Blue Monday

Von Kirmes bis Ukraine

Monatelang haben Melnyk, die Grünen und große Teile der Presse gedrammt, gedrängt und gedroht, nun also will sich Olaf Scholz (offiziell allerdings weder bestätigt noch dementiert) doch noch auf den Weg zu seinem Canossa, sprich Kiew, machen.

Nicht allein, Franzmann Emmanuel und der Italiener Draghi, so heißt es, reisen mit ihm in die Ukraine. Moment!, sagt da der Melnyk, also ohne schwere Waffen im Gepäck brauche er erst gar nicht zu kommen. Noch besser wäre es, wenn er gleich im Leo 2 anreisen würde.

 

In Franken, da wo der Maggus (bayer. Ministerpräsident) herkommt, wird gern und laut die Erlanger Bergkirchweih gefeiert, was anderswo einfach nur Kirmes heißt. Wir sind, weil weit weg, nur durch die Überschrift der Welt, „Drogenfest mit Gewalt“, darauf aufmerksam geworden und haben versucht uns ein Bild zu machen, außerdem fängt am Montag die Woche meist langsam an (Blue Monday eben).

„Stimmung ist super“ meldet gleich schon mal beruhigend der Bayerische Rundfunk, und auch das größte Medien-Thema rund um die zünftige Kirchweih löst sich schnell in Wohlgefallen auf: Der „Safe Space“ für Frauen und Mädchen.

Zwar haben 80 Frauen die Einrichtung aufgesucht, aber nur „knapp 20 Frauen hätten einen konkreten Anlass gehabt“ (Merkur), „Fünf Frauen sind bislang schon zu uns gekommen, weil sie sich auf der Bergkirchweih sexuell belästigt gefühlt haben“, berichtet eine Helferin. Damit die neue Einrichtung überhaupt bekannt werde, wurden 20 Frauen losgeschickt, um darauf aufmerksam zu machen, „neben den beiden professionellen Mitarbeiterinnen seien es Praktikantinnen und Studentinnen, die man vorher intensiv geschult habe“. Die wurden nun wiederum, wie In Franken herausgefunden hat, selber Opfer „sexueller Angriffe“, etwa indem sie als „Feministinnen-Schlampen“ beschimpft wurden.

Kirmes und Alkohol. Da können wir weitergehen. Nur dass eine Helferin zitiert wird mit den Worten „Durch die massiven Übergriffe in der Kölner Silvesternacht sei die Gesamt-Gesellschaft glücklicherweise sensibilisiert worden“ irritiert ein wenig. Beim Kölner Auflauf wurden, wenn auch um einiges verspätet, Ross und Reiter, oder Täter und Opfer klar benannt. Muss man sich in Erlangen seinen Teil wieder selber denken?

 

Damit der Russe sich nur ja keine falschen Vorstellungen mache, hat Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki klipp und klar gesagt, dass es „40 Millionen Polen gibt, die bereit sind, sich mit der Waffe in der Hand zu erheben, um ihr Heimatland zu verteidigen“.

Ob wir da 40 Millionen zusammenkriegen, wollen wir jetzt mal gar nicht groß thematisieren. Auch dass etwa Olaf oder Frank-Walter solche Verlautbarungen bei der Einweihung einer Sportschießanlage tätigen würden, erscheint uns undenkbar. Nicht mal Fotos vom militanten Hofreiter oder der kämpferischen Strack-Zimmermann mit Handfeuerwaffe oder Gewehr gibt es. Gleichzeitig wurde von einer stark gestiegenen Nachfrage nach Schießtrainings in Polen berichtet. Was sagt die EU dazu? Ist das nicht voll Nazi?

 

Waldbrände in Spanien? Klimawandel. Die Isar führt mehr Wasser? Klimawandel! Ist der Juni zu kalt: Klimawandel. Ist er zu warm? Na? Logisch, Klimawandel. Damit dieses Narrativ weltweit gleichlautend verbreitet wird, gibt es die Organisation Covering Climate Now, die Medien und Institutionen dazu bringt, „einheitlich“ (siehe oben) über den Klimawandel zu berichten: Mit mehr als 460 Medienpartnern in 57 Ländern.

Wahrscheinlich ist auch Ihr Nachrichtenlieferant beherzt dabei. Für den ist das Engagement relativ risikofrei. Denn anders als bei Corona lassen sich Fake News zum Klimawandel nicht so einfach nachweisen, wie auch Maßnahmen gegen einen solchen. Zudem steht die Berichterstattung unter besonderer Protektion des Verfassungsschutzes.

 

Blue Monday ist übrigens keine Anspielung auf das Abschneiden der AfD bei den Bürgermeisterwahlen in Sachsen.

 

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