Olaf Scholz: Ich will (nicht)*
Partei-Vorsitzender werden

SPD-Sommerhaus der Stars

Angeblich sollen der Heiko, der Hubertus und der Olaf auf Heikos Westwing-Sofa im Grunewald zusammengehockt haben und – waren sie blau? – beschlossen haben, der Olaf macht’s doch.

 

Jedenfalls war es schon einmal eine Gaudi. Kurz bevor Ralf und Gesine Stegner-Schwan ihre Pläne (eine neue grüne SED, diesmal unter SPD-Führung) auf einer Pressekonferenz vorstellen konnten, stahl ihnen Olaf Scholz mit seiner Kandidatur-Ankündigung die Show, und nur die Zeit berichtete noch halbwegs umfangreich mit schönem Foto von den Stegner-Schwans.

Nein, das ist noch lange kein Knüller im Willy-Brandt-Haus der Stars, das Format hat sich bereits totgelaufen, bevor es richtig losgeht. Zwar lobt der Tagesspiegel, mit Olaf trete „ein neues Schwergewicht“ an, was aber soll das groß heißen? Den kennt man wenigstens aus dem Fernsehen? Im TV hat Scholz immer wieder gesagt, er könne den Job keinesfalls mit seinem Zweitjob als Finanzminister vereinbaren – jetzt will er Zeit finden für wochenlanges Tingeln durch die SPD-Provinz? Oder kommt er nur per Videowand?

Tags zuvor hatte sich schon Boris Pistorius als Kandidat gemeldet. Boris, der Nachfolger von Gerd bei der Doris. Allerdings tritt Boris ohne Doris an, dafür mit einer Petra (Köpping – mussten wir extra noch mal nachschauen). Boris gehört übrigens zu den typischen SPD-Vertretern der Sorte Ja sagen und Nein meinen. Mal so, mal umgekehrt. Wie es gerade so passt. Hauptsache das Gehalt stimmt. Beispiel? Im TV ist er gegen Ankerzentren. „Obwohl sie das im Koalitionsvertrag unterschrieben haben?“, fragte sogar ausnahmsweise mal Anne Will nach. „Öh.“

Niedersachsen ist auch nicht gerade ein Ruhmesblatt Pistoriusscher Regierungskunst. Mal lässt er zwei Ivorer im Privatjet für fast 200.000 Euro abschieben, dann fordert er, ein Bußgeld von 1.000 Euro zu verhängen, wenn jemand 20 km/h zu schnell fährt. Man mag gar nicht erst in die Archive gehen. Die Nordwest Zeitung fragte pflichtschuldig SPD-Provinzler, wie diese die Boris-Kandidatur finden. Tenor der Antworten: Wenigstens ist er Niedersachse.

Der schläfrige Olaf – zum Jagen getragen (ausgerechnet vom schmächtigen Heiko und dem gutmütigen Hubert). Der unbekannte Boris – gedrängt von der Doris? Der pöbelnde Ralf und die gierige Gesine. Die anderen haben wir schon wieder vergessen. Das SPD-Sommerhaus der Stars stürzt ab wie das Sommerhaus bei RTL nach dem Auszug des Wendlers und seiner Laura.

Apropos: Vielleicht könnten Heiko und Hannelore (oder wie heißt seine Schauspielerin noch gleich?) die Wende bringen? Denn wie schrieb ein Bild-Kommentator mit dem passenden Nachnamen „Weise“ so treffend: Die SPD benötigt: Glaubwürdigkeit, Charisma, Überzeugungskraft und Leidenschaft. Ansonsten hilft Ratiopharm: Gute Preise, gute Besserung.

 

Donald Trump muss mal wieder vom deutschen Trübsal ablenken, weil er Grönland von Dänemark kaufen will – und alle Dänenpolitker dürfen sich auch bei uns empören. Als wolle Trump Grönland als neuen Golfplatz (huuuge!) erwerben. Zunächst einmal: Die Amis haben den Franzosen einen Großteil ihres heutigen Staatsgebietes abgekauft (das einstige Louisiana) und den Russen haben sie Alaska abgeschwatzt. So doof ist das also gar nicht. Außerdem beziehen sich unsere Journos nicht auf ein Angebot des Präsidenten an Dänemark, sondern auf die New York Times, die schrieb: In conversations with aides, the president has—with varying degrees of seriousness—floated the idea of the U.S. buying the autonomous Danish territory.

With varying degrees of seriousness! Was auf schwäbisch übersetzt heißt: Mir saget nix, mir schwätzet bloß.

 

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