Schulz, der EU-Populist,
bei Maischberger

TV-Kritik

Wenn Martin Schulz nicht weiter wusste bei Maischberger, dann packte er die ganz großen Phrasen aus. Von „fundamentalen Menschenrechten“ schwadronierte er dann, die auch fĂŒr die „Religionsgemeinschaft der Muslime“ gelten, seine Gegner sind alle „Rassisten“ und „Antisemiten“, besonders Strache, Salvini und Orban, und mindestens die HĂ€lfte der Zuschauer wahrscheinlich auch in der beschrĂ€nkten Weltsicht dieses kleinen Mannes aus WĂŒrselen.

Und Schulz wusste oft nicht weiter bei Maischberger, der Abend verlief so ganz gegen seinen Gusto. Woher hĂ€tte er denn auch wissen sollen, dass er mit dem Tell-Apfel auf dem Kopf die RĂŒbe hinhalten musste? Nur der alte Wolf von Lojewski, dessen Stimme uns noch von frĂŒher aus Unserem Zett De Eff in Erinnerung ist, war auf seiner Seite, aber zugleich doch recht verstrahlt. Rechts (!) von Schulz saß Petra Steger, eine attraktive FPÖ-Politikerin, die sich zu wehren wusste, vis Ă  vis der Radio-Mann Ralph Sina, der trotz ARD-Zugehörigkeit nicht auf den Kopf gefallen war. Die englische Journalistin Shona Fraser war Schulz keine Hilfe, auch wenn sie einen deutschen Pass beantragt hat, wg. Brexit. Wenigstens konnte Schulz ihr mitfĂŒhlend mitteilen, er habe das doch auch „miterlebt, wie ein ganzes Volk belogen wurde“. Damit meinte er das englische – ein deutsches Volk kennt der Spezialdemokrat nicht. Im selben Satz dĂ€mmerte Schulz dann allerdings, dass das lĂ€ndliche England – also alles außerhalb der Multikulti-Metropole London – abgehĂ€ngt und hĂ€ngen gelassen wurde und zu zwei Dritteln anti-europĂ€isch gewĂ€hlt habe. Zufall?

Die Menschen verstehen nicht mehr, wie Entscheidungen zustande kommen, zwischen EuropĂ€ischem Gerichtshof, Kommission, Parlament und den Nationalstaaten, fasste Roland Tichy die Lage nĂŒchtern zusammen, daraus resultiere die EU-Verdrossenheit.

Und als Maischberger dann den komischen Macron-Plan in die Debatte warf, frotzelte selbst sie den WĂŒrseler Gernegroß: Mit Macron sind sie ja befreundet, sagen Sie immer.

NatĂŒrlich bin ich das, antwortete der entrĂŒstet ĂŒber den leise angedeuteten Zweifel. Tichy konterte Macron dann inhaltlich: Na wunderbar, wenn etwas nicht funktioniert, machen wir es erst recht und mit doppeltem Eifer.

In seine lĂ€ngeren VortrĂ€ge packte der EU-Populist Schulz dann so manchen Unsinn. Schwatzte er frĂŒher von den Vereinigten Staaten von Europa, soll die EU jetzt „die Nationalstaaten ergĂ€nzen“, wo der Nationalstaat nicht mehr alleine kann. Und nebenbei gab er auch die NATO drein, dafĂŒr haben wir ja Macron und seine Atomwaffen, selbst der sei bereit, Kompetenzen abzugeben. Nachdem Schulz in NebensĂ€tzen wieder seine populistischen Attacken auf Andersdenkende untergebracht hatte, machte ihm die FPÖ-Frau klar, dass seine Partei und die spezialdemokratische Gesinnung in ganz Europa derzeit abgewrackt wĂŒrde, was wahrlich kein Wunder sei. Leute wie Schulz mĂŒssten endlich respektieren, dass es andere Meinungen gĂ€be.

So schwamm der Schulz im Becken seiner Argumente ohne das Ufer zu sehen. Und irgendwann machte er dann sogar den Nero (ohne Harfe), der auf das brennende EU-Konstrukt blickt und weint: Ja, wer hat denn gegen die BĂŒrgerferne der EU gekĂ€mpft? Wer hat denn dafĂŒr gekĂ€mpft, dass die Staatschefs die Sorgen der BĂŒrger ernst nehmen mĂŒssten? (Zu den Sorgen zĂ€hlt er hauptsĂ€chlich Klima!) Wer, wenn nicht er! Leute, konzentriert euch, habe er gesagt, und er sei sogar bereit gewesen, Kompetenzen abzugeben (wobei wir bezweifeln, dass er diese Kompetenz jemals hatte). Nebenbei erfuhren wir, dass Ungarn nur 1.200 „FlĂŒchtlinge“ aufnehmen mĂŒsste, und Polen von der BRD jedes Jahr 7 Milliarden Cash erhĂ€lt – ein Gaunersystem, das. EuropĂ€ischer Mindestlohn? Tichy: Auf bulgarischem Niveau? EuropĂ€ischer Finanzminister? Tichy: Mit einem Italiener an der Kasse?

Jetzt aber genug mit dem Quatsch! Fazit: Eine gelungene Sendung mit guter Moderation und interessanten GĂ€sten. Wer nicht ganz dumm ist, weiß, wen oder was er nicht wĂ€hlen kann.

Vielleicht hat Martin Schulz ja die Aussage von Lojewski auf seinem verlorenen Posten getröstet. Der meinte, es mĂŒssten nur ein paar „tolle EuropĂ€er“ her, dann klappte das auch mit der Akzeptanz der Bevölkerung. Die Frau Barley, die wĂ€re so eine. Hat er tatsĂ€chlich gesagt.

 

Nicht vergessen: Heute um 8 die SPAET-Nachrichten hier auf diesem Sender!

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