Die verfolgte Unschuld...

Jens Spahn im Wahlkampf

... oder auch die „damsel in distress” (Jungfrau in Nöten) ist eine beliebte Rollenfigur (m/w/d) in Literatur, Film und Theater. Das Opfer wird von Monster oder Bösewicht bedroht, von einem Helden gerettet und geht gestärkt aus dieser Bedrohung hervor. Bei „Merkels Besten“ (Berliner Theater-Daueraufführung seit bald 15 Jahren) spielt aktuell Jens Spahn diese Rolle. Die Helden sind Spahns Kollegen und ...Innen und tapfere Medienvertreter. Die Bösen... ach, lesen Sie selbst:

Die Bundesregierung – und die CDU-Spitze auch – hat die „Vorfälle“ in Bergisch-Gladbach, Wuppertal und Bottrop verurteilt, lesen wir kopfnickend. Es geht doch auch nicht an, dass Jens Spahn, der Masken-Chefeinkäufer der Regierung, durch lautstarken Bürgerunmut („die Bösen“ und die „Monster“) von seinen Wahlkampfauftritten vertrieben wird! Bloß weil die Leute vielleicht ihren Job im Einzelhandel verloren haben oder ihr Friseurgeschäft schließen mussten! Das ist doch keine Art.

Außerdem hat der Jens gerade erst gesagt, „mit dem Wissen heute, das kann ich Ihnen sagen, müssen keine Friseure mehr schließen und kein Einzelhandel mehr schließen“.

Das ist natürlich für den Laien nicht so leicht zu verstehen. Das „Wissen heute“ hatten zwar auch im März schon zahlreiche Virologen und Ärzte – und selbst Jens erachtete Masken damals nicht als hilfreich (außerdem hatte er keine) –, aber Merkels Liebling, der Professor Drosten, hatte dieses Wissen eben noch nicht.

Dazu sagt der Jens: Corona-Maßnahmen sind nie eine Frage von „absoluter Wahrheit“. Eine Frechheit findet das der Wirrologe Lauterbach, der bekanntermaßen im Besitz ebendieser absoluten Wahrheit ist. Aber auf jeden Fall geht nichts mehr ohne Maske, sagt heute auch der Jens. Zwar sind da wieder mal viele Experten anderer Meinung, aber Jens hat nun ein paar Milliarden Masken bestellt, jetzt werden die auch getragen. Basta! 

Ganz entsetzt ist Jens über die Monster auf den Straßen: „Da ist teilweise blanker Hass.“ Und „bei den extremen Gegnern der Corona-Politik“ sieht er „wenig Wille zur Selbstkritik“ – wie sie in der Regierung übrigens selbstverständlich ist, die Selbstkritik. „Was muss eigentlich passiert sein in diesem Land, dass wir uns nicht mehr zuhören?“, ruft der Jens empathisch aus. Wahrscheinlich guckt der Jens auch keinen Staatsfunk, dass er das nicht weiß. Und das macht ihn fast schon wieder sympathisch.

Bei der Gelegenheit: Neue Hassmasken für Parteimitglieder eingetroffen. Bitte im SPD-Büro abholen.

 

Im Gleichschritt.... Marsch!

Es ist gar nicht so leicht, einerseits den Erwartungen der Obrigkeit gerecht zu werden und dabei andererseits auch noch in den Spiegel (nicht in den im Papiermüll, sondern in den im Bad) blicken zu können. Da kann unser Thomas Haldenwang, Bundes-Verdienstkreuz-Anwärter im Prüfstand, ein Lied von singen. Vor ein paar Tagen sagte der Verfassungsschutzpräsident noch frech:

Zwar hätten rechtsextremistische Parteien in den vergangenen Monaten immer wieder versucht, Einfluss auf die Corona-Demos zu nehmen, seien aber dabei „nicht besonders effektiv“. An der ersten Demo hätten nur „einzelne Angehörige“ aus dem rechtsextremen Spektrum teilgenommen.

Aber nun, wohl nach intensivster Auswertung der letzten Tagesschau-Sendungen und Rücksprache mit seiner Vorgesetzten, erkennt auch der zunächst noch ungläubige Thomas „eine starke rechtsextremistische Komponente, die aggressiv und gewalttätig durch Störaktionen auftrat“. Geht doch. Und nicht, dass so etwas wie „nur einzelne“ Neonazis noch mal vorkommt. Verstanden? Ab!

Die Augen... links!

Die grüne SED, die Berlin regiert, hat nicht lange gewartet und den gesamten Sicherheitsapparat unter ihre Kontrolle gebracht. Es steht zwar noch groß „Polizei“ auf den Uniformen der Hundertschaften und auf den Einsatzfahrzeugen. Aber wo „Polizei“ draufsteht, steckt nun fast überall die grüne SED drin.

Oder wie es der Berliner Grünen-Abgeordnete Benedikt Lux in Neues Deutschland, bis 1989 das Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, offen ausspricht:

„Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht. Bei der Feuerwehr, der Polizei, der Generalstaatsanwaltschaft und auch beim Verfassungsschutz. Ich hoffe sehr, dass sich das in Zukunft bemerkbar macht.“

So weit wir das aus der Ferne beurteilen können, hat sich das definitiv bemerkbar gemacht. Aber es gibt wohl noch Widerstand in den Reihen der Beamten. Anders kann man diesen Zwischentweet von (ex oriente) Lux, nicht interpretieren:

„Ich hoffe, dass mit heute fast jedem @polizeiberlin klar ist, dass der Feind vor allem rechts steht.“ Benedikt Lux nach der Großen-Corona-Demo am vergangenen Samstag.

