Sanktionen für (und von) Dummies

Der Fall Chrupalla und der Twitter-Mob • Rohrkrepierer Merz

Man kann sich vorstellen, was beim Fall Chrupalla hinter den Kulissen los war und ist. Beamte vor Ort mussten mit den Oberen die richtigen Sprachregelungen treffen, die auch in den Abendnachrichten Bestand haben können. Also einigte man sich darauf, von einem „medizinischen Notfall“ beim AfD-Chef zu sprechen, denn dass der Mann ins Krankenhaus eingeliefert wurde, ließ sich schlecht dementieren.

 

Offenbar wurde auch fleißig ermittelt, denn der Spiegel wusste investigativ, dass „mindestens eine Pinnwandnadel gefunden und sichergestellt“ wurde, was man wohl als Schmähung auffassen darf. Chrupalla hatte „auf dem Weg zur Bühne Schmerzen im Oberarm gespürt“ und war dann zusammengebrochen (Junge Freiheit). Vorher hatte er noch auf zwei junge Männer gezeigt, mit denen er zuletzt in Hautkontakt stand. Im Krankenhaus wurde dann „am Oberarm eine oberflächliche Rötung bzw. Schwellung festgestellt“. Weiter durchgeführte „Untersuchungen verliefen unauffällig“, die Ergebnisse einer Blutprobe und die Untersuchung von Chrupallas Kleidung stünden aber noch aus. Dabei ist man wohl besonders sorgfältig, denn das Ergebnis einer Blutprobe dauert in der Regel keine drei Stunden.

Der linke Twitter Mob, der offenbar vom Alternativ-Produkt Mastadon zu Elons X zurückgekehrt ist, und linke Kommentarspalten bejubeln den Vorfall von Ingolstadt, allen voran der ins Amt gepushte (wortmalerische Doppeldeutigkeit beabsichtigt) Thüringer SED-Ministerpräsident Ramelow. Freute sich die Linke während der RAF-Morde noch klammheimlich, lässt der Pöbel seinen Gefühlen heute freien Lauf.

Auffallend leise hingegen die Asphaltpresse, zu deren Tugenden Zurückhaltung bisher nicht zählte. Die lief erst wieder zur Höchstform auf, als es darum ging, die Bedrohungslage für AfD-Spitzenkräfte (Aufruf in linken Netzwerken: „Töten wir die Schweine“) ins Lächerliche zu ziehen. Nachdem Alice Weidel von der Schweizer Polizei wegen unmittelbarer Gefahr für ihr und ihrer Familie Leben aus ihrer Wohnung eskortiert und aufgefordert wurde, für eine Weile abzutauchen, ätzte der Spiegel: „Bedrohte AfD-Chefin Weidel machte Urlaub auf Mallorca.“

„Putins perfider Trick“

Bild ist bekanntlich stets bemüht, auch langsamer Denkenden die Welt zu erklären. Wer sich von denen womöglich immer wieder die Frage stellt, warum wir für Energie (Gas und Öl) heute ein Vielfaches des Preises vor dem Ukraine-Krieg bezahlen müssen, bekommt die Antwort: Na wegen der Sanktionen, Dummy.

Bild erklärt „die Idee dahinter: Russland soll mit dem Öl, das die EU nicht mehr abnimmt, keine zusätzlichen Einnahmen erzielen“. Das versteht der Dummy durchaus, was er aber nicht versteht ist, dass unsere Strategen von Berlin bis Brüssel offenbar nicht weiter als von Washington bis nach Kiew denken können. Denn, so Bild zerknirscht: „Nachdem Europa als Käufer für russisches Öl weggefallen war, verkaufte Putin kurzerhand mehr Öl an andere Länder, allen voran China und Indien.“ Indien beliefert damit dann Europa. Wer ist jetzt der Dummy?

 

Rohrkrepierer Merz

Pech mit dem Denken haben auch die, die sich vorübergehend Opposition nennen, allen voran deren Chef Friedrich Merz, der sich zunehmend als Rohrkrepierer entpuppt. Wie jetzt wieder. Beim Zielnehmen ging noch alles glatt. Merz vor dem Bundestag: „Die Botschaft an die 300.000 abgelehnten Asylbewerber lautet aktuell: Ihr müsst nur lange genug bleiben, dann geht es euch in Deutschland immer besser. Das müssen wir korrigieren.“

Ausreisepflichtige, gut gepflegt und gehegt, haben bislang nach 18 Monaten Anspruch auf erweiterte Leistungen für den Rest ihres Lebens. Merz würde nun lieber folgende Botschaft an alle abgelehnten Asylbewerber senden: „Dieser Zeitraum sollte (von 18 Monaten) auf mindestens drei Jahre verlängert werden.“ Und welches Problem genau wäre damit gelöst?

Dieses ja wohl nicht: Die Schulden der Kommunen haben sich während der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als vervierfacht. Und das kam so… (nichts für schwache Steuerzahlernerven!)

Kinderbuchautor erhält Literaturnobelpreis. Nein, nicht der, einer aus Norwegen...

Provinztheater beim Amtsgericht Detmold (wo unser Genosse Präsident das Licht der Welt...).

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