Demokratie leben

Ein Prosit der Gemütlichkeit

Klare Verhältnisse in Ludwigshafen, wo Dr. Blettner, CDU, mit 10,2 % der Stimmen die OB-Wahl eindeutig gewonnen hat. Oder muss er mit Herrn Gotter (SPD: 9,4 %) in die Stichwahl?

Sicher mokieren sich einige („Farce!"), dass nach dem Ausschluss des AfD-Kandidaten nur 29,3 % der Wahlberechtigten überhaupt wählen gingen, aber man kann die Leute ja nicht zwingen. An den Auswahlmöglichkeiten lag es jedenfalls nicht. Ein Genosse, einer von der Union, sogar ein Parteiunabhängiger und eine Kandidatin von der Volt-Partei standen vor dem antifaschistischen Schutzwall (vulgo Brandmauer) zur Wahl – Volk, was willst du noch? –, und mehr Namen kann man sich eh nicht merken.

Ist ja alles nur Juttas Schuld. Was musste die noch amtierende Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck auch 2023 aus der SPD austreten? „Mangelnde finanzielle Spielräume“ oder „zu viel Bürokratie“ ist doch kein Argument? Wo die SPD schon damals die grenzenlose Geldvermehrung plante und seit mehr als 100 Jahren die Bürokratie abbaut!

„Demokratie leben“ auch in Berlin, wo Friedrich Merz vorübergehend Quartier genommen hat, und nein, das ist nicht immer leicht. Nun ist der Fritz endlich mit den Genossen per Du (siehe Oktoberfest), und schon kommen die Vertreter der Wirtschaft vorbei und maulen, dass es mit den versprochenen Reformen nicht vorangeht. Er kann doch nicht auch noch über das Wasser, das er predigt, laufen!

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein religiöses Land. Gegründet von Puritanern und Separatisten, sowas lässt sich nicht so einfach abstellen. So gehört der Gottesdienst für viele zur Routine wie der jährliche Besuch in Disneyland oder in den Casinos von Las Vegas. Und auch öffentliche Begräbnisfeiern sind in Form und Inhalt für Beobachter aus Europa oft schwer nachzuvollziehen.

Aber selbst der eher gottlose Spiegel bemüht sich wenigstens. Wir würden wetten, dass nach der Grablegung des Schwerkriminellen Gorge Floyd im goldenen Sarg auch in der Spiegel-Redaktionskonferenz das Knie gebeugt wurde. In den Texten sowieso. Die Gedächtnisfeier für den Evangelikalen Charlie Kirk erschien dem Blatt hingegen als „bizarr“. Schließlich handelt es sich bei dem Ermordeten nicht um einen Gangster, sondern um einen „rechtsextremen Aktivisten". Zudem störte den Korrespondenten die „christliche Gestaltung der Gedenkfeier“. Und dass dann auch noch die Witwe dem Täter vergab – zu viel für postchristliche Redakteure. Wenigstens Donald Trump dürfte dann ein Trost gewesen sein. Der weigerte sich, dem Mörder oder den Hintermännern zu vergeben.

Übrigens. Ausgerechnet selbsternannte Mitarbeiter des Herrn wie die evangelische Pastorin Annette Behnken haben den Weg der Nächstenliebe längst verlassen. Sie warf zur besten Sendezeit im Wort zum Sonntag dem eigentlichen Bruder in Christo noch einige Beschimpfungen („Rassist“, etc.) hinterher. Immerhin ist die Kirchensteuer freiwillig.

Die SED will die versprochenen Geschenke zur Wahl der linken Richterin Ann-Katrin Kaufhold am Donnerstag gern vorab und schriftlich haben.