Die Reihen endlich fest geschlossen?

 

Illustration: adborsche

10 comments

  1. Barbara Blume 1 September, 2020 at 19:53 Antworten

    Was die Maskenpflicht für “Normalsterbliche” betrifft gilt natürlich nicht für die Benutzer (Abgeordnete u. Bedienstetet) des Bundestages:
    Herr Schäuble hat mittels seines Hausrechts die Empfehlung erlassen, Masken zu tragen, weil das ja auch eine Vorbildfunktion hätte.
    Von Maskenpflicht ist keine Rede = Wasser predigen – Wein trinken ! 😉

  2. V. Fiedler 1 September, 2020 at 20:21 Antworten

    Ein Spaßvogel namens Andreas Schnadwinkel hat in der Printausgabe des Westfalen-Blatts vom 27.8. doch tatsächlich getitelt:

    “Spahn nimmt den Hintereingang”

    Hoffen wir das Beste für ihn. Also für den Redakteur, nicht für den Dahlemer Villenbesitzer.

  3. C Bodenhaft 1 September, 2020 at 20:33 Antworten

    Ich denke, dass spätestens seit der Demo vom 29.08. jedem vernünftigen Menschen klar sein muss, dass der Feind nicht rechts, sondern ganz weit links steht. Die Linken haben die Macht, und deshalb framen sie ALLES in “rechts” um, was ihnen nicht in ihren linken Kram passt. Das ist eine solche unfassbare, noch nie zuvor erlebte Arroganz der Macht, dass mir regelrecht übel wird. Ich hoffe, dass sich die Menschen nicht von diesen Linken, zu denen in vorderster Front auch der Bundespräsident zählt, verschaukeln und einschüchtern lassen.

    • Libkon 1 September, 2020 at 22:52 Antworten

      Ach, wenn doch noch viel, viel mehr als Sie erkennen würden, was hier schon seit Jahren „gespielt“ wird. Die gekaufte Presse und der Staatsfunk (ARD/ZFD, sind vom Plazet der Ministerpräsidenten abhängig wegen erneuter Gebührenerhöhungen) und müssen daher ständig etwas „Framen“, also Wahrheiten durch Weglassungen sinnverfälschend gem. der linken Ideologie wiedergeben, somit ständig Fake-News verbreiten. Daher ist es für Otto Normaldenker schwierig, die nackten Tatsachen zu erfahren wie z.B. hier in den Spätnachrichten.

  4. Max Media 2 September, 2020 at 09:01 Antworten

    Diese Aussage von Lux finde ich auch bemerkenswert…
    “Die Polizei selbst nimmt außerdem die Gefahr von Linksextremismus viel mehr wahr als wir. Wenn man den Umfragen folgt, hat die Bevölkerung viel Angst vor dem aufsteigenden Rechtsextremismus. Die Polizei aber kriegt tagtäglich Farbbeutel, Steine, Molotowcocktails in der Rigaer Straße ab. Linken muss klar werden, dass Polizisten ihre Rückschlüsse ziehen, wenn man sie so behandelt.”

    Linken muss klar werden, dass Polizisten…aha…
    Am Besten würde man auch SELBST mal Rückschlüsse daraus ziehen, oder????

  5. EGO SI OMNES, EGO NON 2 September, 2020 at 12:32 Antworten

    Bürste Haldenwang ist halt – nicht nur im Spiegel – das Ebenbild seines Chefs Bürste Horst, der ja auch die Aufhebung des Demoverbots begrüßt und nicht rasch genug die “Erstürmung” verurteilen konnte.

    Seinen verbalen Absonderungen zufolge scheint mir der Gesegnete Lux eher den Nachnamen Jux zu verdienen. Interessant ist auch, welche Einblicke in die linksterroristische Berliner Befindlichkeit die drei Geistesgrößen über die SED-Postille liefern. Freiräume für Kriminelle schaffen? So ein Quatsch, die haben wir doch schon lange: Die Hauptstadt unserer DDR!

    Die Reihen dicht geschlossen, Antifa marschiert… (Stopp, sonst wird die Nähe zu verfassungsfeindlichem Gedöns hergestellt!)

  6. chris 2 September, 2020 at 15:48 Antworten

    Spahn sagt jetzt er sei nur missverstanden worden. Sie hätten ja erst jetzt neue Erkenntnisse gewonnen. Wenn die aber im Februar Prof. Bhakdi und Dr. Wodarg gefragt hätten, dann hätte man sich den Trillionen Euro Wirtschaftszusammenbruch ersparen können.
    Selbst Drosten gibt jetzt nach Monaten zu, dass die PCT-Tests bzw. deren Positiv-Quote gaga sind, und deshalb eine 5-tägige Quarantäne genügend ist. Auch das haben viele andere Wissenschaftler schon vor Monaten gesagt. Die NYT hat grade berichtet dass 90% aller Test-positiven virusfrei und nicht ansteckend sind….

    Übrigens Herr Paetow, der Spiegel schreibt gerade:
    “Montag: Eine unserer Studien zu Fake News hat ergeben, dass Personen, die sich nach eigenen Angaben ausschließlich auf Social Media informieren, eher zu emotionaler Instabilität neigen und etwas weniger gewissenhaft sind als Personen, die auf herkömmliche Medien vertrauen.”

    Soviel zu Ihrer Leserschaft vs. die Spiegel-Leser 🙂

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