Treffen mit Markwort

Heute mal was ganz anderes

Helmut Markwort, Focus-Gründer, FDP-Landtagsabgeordneter und seit der letzten Bayernwahl Alterspräsident des hiesigen Landtags, hatte in den Saal des Bayerischen Hofs geladen, um die aktuellen FDP-Kandidaten vorzustellen, und er hatte außerdem versprochen, Finanzminister Lindner stehe für alle Fragen zur Verfügung.

 

Helmut Markwort ist ein Phänomen. Ob er eine Parteiveranstaltung leitet, eine Redaktionskonferenz oder eine TV-Sendung moderiert – wie kein Zweiter stellt er sich auf sein Publikum ein und hält es mit gut gesetzten Pointen bei Laune. Hätte der Hesse sich vor Jahrzehnten für eine politische Karriere entschieden, die Geschichte der BRD wäre anders verlaufen. Mit ihm als Showman liefe wohl immer noch Wetten, dass...??. Kamen die Leute heute wegen Christian Lindner? Das bleibt zu bezweifeln.

Eigentlich hätte es sogar Bier oder wenigstens Wasser gegeben, aber, so der Gastgeber, das BKA hält Gläser für Geschosse und im Bayerischen Hof mag man keine Getränke in Plastik servieren. 500 Gäste hatten sich eingefunden, 200 mussten abgewiesen werden, weil die Balustraden nicht besetzt werden durften (Wurfgeschossgefahr).

Unsere politische Veranstaltungsgemeinschaft muss sich derzeit im Wahlkampf einiges anhören. Pfiffe und Sprechchöre empfangen Grüne und Rote, selbst bei der CSU lässt sich ein Grollen im Bierzelt vernehmen. Zahllos sind inzwischen die Opfer der deutschen Politik, dank Corona-Management, Inflation, Energieversorgung, Migration. Wehe! Wehe! Haben die Lehrlinge doch das Wort vergessen! Ach, das Wort, worauf am Ende er das wird, was er gewesen. (vom ollen Goethe)

Das sei ja ein ganz neues FDP-Gefühl, scherzt aufgeräumt einer dieser jungen Politikerlehrlinge, Christian Lindner von der Lindnerpartei, als er von ein paar unauffällig auffälligen BKA-Beamten geschützt, den Saal betritt: „Wegen Überfüllung geschlossen.“ Von der Stimmung im Lande ist im Bayerischen Hof kaum etwas zu merken. Sicher, ein Herr vom Gaststätten-Verband DEHOGA möchte wissen, was nun mit den Schnitzelpreisen wird (Mehrwertsteuer!), ein prominenter Medizinprofessor (in der CSU) echauffiert sich über den unsäglichen Karl, der in der Regierung für Gesundheit zuständig ist. Und ein junger Mann versucht zu erläutern, warum die Schuldenbremse bitte schön außer Kraft zu setzen sei. Lindner, charmant wie ein Bachelor von RTL, weiß auf alles eine Antwort, sachlich, kenntnisreich und schwer zu widerlegen. Am Ende wirft er selbst das Stichwort „Migration“ in den Raum, wozu er wohl Fragen erwartet hatte. Denn das rotgrüne Establishment arbeitet sich gerade an der simplen Lindner-Feststellung ab, dass die grassierende Kinderarmut ein importiertes Problem und nicht mit weiteren bedingungslosen Alimenten zu lösen ist.

Ja mei, scheint die Stimmung bei den feinen Kreisen in München zu sein, in einer bösartigen Abwandlung eines Gerhard-Polt-Sketches ist man versucht zu sagen, die haben Mai Ling („Bring einmal den Aschenbecher, Mai Ling, nein, den Aschen-Becher“) durch eine Ukrainerin ersetzt. Viele glauben wohl immer noch, die Grünen wollen nur spielen (ein Grüner in Sachsen-Anhalt träumt von „Zuwanderung bis zum Volkstod"), und dös Klima muss ja auch geschützt werden. Eine wahre Gaudi haben sie nur, als der Professor bei der Lauterbach-Beschimpfung fast kollabiert, da nimmt der Christian den Karl sogar in Schutz, der Bankangestellte Spahn sei auch nicht besser gewesen.

Was haben wir gelernt? Wer einen Pool im Garten hat und die U-Bahn nur vom Hörensagen kennt, für den ist irgendwie doch alles ganz fein in Allemannda.

 

Steht die Tote Armee auf Twitter hinter Grünen und Roten? Bei Ricarda Lang und Olaf Scholz finden sich vor allem Japaner unter den X-Files. Anscheinend gekaufte Follower.

Eine Mainzer Richterin (mit Maske!) hat die Klage einer Zahnärztin wegen Impfschäden gegen Astra Zeneca abgewiesen. Begründung soll folgen.

Eine Richterin in Chemnitz findet es, „ganz offen gesagt, einfach ekelhaft“, was der angeklagte Syrer verschiedenen jungen Mädchen angetan hatte, weshalb sie ihn gleich mal streng zu einer Bewährungsstrafe und einem Deutschkurs verurteilte.

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