Ach wie gut, dass niemand weiß...

Scholz & NordStream 2; Lindner; Karls Prophezeiung

Im ZDF-Sommerinterview kam die Reihe nun an Chef Olaf. „Alles läuft gut“, so der SPD-Kanzler, wie stets ängstlich darauf bedacht, ein falsches Gesicht zu wahren. Er könne „keine Schwäche der Wirtschaft erkennen“.

 

Anderntags, bei sich zuhause um die Ecke in Potsdam, ließ er im „Bürgerdialog“ mit zufällig anwesenden Genossen und Grünlackierten einen Fragesteller wissen, von den Terroristen, die die Pipelines in der Ostsee sprengten, „kann keiner auf Rücksicht hoffen“, „und wir werden nicht, weil uns Ergebnis nicht gefällt, das nicht zur Anklage bringen“, drechselte er hinterher.

Warum sollte ihm das Ergebnis nicht gefallen? Schließlich gibt es, so Scholz, „keinerlei Indizien, dass die USA oder Großbritannien hinter dem Anschlag steckten". Da kann man Chef Olaf nicht mal eine dreiste Lüge unterstellen, denn wahrscheinlich liest er einfach keine Zeitungen mehr und schaut im Staatsfunk nur Sendungen, in denen seine Parteibonzen oder zufällig vorbeikommende Passanten mit SPD-, SED- oder Grünen-Parteibuch interviewt werden. Vom US-Pulitzerpreisträger Seymour Hersh hat er wahrscheinlich nur gehört, als der noch jung war und Olaf in Hamburg-Oldenfelde Ho-Ho-Ho-Chi Minh-Plakate malte.

 

Vom Lindner Christian, Chef der Lindner-Partei und letzter Edel-Autokrat der hiesigen Parteienlandschaft, ist bis dato ein einziger kluger Satz überliefert, den er 2017 in die Mikrofone sprach: „Es ist besser, nicht zu regieren als falsch zu regieren.“ Seitdem hat er sich mit klugen Sätzen zurückgehalten. Ob es daran liegt, dass ihm die Strack-Zimmermänner (m/w/d) und Buschmänner (m/w/d) der eigenen Partei im Nacken sitzen, oder ihm einfach nichts Kluges mehr einfällt, entzieht sich unserer Kenntnis. Jedenfalls sagt der Finanzminister zum Ukraine-Krieg, streng befragt von einem gewissen Ronzheimer, ein von seinem Arbeitgeber Springer hochdekorierter PKler*, im Wesentlichen nur: Wir zahlen, zahlen, zahlen.

*PK = Propagandakompanie

 

Reisen mit Annalena (keine Parodie!)

Verdammt. Jetzt schafft sie es doch nicht mehr zum Halbfinale der Frauen-Fußball WM in Australien, weil dieser Regierungs-Airbus beim zweiten Startversuch in Abu Dhabi wieder Zicken machte. Und auch das indigene Volk der Kaurna, das so lange auf die Rückgabe von Kulturgütern (ein Speer, ein Grabstock, ein Netz zum Fischfang sowie eine Keule) aus der Kolonialzeit gewartet hat, muss vertröstet werden. (Nicht, dass sie sich jetzt wundern: Weder der Kaiser noch der Führer haben die Kaurna seinerzeit beraubt, sondern die evangelische Missionare Schürmann und Teichelmann sackten die Pretiosen bei einer Forschungsreise ein.)

Die Enttäuschung des mitreisenden, regierungsfreundlichen Pressetrosses kann man nur erahnen.

 

Kaum steigen die Temperaturen im August wieder ein wenig, ist auch schon, ganz wie von Professor Karl Lauterbach prophezeit, ein Hitzeopfer zu beklagen. Ein Bademeister im beliebten Berliner Freibad am Columbiadamm, der Kraft seines Amtes darauf bestand, dass zwei Frauen mit Kinderwagen den vorgeschriebenen Ausgang zu nehmen hätten, wurde von kurz herbeigerufenen Verwandten darüber aufgeklärt, dass seine Regeln nicht unter die amtlichen, sondern unter die täglich auszuhandelnden fallen.

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