The Oscar goes to…
Karl Lauterbach

Im Westen nichts Neues

Die Oscars? Gähn. Präsentator Jimmy Kimmel „schwebt“ im Fallschirm auf die Bühne, wie die damals 86-jährige Queen Elizabeth bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 2012. Damals war’s noch lustig. Das größte Filmfest der Welt, und man kennt kein Schwein von den Gewinnern? Das kann die Berlinale besser.

 

Früher war alles besser, auch die Filme. Wer erinnert sich beim Blick auf unsere Regierung nicht an „Einer flog übers Kuckucksnest“ (1975), bei dem sich die Insassen einer Irrenanstalt als Ärzte ausgeben und einen Bootsausflug machen?

Schon die Besetzung in der politischen Parallelwelt: Ein Kinderbuchautor, der – wegen Klimawandel – als Wirtschaftsminister erst mal alle Heizungen stilllegen („renovieren“) will, obwohl eine Erderwärmung nur in reißerischen Büchern und Computerspielen, Entschuldigung: Computermodellen, nachweisbar ist. Eine gelernte Trampolinspringerin, die aus dem Außenministerium ein feministisches Kaffeekränzchen macht, ein bärtiges Zwetschgenmanderl, das per Gesetz festlegt, dass man sich jährlich je nach gusto als Frau oder Mann registrieren lassen kann – sowas kann kein Hollywoodautor erfinden.

Unübertroffen aber der Stan Laurel der deutschen Politik, und wären wir in einer Filmmatrix und gäbe es darin eine Gerechtigkeit, dann hieße es auch dieses Jahr wieder: The Oscar goes to… Karl Lauterbach.

Als verrückter Professor, der sich als Virologe ausgibt (seine Ex-Kommilitonin und Ex-Frau bestreitet energisch, dass er das studiert habe) und nun auch seinen Professoren-Titel erschummelt haben soll, stand Karl gerade erst für die Fortsetzung „Die Spritze: Um Kopf und Kragen“ vor den Kameras. Im ersten Teil hatte der „Professor“ versprochen, ein Wundermittel garantiere Heilung und Schutz vor einer in allen Gazetten beschworenen Krankheit, außerdem sei die Verabreichung absolut „nebenwirkungsfrei“.

Nun trägt er frei und ohne Skript vor: „Na ja, das war eine Übertreibung, also, die ich da einmal in einem missglückten Tweet gemacht habe, aber das war ja nicht grundsätzlich meine Haltung…“

Denn anscheinend hat er immer gewusst: „Das sind also schwerste Einschränkungen und also davon wird auch einiges also permanent sein.“ Aber keine Sorge, ruft er den Geschädigten zu: „Die Krankenkassen übernehmen halt die Behandlungskosten und also die Länder bezahlen, wenn die Versorgung notwendig ist, die Versorgungskosten.“ Was ist mit den Bestattungskosten für die „plötzlich und unerwartet“ Verstorbenen?

Am Ende sagt der Mann, der alles wusste, in die Kamera: „Jedes Schicksal ist eins zu viel.“ Schön, oder? Hatten wir erwähnt, dass der Mann mit den kleinen Schönheitsfehlern (sagt unser Zahnarzt und Friseur) und Charaktermängeln (sagt Kubicki) in der SPD ist?

 

Neben „Ick bin ain Berlina“, „die Rende ist sischer“ ging auch „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind“ in die Sammlung Große-Worte-leichtgesagt ein. Zum Vortrag kamen 2008 Kanzlerin Merkel und ihr Finanzminister Steinbrück (arbeitete danach als Kabarettist).

Im Remake 2023 sagt nun Präses Joe Biden: „Die Amerikaner können sich darauf verlassen, dass das Bankensystem sicher ist.“ Great. Thank you. Im Westen nichts Neues.

 

Wo wären wir ohne „die Wissenschaft“, die uns moralisch und auch sonst sicher durch die Corona-Pandemie leitete? Wie? Gesund und munter? Sie sind albern, Schöler!

Nun will uns „die Wissenschaft“ auch bei einem anderen ernsten Thema vor dem Schlimmsten bewahren, deshalb hat das Land Baden-Württemberg (Chef: „Waschlappen“ Winfried) die „Forschungsstelle Rechtsextremismus“ (Universität Tübingen) ins Leben gerufen. Die „bundesweit einmalige Einrichtung“ soll mit drei (grünen) Professuren „die Demokratie schützen“. Endlich könnte wissenschaftlich und nicht nur in der einschlägigen Presse nachgewiesen werden, wie gefährlich die AfD, die Werteunion und Teile der FDP für den „Zusammenhalt der Gesellschaft“ sind.

Toll. Gestatten Sie eine Zwischenfrage eines Laien? Macht das nicht schon der Haldenwang mit seinem Verfassungsschutz?

 

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