Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!

Selbst Merkel sagt: Dann sind se halt da

Weil auch die Kanzlerin auf ihrer Sommerpressekonferenz extra hervorhob, dass „... wir für uns als selbstverständlich annehmen können, Demonstrationsfreiheit, Meinungsfreiheit…“, steht einer morgigen Reise nach Berlin nichts mehr im Wege. Nein, nein, mögen einige einwenden, das habe sie nur in Bezug auf Minsk gesagt, aber da müssen wir, sprachwissenschaftlich geschult, auf die Verbalphrase „für uns als selbstverständlich annehmen“ verweisen und bleiben bei unserer Interpretation.

Die schlaue Barbara, die als Polizeipräsidentin von Berlin grüßt, hat Jura studiert, aber anscheinend alles wieder vergessen, was sie im Studium mal gelernt hat, oder wenigstens hätte gelernt haben müssen. Mit dem Freiheitsbegriff, den die DDR meinte, und den Innensenator Geisel glaubte, heute immer noch anwenden zu können, lässt sich in einem freien Land die Meinungsfreiheit jedenfalls nicht unterdrücken. Gottlob hat das Verwaltungsgericht genau so entschieden.

Dickköpfig wie sie wohl ist, die Barbara Slowik, will sie nun das Oberverwaltungsgericht anrufen. Übrigens ist Barbara auch das polizeiliche Tagesgeschäft weitgehend fremd geblieben. So warnt sie nun vor der Gewaltbereitschaft der Corona-Demo-Teilnehmer. Während jeder Polizei-Azubi in Berlin wissen müsste, dass es die linken Demos in der Hauptstadt sind, die mit Steinhagel, Sachbeschädigung und Angriffen auf die Polizei einhergehen.

Oder sollte das Gewaltbereitschaft-Argument Slowik-Taktik sein? Linke Gruppen und Initiativen wollen am Samstag gegen die geplanten Corona-Demonstrationen protestieren. Deren Gewalttätigkeit soll wohl schon präventiv den friedlichen Corona-Demonstranten in die Schuhe geschoben. Vom Genossen Geisel darf man nichts anderes erwarten als das: Unter den Corona-Maßnahmen-Kritikern seien viele „aus dem rechtsextremistischen Spektrum mit einem erheblichen Aggressionspotenzial“.

Der Genosse Geisel, Innensenator der Grünen SED-Regierung in Berlin, der in der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik wohl alte Zustände wieder einreißen lassen will, lässt uns nicht los.

Bei Michael Klonovsky, der bei dem Thema einen Biografie-Vorteil hat, fanden wir dieses bezeichnende Kurzporträt:

„Andreas Geisel, geboren 1966 ist Ostberlin, trat mit 18 Jahren in die SED ein, was oberhalb eines 100er IQs praktisch ausnahmslos Arschlöcher taten. Seiner offiziellen Bioraphie zufolge, absolvierte er nach der Schule eine Berufsausbildung mit Abitur zum Facharbeiter für Nachrichtentechnik. Von 1985 bis 1986 arbeitete er als Fernmeldetechniker bei der Deutschen Post/Fernsprechamt in Berlin. Von 1986 bis 1990 studierte er Ökonomie in Dresden, Schwerpunkt Ökonomie des Nachrichtenwesens.

Jedem Ostdeutschen fällt sofort auf, dass in diesem Lebenslauf etwas fehlt: die NVA-Zeit. In der Zone ausgemustert zu werden, war praktisch unmöglich. Man musste dienen. Die Frage lautete nur, wo – also bei welchem Organ. Genosse Geisel war Nachrichtentechniker. Nachrichten waren in der Ehemaligen etwas, das keineswegs frei und unkontrolliert fließen dürfen sollte. Dass sie dies nicht taten, dafür sorgte ein Ministerium, dessen Interessen über denen aller anderen Ressorts standen, auch der Armee. Ende der Assoziationskette.“
(aus acta diurna vom 27.08.)

 

Aus dem Spiegel:
„Bei einer Demo von Corona-Skeptikern in Dortmund stellte ein Polizist unter anderem die Existenz der Gewaltenteilung infrage. Nun haben Beamte seine Wohnung durchsucht.“

Fragen über Fragen: Was ist bedroht? Die Staatssicherheit?
Wer durchsucht? Eine Staatspolizei? Nie gehört. Ist die geheim? Wie die wohl heißt, diese geheime Staatspolizei?

