Amerikas Liebling, Moskaus Schläferin?

Unterhaltsame Verschwörungstheorie • Krieg der Bilder • ZDF-Fernsehrat blau

Man muss schon ein schlichter Geselle sein, wenn man dem Staatsfunk und vom Staat üppig subventionierten Medien (zuletzt wurden 300 Mio. zugegeben) trotz all der Widersprüche in der Berichterstattung über den Weg traut. Der Selberdenker ist allerdings auch nicht unbedingt besser dran. Zu verschlungen sind die Pfade der Erkenntnis, zu dicht der Nebel, der die Fakten verschleiert. Kein Wunder, dass da Verschwörungstheorien gedeihen.

Und seien wir ehrlich, verehrte Leser, solche Theorien haben ihren Reiz, sie sind nicht nur unterhaltsamer als offizielle Erzählungen, sondern ranken zugleich um einen wahren Kern. Die schmutzigen Tricks der sogenannten Demokraten in den USA gegen Donald Trump („Nutten in Moskau“, „Trollfabriken, die Trumps erste Wahl ermöglichten“) kommen langsam ans Licht, ebenso die dubiosen Machenschaften der Familie Biden von China bis zur Ukraine. Aber warum in die Ferne schweifen, ist die schönste Geschichte doch so nah: die von der KGB-gesteuerten Dr. Angela Merkel, die Boris Reitschuster (16 Jahre für Focus in Moskau) erzählt.

Reitschuster führt die KGB-Nähe von Merkels Vater an und weist auf „zahlreiche Verdachtsmomente“ hinsichtlich Merkels „sorgsam bereinigter“ Biographie hin und zitiert einen „hochrangigen Politiker“, der ihm gesagt habe: „Mit ihrer Vita wäre die selbst bei der Sicherheitsprüfung für eine Anstellung als Pförtnerin bei jedem Staatsunternehmen durchgefallen.“

In Moskau sei er, Reitschuster, „aus Sicherheitskreisen auf enge Kontakte von Merkel zum KGB angesprochen (worden). Mir wurden von einem Offizier in wichtiger Funktion im Sicherheitsbereich nach ein paar Gläsern sogar brisante Details berichtet, voller Stolz: Von einer Anwerbung in jungen Jahren bis hin zu einem 'Kontaktmann', der nun hermetisch abgeschottet würde, weil er zu viel wisse.“

Mit Wodka zur Wahrheit, anders geht es in Moskau nicht. Dennoch will Boris den Informanten nicht leichtfertig auf den Leim gehen, denn er habe die Angaben zunächst für Desinformationen aus dem Umfeld des Kreml gehalten.

Merkel, die eigentlich in die SPD eintreten wollte, ist aber nicht alleine für den Kreml tätig. Der verhaltensauffällige Botschafter der Ukraine, Melnyk, bezeichnete unseren Genossen Präsidenten Frank-Walter, nach Interpretation Reitschusters, als „einen Mann Moskaus“. „Was sich wiederum, leider, mit meinen Informationen aus gewöhnlich gut informierten Quellen deckt. Steinmeier, Schröder, Merkel und mit Abstrichen auch Scholz sind demnach die „Kreml-Connection“ in Berlin.“

Reitschusters Quellen zufolge war Scholz „Moskaus Wunschkandidat für das Kanzleramt“ gewesen. „Weil man Druckmittel gegen ihn habe, wie es hieß.“ Das sei zwar nicht zu überprüfen, aber „dass Merkel offenbar versuchte, ihn zum Nachfolger zu machen und ihrem Parteifreund Laschet massiv Steine in den Weg legte“ sei Fakt. Auch dass „die stets kremlkritische Baerbock von den großen Medien, auf die Merkel maßgeblichen Einfluss hat(te), mit weggeschossen“ wurde, sei unbestreitbar.

Auch wenn Baerbock ihren gehörigen Teil dazu beitrug, dass sie von den Merkel-Medien schließlich angezählt wurde – uns gefällt die Agenten-Geschichte, weil sie jenseits der Munkelrüben-Quellen (hochrangiger Politiker; Sicherheitskreise, Wodka) so viel Nachvollziehbares enthält: Der gekaufte Schröder (dem wir allerdings zu Gute halten wollen, dass es ihm aufgrund seiner Familiengeschichte mit einer Aussöhnung mit Russland ernst ist), der, wie man dem intellektuellen Gehalt seiner Reden entnehmen kann, eher als Erfüllungsgehilfe tätige Steinmeier, der ewige Juso Scholz.

