„Vollpfosten, der“ (m/w/d) –
im Duden und vor Gericht

Salomonisches Urteil in Bayern • „Flüchtlinge mit Ukraine-Bezug“ • Schwarzes Elend

Das ist doch wirklich nett, und wir haben es nicht einmal mitgekriegt: Abdul Qahar Balkhi, Sprecher des Taliban-„Außenministeriums“, hat den Damen zum Weltfrauentag am 8. März gratuliert und seiner Hoffnung Ausdruck gegeben, dass dieser Tag „für alle Frauen glückverheißend sei“. Was die Feministinnen nur immer haben!

Ist Dieter Reiter, SPD-Oberbürgermeister von München, ein Vollpfosten? Diese Frage lässt sich grundsätzlich nicht so schnell klären, juristisch hingegen schon: 3.600 Euro sind fällig, wenn man den Genossen als Vollpfosten bezeichnet. Ein überführter Täter, der den SPD-Reiter per Email seine persönliche Meinung über ihn wissen ließ, bekam das Funktionieren der bayerischen Justiz und Polizei zu spüren: Durchsuchungsbeschluss, Polizeikommando, Laptop beschlagnahmt, Geldstrafe – schließlich handelt es sich um ein „Hass-Verbrechen“, wodurch der „Geschädigte“ (Reiter) in seinen „Persönlichkeitsrechten“ verletzt wird.

Was aber ist ein Vollpfosten? Der Duden hat das Wort 2013 aufgenommen, als Schimpfwort für eine Person, die sich durch besondere Dummheit auszeichnet. Der „Vollpfosten“ ist nicht immer strafbar, etwa wenn der Zusatz „goldener“ verwendet wird. So verleiht die ZDF-Sendung heute-Show, nicht zu verwechseln mit der heute-Schau, regelmäßig den „Goldenen Vollpfosten“ an Politiker. Hier wurde schon Sigmar Gabriel als solcher ausgezeichnet, Genosse Reiter aber noch nicht. Es ist davon auszugehen, dass die bayerische Justiz das ZDF nicht empfangen kann (neues Tal der Ahnungslosen?), sonst wäre das Urteil womöglich milder ausgefallen.

 

Apropos Vollpfosten. Das Berliner Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten klagt über eine zu hohe Arbeitsbelastung wegen der Ukraine. Die Dienstkräfte sind erschöpft.

Auch die Bundespolizei steht nicht nur an den Grenzen zu Polen, Österreich und Tschechien, sondern auch an ihrer Leistungsgrenze. Dabei werden doch eh alle reingelassen.

 

Ukrainisch für Asylhelfer-Anfänger

Bei der Focus-Lektüre gibt es immer wieder etwas zum Schmunzeln. Etwa beim Artikel „Ukrainisch für Anfänger: So können Sie mit Flüchtenden sprechen.“ Bei vielen Flüchtlingen hilft ukrainisch allerdings nicht weiter. Etwa bei denen, die Pfarrer Tim van de Griend freudestrahlend in Frankfurt empfängt. Der Staatsfunk (hr) mitfühlend: „Nach teils traumatischer Flucht aus dem Ukraine-Krieg sind afrikanische Studierende in einer Frankfurter Kirchengemeinde untergekommen. Viele von ihnen haben keinen Pass mehr und ihre Zukunft ist ungewiss.“

Jedenfalls werden gerade „in großen Mengen“ Drittstaatler, die angeblich aus der Ukraine kommen und teils über ukrainische Visa verfügen, aber nicht über auch nur rudimentäre Sprachkenntnisse, als „Flüchtlinge mit Ukraine-Bezug“ in deutschen Gemeinden einquartiert. Deutschland, wie es hilft und macht.

 

Propaganda mit Konserven

Wie die Lage militärisch in der Ukraine wirklich ist, erfährt der hiesige Medienkonsument eher nicht. Trotzdem werden ihm täglich eine Menge Geschichten erzählt, viele in der Qualität, die Burkhard Müller-Ullrich im achgut-Podcast indubio anführte:

„Da sind russische Flieger, (angeblich) im Tiefflug über Kiew zu sehen. Es gibt (sogar) Bilder davon, in der Times haben sie es zum Beispiel gebracht. Aber es war nicht Kiew, es ist Moskau vor zwei Jahren gewesen“…

„Das Kraftwerk von Luhansk explodiert, nachdem es von einer russischen Rakete getroffen war. Blöd nur, das war eine Chemiefabrik in China, 2015“…

„Und dann von offizieller ukrainischer Seite ein Video, das zeigt, wie eine Drohne eine russische Wagenkolonne zerstört. Das war eine türkische Drohne in Syrien 2020.“

(notiert von Peter Bartels)

 

Das schwarze Elend

Es hat uns zwar noch kein Leser etwas Entsprechendes vorgeworfen, aber dass die SPD und die Grünen hier besonders häufig vorkommen, wenn es über das Polit-Personal heißt „Wer kann noch nichts, wer ist noch da?“, wollen wir gerne zugeben.

Deshalb zum Ausgleich hier die Philippika von Peter Hahne, in der er das schwarze Elend als das bezeichnete, was es ist, Überschrift „Wer hat uns verraten – Christdemokraten“. Auszüge:

*„Wer hat denn den virologischen Geisterfahrer Lauterbach ins Amt gejubelt?“ Söder (na gut, dem geben wir’s auch regelmäßig mit).

*Neben Anne Spiegel (grün, Rheinland-Pfalz) „hat auch Ursula Heinen-Esser (CDU-Funktionärin als NRW-Umweltministerin) schändlich versagt. Das kleine Merkel-Abziehbild brachte es doch fertig, dass sie nach der schlimmsten Naturkatastrophe in der Landesgeschichte nur kurz in Düsseldorf war und danach für vier weitere Tage an ihren Urlaubsort auf Mallorca flog – obwohl ihr Staatssekretär ebenfalls abwesend war.

*Der CDU-Merkelianer Tobias Hans ist der ewige Student. Baerbock-artig hübscht er seinen Lebenslauf mit „Informationswissenschaftler“ auf. Fest steht: Er bummelte neun (!) Jahre an der Uni herum und verließ sie ohne jeden Abschluss.“

* Leuchten à la Laschet, Günther, Kretschmer oder dem Schäuble-Schwiegersohn Strobl. Harmlose Corona-Spaziergänger wurden von CDU und CSU in die Nähe von Terroristen, ja sogar der RAF gerückt.

Das ist das Wunder der Demokratie im Endstadium: Was immer Sie wählen, es kommt stets das gleiche dabei heraus.

 

Verzeihen Sie uns zum Ende hin den kurzen Abstieg in die Niederungen des Boulevard, verehrte Leser, aber die Meldung „Katie Price ist jetzt Gina-Lisas Busen-Freundin. Brüste aus Brüssel und Po aus Düsseldorf“ (Bild natürlich) bringt uns wieder einmal zu der wichtigen Frage: Was macht der Heiko eigentlich jetzt? Der war doch auch im Team Gina-Lisa.

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