Muss man ein Volk, das erfahren musste, dass es im „Rekordsommer 2024“ mehr als 60.000 Hitzetote in Europa gab, dass Lilly Becker auf dem Oktoberfest von einem Gerichtsvollzieher überrascht wurde, und dass die „Asylobergrenze" von 100.000 neuen Kostgängern bereits im September gerissen wurde, nun auch noch mit der Meldung schockieren, dass der sympathische Michel Friedman nicht mal im linksgestrickten MeckPomm auftreten kann, weil „die Demokratie nicht wehrhaft“ genug ist? Und das in MeckPom (SPD/SED regiert), wo die bemützte Gewalt selbst Schulmädchen drangsaliert, wenn die den falschen Pullover tragen?

9 comments

  1. Roxanne 22 September, 2025 at 20:29 Antworten

    Wer der heillos dahinsiechenden Demokratie im besten Deutschland aller Zeiten beim langsamen Sterben zusehen wollte, konnte dies gestern in Ludwigshafen tun, wo nur noch 29,3 % der Wahlberechtigten, davon 10 % in ungültiger Weise, bei der zur reinen Farce verkommenen Wahl des Oberbürgermeisters mitmachen wollten.

    Und auch, bedauerlich zu sagen, die Träger der dritten Gewalt, eigentlich als Korrektiv solcherart exekutiver Machenschaften vorgesehen, hatten zuvor auf allen Ebenen der Gerichtsbarkeit in trauter-schauriger Eintracht und Beflissenheit keinerlei Skrupel, eine solche, eines demokratisch-rechtsstaatlich organisierten Geweinwesens unwürdige Groteske als Wahlveranstaltung über die Bühne gehen zu lassen.

    Die evangelische Kirche als historisch stets gefallsüchtige Liebedienerin der Macht fand jetzt auch beim „Wort zum Sonntag“ wieder die willkommene Gelegenheit, beim Norddeutschen Staatsfunk ihre Gesinnungsfestigkeit unter Beweis zu stellen und im harmonischen Gleich- oder besser Missklang mit den hierzu schon ebenso schrill wie verleumderisch vernommenen ÖRR-Chargen einen geradezu vor Hass und Hetze triefenden, von jeglicher Sachkenntnis ungetrübten Kommentar zum Tod von Charlie Kirk unter die Leute zu bringen.

    Das Gute dabei: Die Zahl derer, die diesem seit Langem unsäglichen, mit Vulven-Malen, Geschlechter-Welten und all dem sonstigen linksgrün-woken Zeugs und Zinnober notorisch haltungsauffällig werdenden Verein nicht mehr angehören möchten, dürfte wieder um Einiges zugenommen haben. Strafanzeige und Programmbeschwerde sind im Übrigen zu Recht bereits mehrfach raus.

    Fazit derweil: Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich nicht nur, wie Heinrich Heine seligen Angedenkens, um den Schlaf, sondern auch zunehmend um den Verstand gebracht.

    • Steffen Lindner 23 September, 2025 at 01:03 Antworten

      Muss beim Heine-Zitat leider mal „ klugsch…,“,sorry: Heine war nicht wegen Deutschland um den Schlaf gebracht, sondern wegen seiner Mutter, die noch dort lebte, während er selbst im Pariser Exil weilte. Deutschland war ihm in diesem Fall eher gleichgültig.-„Das Vaterland mag ruhig verderben, jedoch die alte Frau kann sterben.“

  2. weihnachtsmann_frau_lein 22 September, 2025 at 20:53 Antworten

    Es ist allerdings SEHR bedauerlich, daß viele Paul-wähler zu faul/bequem oder vielleicht sogar zu feige waren, zur wahl zu gehen und durch handschriftliches versehen des wahlzettels mit Paul’s namen ein deutliches zeichen in form einer nochmals deutlich höheren ungültigkeitsquote zu setzen.

    Die jetzt nur 9% ungültigen stimmen können von „unserendemokraten“ leider zu einfach schön geredet oder irgendwelchen obskuren umständen zugeschrieben werden. Das wäre bei einer ungültigkeitsquote von, sagen wir, 30% nicht mehr machbar.