Die große Unbekannte aber, Dr. Angela Merkel, bleibt ebendiese Unbekannte. Mindestens 13 Doktorhüte wurden ihr im Westen aufgedrängt, die US-Presse nannte sie die „Führerin der Freien Welt“, Obama scharwenzelte um sie herum, Schulkinder in Amerika kennen Änschela Mörkel, für viele Mädchen ist sie dort eher ein Role Model als Hillary Clinton. Wäre die Kreml-Connection Wirklichkeit, müssten bei den US-Geheimdiensten ausschließlich Idioten arbeiten. Dass Merkel für unsere hiesigen medialen Jubelperser sogar die Gottgleiche war, ist da schon leichter nachvollziehbar.

„Steinmeier, Schröder, Merkel und Co. – Ein Abgrund von Landesverrat“ nennt der erbitterte Putin-Gegner Reitschuster seine Geschichte, in Anspielung auf die berühmte Spiegel-Geschichte von 1962. Merkel und Landesverrat? Durchaus. Aber nicht „wegen Moskau“, sondern wegen ihrer US-inszenierten Migrationspolitik. Huch!?! Ist das etwa auch eine Verschwörungstheorie?

 

Krieg der Bilder

Die Welt: „Neu veröffentlichte US-Satellitenbilder bestätigen, dass einige der in dem Kiewer Vorort Butscha gefundenen Leichen bereits vor dem Abzug der russischen Truppen dort gelegen haben.“ Warum das die Russen nun weiter belastet, steht leider hinter pay.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird diese Woche nach Kiew reisen. Sie will dort den ukrainischen Präsidenten Selenskyj treffen und schöne Bilder machen lassen. Da fällt uns gleich Shakespeare in einer falschen Übersetzung ein: Eitelkeit, dein Name ist Weib.

 

Nun ist doch schlimm genug, was in der Ukraine passiert, aber muss ein Nato-Generalsekretär deshalb hanebüchenen Unsinn von der „Brutalität, wie wir sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gesehen haben“ verbreiten? Hat er die Begründung vom Grünen Josef Fischer, Taxifahrer und Außenminister, vergessen, der gleich den Holocaust bemühte, um Nato-Bomben auf Belgrad regnen zu lassen? Hat er davon in Norwegen, wo dieser Jensemann Stoltenberg herkommt, nichts mitbekommen?

 

Perverse in der Nacht

Längst verbreiten auch Minister, Professoren, Gewerkschafter und Kirchenvertreter, die in der neuen, großen Zeit angekommen sind, ihre Weisheiten eingedampft auf wenige Zeilen bei Twitter, und auch der aus solchen Herrschaften bestehende ZDF-Fernsehrat, dem wir das gleichgeschaltete ZDF-Programm zu verdanken haben, bedient sich dieses US-Nachrichtendienstes, um zu zeigen, wie hip und modern er ist.

Nachdem ein bei den Medien hochbeliebter Klavierspieler ein Foto seines Hockers, auf dem eine Bierflasche stand, verbreitete mit der Preisfrage „Woran arbeite ich? Wer es errät, bekommt ein Geschenk“, antwortete der ZDF-Fernsehrat, ganz im Sinne seiner programmatischen Einfalt: „Sieht ein bisschen aus wie anal intruding bei der Arbeit.“

Bonzen in der Nacht? Oder ein Mitarbeiter in einer „psychischen Ausnahme-Situation“ (offizielle Erklärung)? So psycho kann der Mitarbeiter (m/w/d) allerdings nicht sein, denn er hat unbestreitbar recht, wenn er schreibt: „Der Fernsehrat ist so breit und so bunt wie unsere Gesellschaft!“ Er, so der Autor, sei jedenfalls „im Moment vor allem breit“.

 

Die Posaunen erschallen, um dem neuen Liebling der Mainstreampresse zu huldigen: Robert Habeck will drei schwimmende LNG-Terminals vor unseren Küsten in Betrieb nehmen, um US-Fracking-for-Freedom-Gas nutzen zu können. Mit deren Hilfe soll „möglichst ab dem kommenden Winter“ ein großer Teil der russischen Gaslieferungen ersetzt werden. Möglichst. Ebend.

 

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