Firlefranz Spahn.

Wenigstens erkennt de Maizière ein tiefes „Misstrauen“ unter den Corona-Politikern in Bund und Land, aber er konzediert „mildernde Umstände“: „Wir haben eine Kanzlerin, die nicht mehr antritt, bei der Union ist die Kanzlerkandidatenfrage ungeklärt, die SPD weiß nicht, ob sie Regierung oder Opposition sein will, das gleiche gilt für die Grünen, und dann stehen Landtagwahlen vor der Tür. Das führt dazu, dass es schwerer ist, Krise zu machen.“ Na, Hauptsache die Krise macht Freude.
(Die Sendung hier, ab 1:12.)

 

Ach, kann mal jemand, der einen Computer hat, der Berliner Staatsanwaltschaft helfen? Dieser Hildmann ist verschwunden und seine Festplatte ist Passwort-geschützt. Wie soll denn die Berliner Staatsanwaltschaft da überprüfen, „ob und in welchem Umfang sich der 39-Jährige durch seine Äußerungen die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten und sich strafbar gemacht haben könnte“ (SN gestern)? Die Staatsanwälte haben schon alles probiert (12345, ABCDE, abcde...), aber sind inzwischen mit ihrem Internet-Latein am Ende.

In Berlin-Neukölln sind laut Presseberichten „zwei Gruppen unter anderem mit Messern und Rohren aufeinander losgingen“. Es wird sich wohl um einen Streit zwischen Corona-Leugnern und Jüngern Coronas gehandelt haben. Hoffen wir, dass die durchgeführten Gefährderansprachen dauerhaft Wirkung zeigen. So billig dürften die Pärchen, die (mit Abstand) in einem Berliner Park in der Sonne lagen, wohl nicht davongekommen sein.

*Ja, die Regierung tut was! Derzeit flutet sie Internet wie auch Leuchtreklamen mit Anzeigen wie „Deutschland krempelt die Ärmel hoch“. Wegen der Impfspritze, verstehen Sie den Witz? Leider fehlt der Zusatz „Deutschland krempelt die Ärmel hoch – und guckt dumm aus der Wäsche“, weil doch der Impfstoff fehlt. Das wäre dann mal ein gelungener Witz.

*„Mehr als 260 Menschen in den Rängen des Kieler Holstein-Stadions jubelten am Samstag bei der Nominierung des SPD-Bundestagskandidaten Mathias Stein (51)“, berichtet die dortige Ortspresse. Die Frage „Warum dürfen SPD-Politiker ins Stadion, Fans aber nicht?“ wird hinter der Maut beantwortet. Versprochen.

*Um bei den kommenden Wahlen endlich den Großen Sprung nach vorn zu machen, will die SPD „die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland deutlich erleichtern“. Bodo Ramelow (seine Blumen-Suse soll bald SED-Parteichefin werden) rief sogleich, Thüringen nehme gerne. Auch Berlin hat immer noch Platz, obwohl sich durch den „Mietendeckel“ das Angebot an freien Wohnungen gerade halbiert hat.

 

Illustration: adborsche

8 comments

  1. JG 24 Februar, 2021 at 20:49 Antworten

    Das läuft wohl unter der Rubrik “Fake News”, dass angeblich mehr als 260 Menschen (d/w/m) in Schleswig-Holstein einen SPD-Bundestagskandidaten nominiert haben. So viele Mitglieder hat die Spezialpartei doch nicht einmal auf Bundesebene.

  2. Richard Kaufmann 24 Februar, 2021 at 21:15 Antworten

    Die Misere-Connection hat wohl die Fäden gezogen, dass die die Tochter des roten Kasner dieses Deutschland (“dann ist es nicht mein Land”) Stück für Stück, Minute für Minute, Syrer für Syrer (oder was sich als solcher ausgibt) weniger lebenswert macht.
    Warum wundern wir uns dann über diese gutversorgte Misere, die jetzt unter den Wenigen Freude empfindet.

