Krieg und Frieden

Plus: Kleine Fahnenkunde

Chef Olaf und seine Regierung wünschen allseits Happy Ramadan, in fortschrittlichen deutschen Städten wurde bereits eine passende Festbeleuchtung installiert, und besonders herzlich grüßt die queere Community.

 

Eine „Gesellschaft für Demokratie“ (angeblich breites Bündnis für Impfpflicht und pro Ampel, kein Scherz) empfiehlt, Ungläubige sollten aus Rücksicht auf die Fastenbrüder ihren Hand-Snack zur Mittagpause nicht im Büro oder auf der Straße, sondern in Toilettenkabinen zu verzehren.

Moslems und Evangele wissen schon, warum sie keinen Papst haben. Wie schnell gelangt da der Falsche auf den Stuhl, und schon hat man den Salat. So möchten wir nicht in der Haut von Marie-Agnes Strack-Zimmermann stecken, die sich selbst als „gläubige Katholikin“ bezeichnet und nun aus heiligem Munde vernehmen muss, „der Stärkste ist der, der die Situation betrachtet, der an die Menschen denkt, der den Mut zur weißen Fahne hat und verhandelt.“ Und wenn sie es bis zu diesem Punkt noch nicht richtig verstanden haben sollte, gabs auf Italienisch noch dazu: „Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben zu verhandeln.“

Hofreiters Anton ist fein raus, er ist aus der katholischen Kirche ausgetreten, und hat die grünen Plakate „Keine Waffen in Kriegsgebiete“ längst im Keller entsorgt. Und der Dritte im Bunde der Tapferen Drei, Wüterich Kiesewetter, ist evangelisch und kann daher, gestützt auf hunderte Jahre Religionstradition von Herzen wüten: „Unglaublich, das Oberhaupt der katholischen Kirche stellt sich auf die Seite des Aggressors. Wie traurig!“ (Wir haben uns erlaubt, seine Deutschfehler zu korrigieren)

Selbst CDU-Fritz Merz, eigentlich das frommste Gesicht im katholischen Gottesdienst in seiner Heimatstadt Brilon, erlaubte sich, den Papst zu korrigieren. Was der sagte, sei „grundfalsch“. Damit rüttelte Merz nicht nur an den Grundfesten seiner Religion, sondern er hat Argentinas Franz nicht mal ansatzweise verstanden. Eine weiße Fahne steht zuallererst nicht für Kapitulation, sondern für freies Geleit für einen Parlamentär. Und Verhandlungen gehören zu Kriegen und Feldzügen wie Eier zu Ostern.

Apropos Fahnen. Bald steht die Fußball Europameisterschaft ins Haus, und da die „Mannschaft“ nun wieder Deutsche Nationalmannschaft heißen darf, beugt Berlins rote Barbara, die Polizeipräsidentin Slowik gleich mal überschwänglichem Enthusiasmus bei ihren Polizeikräften vor. Keine Deutschlandfahnen an Streifenwagen! Verständlich. Sonst müssten ja türkische Kollegen auch ihren Halbmond mit Blaulicht spazieren fahren dürfen, und wer will unseren arabischen Polizeibeamten verbieten, ihre diversen Vorlieben zu drappieren? Deshalb die barbaraische Lösung: Regenbogenfahne: Da ist für jeden eine Farbe dabei.

Kein Oscar für die Deutschen. War vielleicht ein Fehler, nicht rechtzeitig einen Doku-Film (Ze Government) zu drehen und unsere Annalena zu nominieren.

Unser Genosse Präsident, ein Mensch wie du und ich. In Espelkamp, einem Kaff im Homeland NRW, will er eine Ausstellung eröffnen und auf dem Wochenmarkt bummeln, schreibt die Welt. Aber die Bahn streikt, die Autobahnen sind voll, und für die 40 Kilometer von seinem Standort lohnt ein Staats-Airbus nicht mal, wenn man spezialdemokratisch rechnet. Nehmen wir den Heli! Davon hat doch die rote Lambrecht seinerzeit ein paar bestellt. Seine Fahrer können sich derweil durch den Stau quälen und Frank-Walter kurz vor dem Ort einsammeln für eine standesgemäße Einfahrt in die Stadt. Wie? Ausfallen lassen ist keine Option, liegt doch "ein besonderer Fokus des Besuchs auf dem Thema Zuwanderung". Und sowas interessiert die Leute.

7 comments

  1. Kater Moritz 11 März, 2024 at 20:35 Antworten

    Ein Oscar für Deutschland bleibt Illusion,
    ebenso ein 1. Platz bei der Eurovision …

    … obwohl es Letzteren ja bereits gab. Vielleicht wanderte der Oscar auch schon mal Richtung Deutschland? Allerdings muss das dann lange zurückliegen. Es könnte in einer Zeit gewesen sein, als Filme noch fürs Publikum gedreht wurden und nicht wie heute politisch astrein daherkommen mussten.
    Zwei Stunden lang auf der Leinwand einem erhobenen Zeigefinger bei der Propaganda zuzuschauen, kann ganz schön anstrengend sein. Da ist es doch wesentlich entspannter, mit einem unterhaltsamen Buch ins Bett zu verschwinden …

    … Gute Nacht!