    I.a.W.: die ungültigkeitsquote von nur 9% finde ich ziemlich schwach von den ludwigshafener wählern.

  3. Roxanne 22 September, 2025 at 21:29 Antworten

    Wahre Worte, die der zweimal, einmal äußerst knapp dem Tod entronnene Donald J. Trump, auch in einem solchen Augenblick authentisch und empathisch bleibend, gestern an die neben ihm auf der Bühne stehende Witwe des hinterrücks gemeuchelten Charlie Kirk richtete:

    „He did not hate his opponents. He wanted the best for them. That’s where I disagreed with Charlie. I hate my opponent, and I don’t want the best for them. I’m sorry. I am sorry, Erika, but now Erika can talk to me, and the whole group, and maybe they can convince me that that’s not right, but I can’t stand my opponent.“

    Übersetzung:
    „Er hasste seine Gegner nicht. Er wollte das Beste für sie. Da war ich mit Charlie anderer Meinung. Ich hasse meinen Gegner, und ich will nicht das Beste für sie. Es tut mir leid. Es tut mir leid, Erika, aber jetzt kann Erika mit mir sprechen, und die ganze Gruppe, und vielleicht können sie mich davon überzeugen, dass das nicht richtig ist, aber ich kann meinen Gegner nicht ausstehen.“

    Wie erbärmlich nehmen sich im Vergleich dazu unsere allenthalben scheinheilig bis verlogen herumschwadronierenden, über Unliebsames am liebsten schweigenden Moralapostel, Kriegshetzer und Weltklimaverbesserer aus, die gestern auch noch auf der Wiesn, über alle Maße feixend, jedermann an ihrer außerordentlichen Volksverbundenheit und Lustigkeit teilnehmen lassen wollten.

  4. Johann Siegfried von Oberndorf 22 September, 2025 at 23:50 Antworten

    Schauen wir mal elegant über die Tatsache weg, dass Deutschland wieder mal Geisterfahrer spielt und den Palästinensern keinen Staat vergönnt oder irgendwie rumeiert, aus einem Schuldkomplex heraus oder weil der Fritze dann keine Tränen mehr auf jüdischen Gedenkfeiern vergießen darf. Oder er ist einfach immer noch so ergriffen vom letzen Mal, dass er sich nicht aufraffen konnte. Es ist natürlich klar, dass eine Anerkennung im Moment nichts bringt, weil Israel, sich unter dem Schirm des anderern, großen Siedlerstaates wissend, die ganze regalbasierte Ordnung des Westens zum Teufel jagt und alttestamentlichen Vorgehensweisen frönt. Aber eine Anerkennung ist zumindest mal ein Statement, dass die Weltgemeinschaft da nicht mehr wegsehen will. Mal schauen was uns die Geschichtbücher in einigen Jahren dazu zu berichten haben.

    • Ernst-Fr. 23 September, 2025 at 07:23 Antworten

      Nö…
      Wer Geiseln nimmt, ist im Unrecht, und wer die im eigenen Land drohenden Schläfer /Terroristen auf diese Weise ruhig stellen will, auch.

    • Julius 23 September, 2025 at 12:20 Antworten

      Wie bei fast allen Plattformen, vermisse ich hier drei Funktionen: Daumen runter, „mute“ (Stummschalten eines Autors), und „remove“ (so daß man z.B. einen Herrn von Oberndorf gar nicht mehr angezeigt bekommt).

  5. jorgos 23 September, 2025 at 13:44 Antworten

    Die 4 von der Schwachstelle im bajuwarischen Folklore Tarnanzug. Fritze huldigt von erhöhter Position dem Massen Saufgelage im Fresszelt.
    Ob die ihm zujubeln oder protestieren ist nicht klar erkennbar. Er fühlt sich wohl wie seine Hochwohlgeboren , der sich dem Plebs im Rund seiner Hofschranzen zeigt.

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