  3. Putzi 24 Februar, 2021 at 21:16 Antworten

    „„Deutschland krempelt die Ärmel hoch – und nichts passiert” oder war mit der ursprünglichen Aussage das bombige Wetter gemeint. Man sollte mal bei der Bundeswehr nach dem “Ärmel hochkrempeln” nachfragen, denn damals, ach herrje in den 80-zigern als ich da war, mußte das (Winter + Sommer) noch befohlen werden. Denn die Hemdsärmel hatten nur nach Befehl oben oder unten zu sein! Das viel unter die Rubrik: Dienstanzug – Grundform mit Anzugerleichterung.

  4. Ferdi Freundchen 25 Februar, 2021 at 00:23 Antworten

    Der Großen Führerin macht Krise garantiert nicht nur Freude, sondern richtig Spaß. In einer Krise kann man als Politiker mal so richtig drauf hauen und die Sau rauslassen. Vermutlich hat Merkel noch keine Krise so viel Spaß gemacht wie die aktuelle Corona-Krise. Deshalb kann sie sich auch so schlecht von ihr trennen. Einziger Wermutstropfen für Merkel: Andere Politiker stehlen ihr im Draufhauen, Saurauslassen und Durchregieren manchmal die Schau. Und das mag sie ja nun gar nicht, dass ihr jemand die Schau stiehlt. Sollte sie tatsächlich die deutsche Politik irgendwann einmal hinter sich lassen, wird sie sich bestimmt einen Job suchen, wo Krisen garantiert sind. Die EU bietet sich da geradezu an.

  5. Frank Danton 25 Februar, 2021 at 09:55 Antworten

    Verkaufe 3 Mil. leere Impfampullen mit BioNTech Aufkleber. Ebensoviele gebr. Spritzen und “aua, das piekst ganz schön” Sprechblasen. Wer vom Enkeltrick zum semi-seriösen Fach umsteigen will, hier ist die Chance. Aber Achtung, die Regierung und die Ursel haben schon ein Angebot abgegeben. Aber die sind leicht zu überbieten. (1000 L Kochsalzlösung gratis!)

  6. Volker Kleinophorst 25 Februar, 2021 at 11:06 Antworten

    Thomas Cousin Lothar (IM Czerny, er reklamiert natürlich “Opfer2 gewesen zu sein) hatte ja Kohl Merkel empfohlen. Und (alles Wiki): “Das Haus Am Kupfergraben 6 ist ein denkmalgeschütztes Mietshaus im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. In dem Haus bewohnen die Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Ehemann Joachim Sauer eine Wohnung. Bis zu seinem Tod Anfang April 2013 wohnte Ottmar Schreiner (SPD-Linker) in dem Haus. Außerdem befindet sich in dem Haus die Kanzlei von Lothar de Maizière.” Aber es kommt noch besser. Die West-Linie: “Karl Ernst Ulrich de Maizière (…) war ein deutscher Offizier. Er diente in der Reichswehr, der Wehrmacht und war zuletzt General des Heeres der Bundeswehr.” Und: “Ulrich und Eva de Maizière hatten zwei Töchter und zwei Söhne. Der jüngere Sohn Thomas de Maizière (CDU) war von 2011 bis 2013 Bundesminister der Verteidigung und im Anschluss bis März 2018 Bundesinnenminister. Der ältere Sohn Andreas de Maizière war lange Zeit Vorstandsmitglied der Commerzbank. Die Ost-Linie: Ulrichs älterer Bruder Clemens de Maizière (1906–1980) war in der DDR Rechtsanwalt, Synodaler der Berlin-Brandenburgischen Kirche, Mitglied der CDU der DDR und langjähriger Mitarbeiter des MfS. Er berichtete dem MfS insbesondere über seinen Bruder Ulrich de Maizière. Ulrich de Maiziere hatte noch zwei Schwestern, Irene und Suzanne. Lothar de Maizière, der letzte Ministerpräsident der DDR, ist der Sohn von Clemens de Maizière und somit der Neffe von Ulrich de Maizière.” Nicht das noch einer denkt, wir würden “in Inzucht vor uns hin degenerieren” (nach Schäuble).

  7. Krufi 25 Februar, 2021 at 11:41 Antworten

    *Um bei den kommenden Wahlen … will die SPD „die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland deutlich erleichtern“. Jetzt verstehe ich was nicht, dürfen die Flüchtlinge denn schon wählen??? Oder denkt die SPD schon an die übernächsten Wahlen und rekrutiert schon jetzt das Stimmvieh??

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