    • Ernst E. 12 März, 2024 at 09:15 Antworten

      Mit “Ein bisschen Frieden” würde man heutzutage wohl keinen Blumentopf mehr gewinnen und statt auf dem ersten wohl eher auf dem letzten Platz landen. Die Zeiten sind kriegerisch geworden.
      Ich mag diesen Papst überhaupt nicht, aber mich würde mal echt interessieren, wie sich die gegen den Papst wütende Politikerfront das Kriegsende denn vorstellt. Ich kann es mir jedenfalls nicht ohne (baldige) Verhandlungen und Kompromisse auf beiden Seiten vorstellen. Und mehr wollte der Papst wohl auch nicht sagen oder?

    • Frank Steinhart 12 März, 2024 at 19:57 Antworten

      Ich kann mich an zwei Oscars für Deutschland erinnern: 1980 für “Die Blechtrommel” und 2007 für “Das Leben der Anderen”.

  2. Krufi 11 März, 2024 at 20:42 Antworten

    „Chef Olaf und seine Regierung wünschen allseits Happy Ramadan“. Nach der Entwicklung der letzten Stunden und bestimmt auch den nächsten Tagen wünsche ich „Happy Ramstein“.

    Huch, die deutschen Bischöfe distanzieren sich öffentlich vom Papst!! Auch CDU-Parteichef kritisierte die Papst-Haltung deutlich und nannte sie „grundfalsch“! Entsteht hier etwa ein „Glaubenskrieg“???

    „Keine Deutschlandfahnen an Streifenwagen!“ Ist das nicht eine Steilvorlage für Frau Faeser generell ein Verbot von Deutschlandfahnen an Autos einzuführen?? Denn bei einem Sieg der Nationalmannschaft könnte ein Autokorso mit Deutschlandfahnen „verwirrend“ sein. Bleibt nur noch die Frage: Gibt es dann in Flensburg Punkte, wenn ich mit dem Auto inkl. der Deutschlandfahne durch die Gegend fahre, oder wird gleich die Fahrerlaubnis entzogen???

    Und sonst so??

    Der Ringtausch den Taurus-Raketen mit Großbritannien wird, wenn man die Presse und die Äußerungen von so manchen Politiker verfolgt, immer wahrscheinlicher, die Hinweise verdichten sich jedenfalls. Bleibt für mich die Frage: Soll ich überhaupt die Zeit mit Leserbriefen „verschwenden“ oder vernichte ich lieber meine Weinvorräte, bevor diese „verstrahlt“ werden?? Leser @FRIFIX hat bestimmt als „Weinliebhaber“ einen “konstruktiven” Rat für mich.

    • frifix 12 März, 2024 at 19:27 Antworten

      Nach Beendigung meiner EDV-Karriere habe ich mir ein Wohnmobil gekauft und mit meiner Frau Europa bereist. Und immer, wenn die Wegstrecke enger und der Pfad steiniger wurde, wußte meine ehemalige Verlobte genau: “Jetzt geht es wieder zu einem auserwählten Winzer.” Gute Erinnerung an Tour du Bon im Bandol, Le Pupille in der Maremma und Pago da Carraovechos im Duero-Tal. Lobenberg hat zwei Super-Bordeaux: Clos du Manou und Ch. Doyac.
      Nach den sehr sparsamen Worten des Papstes empfehle ich auf Apolut die ausführlichen Darlegungen des Herrn Jacques Baud. Einmal fiel sogar nebenbei die Beschuldigung, die gesamten EU-Politfiguren würden erpresst.
      Von wem wohl? Der ganze Lobbykram kommt dann auch noch dazu!

  3. Franck Royale 11 März, 2024 at 21:56 Antworten

    Auch der Islam-gehört-zu-Deutschland-Christian predigt “Gelassenheit und Toleranz” und lobt im WELT-TV die feierliche Ramadan-Beleuchtung: „Dann kann man auch mal ein muslimisches Lied (an Weihnachten) singen“. Muslimisches Lied? Strenggläubige Muslime zählen Musik zu den „verbotenen Freuden“ rief die FAZ vor zehn Jahren ihren fliehenden Abonnenten hinterher, und das habe man gefälligst zu respektieren. Der Gebetsruf des Muezzin ist schließlich genug Musik für die Ohren.

    Außerdem weiß Wulff: “Ohne Migranten würde die Nationalmannschaft auf dem Niveau von Liechtenstein spielen.” Was der Ex-Bundespräsident (der dem Steuerzahler seit 2017 jährlich mit einem “Ehrensold” von 236.000 € brutto auf der Tasche liegt) offensichtlich nicht weiß: das kleine Liechtenstein hat mit 34.4% einen mehr als doppelt so hohen Ausländeranteil wie Deutschland (15%), und mit 6% ungefähr den gleichen Anteil Anhänger der “Religion des Friedens”. Ätsch! Ja, ja, Äpfel und Birnen, ich weiß.

  4. Verdienstvoll&eilfertig 12 März, 2024 at 09:18 Antworten

    So, Nachdem Olaf einen “Happy Ramadan” gewünscht hat freue ich mich schon auf Ostern. Sicher gibts da Beschmückung in den Innenstädten und Olaf wünsch von ganzem Herzen staatstragend allen Christen “Frohe Ostern”…oder etwa nicht?

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