 

Dank einer FDP-Anfrage im Bundestag wissen wir:
*Vier von zehn Schutzmasken, die die Bundesregierung eingekauft und überprüft hat, sind mangelhaft.

*Viele (deutsche) Lieferanten sind nicht zufrieden mit der Zusammenarbeit: Aktuell laufen 31 Klagen gegen den Bund.

 

Am Ende was Leichtes aus der Welt der Promis
Aus einem Leserbrief bei Tichys Einblick: Beim Talk im Hangar, Servus TV „war unter anderen die Exfrau von Herrn Prof. Dr. Dr. (Zitat Lanz, bei dem er gestern schon wieder rumsaß) Lauterbach, Frau Angela Spelsberg, eine ausgewiesene Epidemiologin: „Das bin ich, er (Karl) hat nur Health Policy and Management studiert“.

P.S.: Unser Aufmacherfoto entstammt einer besseren Zeit, als wir noch eine Nationalmannschaft hatten und andere Sorgen.

5 comments

  1. Tobi K. 28 August, 2020 at 21:42 Antworten

    Laut der SZ “rotten” sie sich in Berlin schon zusammen und die BILD schreibt von “marschieren”. Dann wird von angeblichen Gewalttaten, Drohungen, Beschimpfungen sowie Anspucken und Anhusten von Polizisten durch “Corona-Leugner” berichtet, natürlich ohne auch nur einen einzigen Nachweis zu erbringen. Diffamierungen und Verleumdungen wohin man schaut.

    Das Framing läuft auf Hochtouren durch alle Haus- und Hofmedien. Dabei merken die gar nicht mehr, dass sie sich damit nur noch lächerlich machen. Eine Rhetorik wie in den letzten Tagen der DDR. Durchsichtig wie Glas. Die Nerven “da oben” scheinen blank zu liegen.

  2. Dobbi 29 August, 2020 at 09:12 Antworten

    Der Geisel hat ja ne Biographie, der könnte glatt ne Stasi-Figur (bei der Post)aus Brussigs Roman “Helden wie wir” abgeben. Naja , derer Geißeln haben wir ja viele in Berlin- und alle schwimmen oben..

  3. Reinhard Wehpunkt 29 August, 2020 at 11:47 Antworten

    @TOBI K. – sie machen sich mit ihrer Propaganda lächerlich bei Menschen, die noch selbst nachdenken. Doch bei der großen Mehrheit der Menschen sind sie mit ihrem Framing weiterhin sehr erfolgreich. Das ist der große Unterschied zur Situation in der ehemaligen DDR, wo das Verhältnis von Systemlingen und kritischen Bürgern umgekehrt war.

    • M. Mehltau 30 August, 2020 at 12:58 Antworten

      @Wehpunkt: Hm… welche “Propaganda” meinen Sie denn? Bei mir macht sich Tobi K. mit seinem obigen Kommentar jedenfalls nicht lächerlich, weshalb ich Ihrer Meinung nach dann wohl zu der großen Mehrheit der nicht selbst nachdenkenden Menschen zähle. Wohlan, dann ist es halt so. Ich kann jedenfalls nichts Kritikwürdiges am Kommentar von Tobi K. finden und habe daher keine Ahnung, worauf sich Ihre Kritik eigentlich konkret bezieht. Was sicherlich beweist, dass ich nicht selbständig nachdenekn kann.
      Meine Meinung: Es wird derzeit im Merkelstaat “geframet”, gelogen, verbogen und betrogen, dass sich die Balken biegen. Etwas gemäßigter könnte man es auch als “tricksen, tarnen und täuschen” bezeichnen. Das ist nicht erst seit der gestrigen Demo so, sondern schon seit längerem der überaus beklagenswerte Dauerzustand in Deutschland.

  4. treu 29 August, 2020 at 11:47 Antworten

    Die entscheidende Frage ist doch nicht, was solche Leute mal gemacht haben, sondern weshalb sie heute wieder so weit gekommen sind und solche Macht haben und sich der Bürger dies alles weiter gefallen läßt.

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