Die Clowns „Willig & Fähig“
eröffnen die Narren-Saison

Endlich Karneval

Heute also begann um 11 Uhr 11 offiziell die Karnevalssaison. Schon vorher hängten Angela Merkel und Olaf Scholz in einer gemeinsamen Narrenveranstaltung die Latte für Büttenreden recht hoch.

Die beiden gaben sich gegenseitig Noten für ihr Regierungstreiben der vergangenen zwei Jahre und schnitten dabei natürlich famos ab. Der Staatsfunk berichtete pflichtgemäß begeistert. Aber auch wenn zum Zeitpunkt der Eigenbewertung von Plitsch & Plump die Narrenzeit noch nicht offiziell begonnen hatte – Merkels Aussage, dass die Regierung „arbeitsfähig und arbeitswillig“ sei, hätte mindestens einen dreifachen Tusch verdient.

P.S.: Was macht eigentlich Jogi von der „Mannschaft“? Arbeitsfähig und arbeitswillig?

 

...Danke, Merkel, danke SPD...

Bei den Spezialdemokraten weiß man leider nie so genau, wann sie etwas witzig meinen. Bei Anne Will klagte die Notfall-Vorsitzende der SPD, Malu Dreyer: „Wir machen so eine gute Arbeit, aber die Leute kriegen das gar nicht mit.“ Ein Scherz? Oder trägt die Bemerkung gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung?

Denn vielleicht kriegen viele Leute die großartigen Leistungen der SPD nicht mit, weil sie kein TV-Gerät besitzen und den Staatsfunk nicht empfangen können. Immer mehr Menschen in Deutschland haben nicht einmal eine Wohnung und sind deshalb von den GEZ-Gebühren befreit. Im letzten Jahr sollen 678.000 Menschen wohnungslos gewesen sein, in diesem Jahr noch mehr.

Das Elend kann nur Genossen überraschen, die schon einfaches Addieren und Dividieren überfordert. Natürlich fehlt es „insbesondere an bezahlbarem Wohnraum für Menschen im Niedrigeinkommensbereich, für die Menschen, die Transferleistungen beziehen und für anerkannte Geflüchtete“, wenn der „untere“ Wohnmarkt jährlich mit Zuwanderern in der Größenordnung einer mittleren Großstadt geflutet wird. Wenn diese Zuwanderer auch noch die freie Ortswahl haben, kann es in bestimmten Clangebieten natürlich besonders eng werden.

Auch wenn die Horror-Zahlen wohl stimmen werden, sind sie dennoch nur geschätzt von Wohlfahrtsverbänden und Organisationen, die sich Subventionen versprechen. Denn die arbeitsfähige und arbeitswillige Bundesregierung weiß nicht genau, wie viele Menschen im Lande leben, oder wirklich jedes Jahr dazu kommen. Sie weiß nur, was Lobbyorganisationen melden und die Medien ungeprüft verbreiten. Deshalb hat sie nun ein Wohnungslosenberichterstattungsgesetz auf den Weg gebracht. Das große Zählen und Berichterstatten beginnt aber erst nach der Bundestagswahl 2021, nämlich 2022. Denn logischerweise dürften die zahllosen Ganoven mit Mehrfachidentitäten unter diesen Mehrfachidentitäten auch mehrfach Wohnungen in Beschlag genommen haben. Und das wollen die arbeitsfähigen und arbeitswilligen Regierungsparteien nicht vor der Wahl bekannt gemacht haben. Außerdem ist Merkel kein D-Zug.

Er ist wieder da!

Das Ansehen von Talkformaten wie Maybrit Illner und Anne Will ist auch für den professionellen Beobachter stets ein Graus. Aus dem Geschwätz ein halbwegs bekömmliches Destillat zu gewinnen, das dem Leser munden möge, ist oft nur unter Aufbringung aller Kräfte möglich – arbeitsfähig und arbeitswillig reicht da bei weitem nicht. Dass Talkshow auch anders geht, hatten wir beinahe vergessen, bis wir zufällig, auf die Aufzeichnung eines Polit-Gesprächs mit Winfried Kretschmann im Schauspiel Stuttgart stießen. Nehmen Sie sich (natürlich erst nach der Lektüre der SPAET-Nachrichten) eine halbe Stunde Zeit und genießen Sie Echt? Schmidt? hier. Es lohnt sich, versprochen.

Professor Dumbledore und das Klima

Oh wie haben wir mit uns gehadert, weil wir die 11.000 Wissenschaftler nicht erwähnt hatten, die letzte Woche erneut die Klimakatastrophe in den Medien predigten. Als „Alliance of World Scientists“ verfassten sie eine Deklaration zum Klimanotstand. Wir hatten halt gedacht, noch 11.000 Wissenschaftler, wo ist da der Unterschied zu all den anderen Wissenschaftlern? Dabei hätten wir sehen müssen, dass diesmal ganz außerordentliche Fachleute mahnend den Finger hoben: Professor Mickey Mouse, Professor Albus Dumbledore, um nur die Prominentesten zu nennen. Der Aufruf sei hiermit nachgereicht.

Bitteres aus Bitterfeld

Darf man sagen, dass Bitterfeld das größte Drecksloch der DDR war? Wie dem auch sei, es ist nun besonders bitter, dass ausgerechnet in Bitterfeld das „Fridays for Future“-Hoppsen ausgefallen ist. Nur 10 Teilnehmer tanzten auf den Straßen, dabei wurden wohl schon die Abgeordneten von SPD, Grünen und FDP mitgezählt. „Wir wissen nicht, warum dem Aufruf in sozialen Medien und in der Presse niemand gefolgt ist“, stöhnt Christian Hennicke, der Vorsitzende der Stadtratsfraktion SPD-Bündnisgrüne-FDP. Mein Gott, Christian, in der Zone gab es auch keine freiwilligen Protestaktionen zwischen 1953 bis 1989. Klare Anweisungen an die Schulrektoren (Einberufungsbefehl!), dann geht das schon.

Fundstück

„Die Alliierten bauten eine Mauer um die DDR und um West- und Ostberlin. Somit wollten sie einen Krieg verhindern, und alle waren auch mit dieser Idee einverstanden.“
Schüleraufsatz, Klasse 12, Leistungskurs Gymnasium

Na, mit dem Wissen wird der Autor bestimmt mal Spiegel-Redakteur...

 

5 comments

  1. Thorsten Heuermann 11 November, 2019 at 19:34 Antworten

    Schön, dass wenigstes im Osten des Landes der Wahnsinn von FFF und Konsorten sich nicht durchsetzt, daher vom Osten lernen, heißt siegen lernen. Klingt sozialistisch, ist aber in diesem Fall überlebensnotwendig.

  2. Ingolf Pärcher 11 November, 2019 at 22:07 Antworten

    Lieber Herr Paetow,

    das “Fundstück” ist wirklich existent und entstammt nicht Merkels Feder respektive ihrem “Kreativteam”?
    Meine, rund um den 9.11. habe ich schon allerlei sehen/lesen dürfen, aber das wäre echt der Brüller.

    LG,
    I.P.

  3. twsan 12 November, 2019 at 11:14 Antworten

    Mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Einfamilienhauses das Elektroauto aufladen.
    Wie 8-jährige, die “Kaufladen” spielen. Es ist nur erschütternd… Nein – langsam bekomme ich Panik…

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