Prost!
Auf unseren Schonklod Juncker

IN EU Veritas, wo sonst?

Der Abschied kommt näher, Ursula von der EU räumt schon kräftig auf, aber die Journaille hält sich mit Lobeshymnen auf unseren Schonklod Juncker noch ein wenig zurück. Gemein!

Wenigsten die Augsburger Allgemeine gibt unserem Schonklod schon mal die Gelegenheit, auf seine großen Erfolge hinzuweisen. Gab’s Kaffee und Gebäck zum Gespräch? Likörchen dazu? Wir wissen es nicht. Wir empfehlen unserem Leser jedenfalls einen Juncker Trocken zur Lektüre.

Wenn ein Großer geht, dann hat er Großes zu berichten. „Es ist uns gelungen, europäische Geschichte und europäische Geografie wieder zusammenzubringen“, schwärmt der Mann. „Denn nach dem Krieg gab es ein Dekret, das Europas dauerhafte Trennung festschreiben sollte.“ Da er mit „uns“ von Amts wegen die EU-Kommission oder wenigstens die EU meinen müsste, rätseln wir noch ein wenig, wie die europäische Geschichte und Geografie von ebenjenen wieder zusammengebracht worden sein soll. Waren doch Europas Geschichte und Geografie mit und ohne EU einfach da. Aber wir wollen nicht beckmessern, sondern nehmen lieber mal ein erstes Schlückchen. Zum Wohle.

Ja, sagte der Schonklod, er sei „stolz auf unsere sozio-ökonomische Bilanz – die ich mir nicht alleine zuschreibe“. Gut, der Oettinger hat bestimmt geholfen, die anderen Kommissare auch, aber ohne Schonklod wäre das doch nichts geworden. Was aber meint Schonklod mit der sozio-ökonomischen Bilanz, auf die er so stolz ist? „Dass wir die Arbeitslosigkeit senken konnten ist ein Erfolg. Die Arbeitslosenquote ging von 10,6 auf 6,3 Prozent zurück.“

Das Statistische EU-Amt Eurostat hat für den Wachwechsel zu Ursula von der EU so lange gerechnet, bis herauskam, dass die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand sei 19 Jahren gesunken sei. In Griechenland (Arbeitslosenquote bei 17%) und Spanien (13,5%) sollten sie vielleicht andere Zahlen veröffentlichen oder wenigsten noch warten, bis Ursula übernommen hat.

Einschub: Was Schonklod wahrscheinlich noch gar nicht weiß: Bacardi gab gerade den Start seiner Initiative zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa bekannt. „Shake Your Future“ – das Barkeeper- und Mixologie-Trainingsprogramm, um die Zukunft für junge Menschen im Gaststättengewerbe zu sichern. Da schenken wir doch gleich noch mal nach.

Zu all den Erfolgen hat, „das möchte ich hinzufügen dürfen, auch der Investitionsplan, den alle nur ’Juncker-Plan’ nennen, erheblich beigetragen“, sagte Schonklod. Gut, der EU-Rechnungshof bemerkte jüngst, die „Erfolge seien möglicherweise schöngerechnet“, aber die beim Rechnungshof haben ja immer was zu maulen. Und auch wir überspringen hier das Mercosur-Abkommen mit Südamerika – Schonklods größten EU-Deal aller Zeiten –, weil der möglicherweise platzt, seit der Regenwald brennt.

Gut gefallen hat uns hingegen der wichtige Hinweis vom Schonklod, dass es leider nicht stimmt, „dass wir alles vom anderen wissen. Was wissen die Sizilianer über die Nordlappen? Oder die Nordlappen über die Bretonen? Sehr wenig.“ Da hat er zweifelsfrei recht und seine Nachfolgerin Ursula noch allerhand zu tun.

Und bevor wir jetzt, aus Sorge um den Brexit, gleich das zweite Glas Wein in einem Zuge leeren, hält uns die Gewissheit zurück, dass „unser Chefunterhändler Michel Barnier und ich“ alles tun, damit es zu einer Vereinbarung kommt. Übrigens, wenn das „am Ende nicht gelingt, liegt die Verantwortung dafür alleine auf der britischen Seite“. Sowieso.

Das Interview hier)

 

Der Mann mit dem Koks ist da

Spiegel-TV: In nur drei Jahren haben sich die im Berliner Abwasser gefundenen Kokain-Reste verdoppelt. Deutschland wird derzeit geflutet mit Stoff aus Südamerika. Wer sind die Konsumenten? Wir wüssten schon ein paar. Wie hieß der noch gleich, der Vize von der CDU? Und der Dingens von den Grünen.

 

Gott ist tot. (Nietzsche)
Nietzsche hat Recht. (Gott)
Leider. (Silbereisen)

 

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