Was Merkel kostet (ohne Kollateralschäden)
und wie die Tagesschau sie besingt

Politik

+++ Wenn wir schon so viel über die Kanzlerin reden, können wir ja auch mal einen kurzen Blick aufs Kanzleramt werfen, wo der Anästhesist Helge Braun als Leiter für seine Chefin die Fakten auf verträgliches Pillenformat bringt. Das Bundeskanzleramt hat die Aufgabe, die für die Arbeit des Bundeskanzlers erforderlichen Informationen zu beschaffen und bereitzuhalten, heißt es in der Aufgabenbeschreibung. Deshalb gibt es hier, passend zu jedem aufgeblähten Ministerium noch einmal spiegelbildlich Fachabteilungen, die die Ministerien „begleiten“. (Eine Idee vom Alt-Nazi Hans Globke übrigens, der auch an den Nürnberger Gesetzen mitwirkte.) Warum wir uns überhaupt damit beschäftigen? Für den Merkel-Apparat für 2019 sind 3,24 Milliarden Euro eingeplant! Drei Milliarden für so gut wie Null Fakten? Das Geld kann man besser anlegen. +++

+++ Nun fragen wir uns schon länger, wie Einschaltquoten im TV tatsächlich berechnet werden. Früher gab es immer wieder Geschichten über einen angeblich Deutschland typischen Ort, in dem das TV-Verhalten gemessen und dann hochgerechnet würde. Aber diese Zahlen dienen ja lediglich dazu, Werbekunden hinter die Fichte zu führen. Die auf den ersten Blick werbefreie „Tagesschau“ meldet jedenfalls 10 Millionen Zuseher, immerhin ein halber Gottschalk („Wetten, dass...?“).

Wir gehören aus gesundheitlichen Gründen leider nicht zu den 10 Millionen Tagesschau-Kunden. Wegen einer Allergie gegen polit-sozialistischen Gemeinschaftsunfug, den die Tageschau seit Jahrzehnten betreibt. Deshalb ist auch der Kommentar eines gewissen Baumann an uns vorübergegangen, auf den uns erst ein Artikel im Münchner Merkur hinwies.

Baumann bemerkte bei Merkels Auftritt in der Haushaltsdebatte „wie befreit, schlagfertig, ja leidenschaftlich“ seine Kanzlerin gewirkt habe. (Mit welchen leidenschaftlichen Leuten hat der Mann sonst Umgang?)

Merkel habe ihr „Credo in wünschenswerter Einfachheit klargemacht“ (Welches Credo? Ich kanzlere, also bin ich?) „Sie steht wie kaum jemand sonst in der deutschen Politik für Multilateralismus“, verkündete der Kanzelprediger, der wahrscheinlich nicht weiß, was Multilateralismus ist, oder es schlicht mit Multikulti verwechselt hat. Es dürfte auf der ganzen Welt keinen Politiker geben, der etwas gegen multilaterale Abkommen hat.

Diese offensichtliche Begriffsverwechslung belegt Baumann dann mit dem kleinen Tadel, Merkel habe es „an Erklärungen oft mangeln lassen, gerade in der Flüchtlings- und Migrationspolitik“, obwohl doch „Migration ausreicht, um Reflexe auszulösen etwa bei jenen, die Migration auf dumme Weise grundsätzlich ablehnen.“ In gewohnter Staatsfunk-Einfachheit wirft der Mann vor Millionen Zusehern verfolgte Kriegsflüchtlinge und Wirtschaftsmigranten in einen Topf, die „jene“ auf „dumme Weise ablehnen“. Wer sind nun jene?

„Die Debatte über den Migrations-Pakt (plötzlich anderes Thema, bei der Pakt-Debatte fehlte Merkel) war längst da, wo sie in einer repräsentativen Demokratie hingehört, in der Mitte des Bundestages – auf Antrag der AfD übrigens.“ Welch’ ein Ritt! Ohne die AfD wäre die Debatte eben nie dort gelandet, wo sie doch angeblich hingehört, was sagt das über die anderen Parteien aus? Aber so deutlich will er denn doch nicht werden. Dafür dreht er sich selber das Wort im Munde um: „Nächste Woche wird im Bundestag wieder über den Pakt geredet. Die nächst Chance, die Populisten in die Schranken zu weisen.“

Für uns hat dieser Tagesschau-Kommentar aber etwas Gutes. Wir wissen, dass wir dort nichts verpassen, und schalten erst wieder ein, wenn Martin Walser („Die stille Wucht der Frau Merkel“) Merkel-Auftritte kommentiert.

 

Worte, die mehr sagen als 1000 Bilder – aus unserer Sammlung „Dokumente verstörender Wahrnehmung“:

„noch einmal zum mitschreiben ..“, „Wenn ich den einen oder anderen überfordert haben sollte .. (Friedrich Merz zu begriffsstutzigen Journalisten, laut dem darob beleidigten Journalisten von Uslar auf Twitter)

„Sich vor Fremden schützen zu wollen ist (...) ein menschlicher Instinkt.“ (Ethnologe Vishvajit Pandya, bezüglich eines von Ureinwohnern erschossenen amerikanischen Predigers)

 

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