Rechnen mit Keksen

Corona-Malen nach Zahlen – Plus: Wir blättern im „Spiegel“

Dieselben Rechenkünstler wie im letzten Jahr werfen wieder mit Corona-Herbstzahlen um sich, als gäb’s kein Morgen. Vielleicht weil viele der Experten durch Rechnen mit Keksen (Sesamstraße) sozialisiert wurden.

Nachdem das RKI, Söder, Merkel und Lauterbach hauptsächlich schätzen, werden wir uns dieses Jahr nicht am Malen nach Zahlen beteiligen. Auch ein Blick in die DIVI-Intensivbettenbelegung können wir uns nach den Erfahrungen der letzten Herbstsaison sparen.

Stattdessen stellen wir einfach mal zwei Aussagen gegeneinander, das reicht, um sich ein eigenes Bild zur derzeitigen Lage zu machen. Bei Springers Bild fanden wir dieses Zitat:

Forscher stellten fest, dass eine Impfung gegen Corona bei einer Covid-Infektion zwar für ein signifikant geringeres Risiko von schweren Verläufen sorgt, „auf der anderen Seite scheinen die Impfungen z.B. nicht vor Long-Covid-Merkmalen, wie Herzrhythmusstörungen, Gelenkschmerzen, Typ-2-Diabetes, Leberkrankheiten, Schlaf-Störungen und Angstzuständen zu schützen.“

Klingt eher nach Nebenwirkungen, aber sacken lassen, nochmal lesen, und dann ab zum boostern. Empfehlen jedenfalls Karl und mancher Arzt und Apotheker. Doch – halt! – wir haben eine zweite Meinung versprochen. Zitat von Dr. med. Manfred Horst bei achgut:

Dass inzwischen fast jedermann glaubt, mit der Impfung vor „schweren Verläufen“ geschützt zu werden, ist einzig und allein das Ergebnis von Marketing und Propaganda. Denn eben gerade dies konnte bisher in keiner kontrollierten Studie gezeigt werden, nicht einmal für die testpositiven schweren Fälle (davon gab es immer zu wenige, als dass man statistische Signifikanz hätte nachweisen können), geschweige denn für Lungenentzündungen, Krankenhauseinweisungen oder Todesfälle insgesamt.

Was sonst noch so ausgerechnet wurde? Die Mehrheit der Deutschen will Lindner statt Habeck als Finanzminister (Welt), obwohl Professor Stiglitz ausdrücklich davor warnt, weil der Lindner an der Haushaltsdisziplin festhalten will. Völlig old school, sagt der Professor. Ach, und die Inflation liegt „voraussichtlich“ bei 4,5%.

Im roten Blätterwald

Wenn mehr oder weniger Windstille herrscht, dann – das wissen unsere Leser – gehen wir auch schon mal in den dunkelroten Blätterwald, diesmal überfliegen wir das anerkannte Fachmagazin für dies und das („Was hilft wirklich gegen Schnarchen?“), den Spiegel.

Die Spiegel-Melanies, -Margaretes und -Saschas fragen sich heute: „Geht Karl Lauterbach leer aus?“ – wo wir uns eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen können. Dann treten sie noch ein bisschen gegen Österreichs Sebastian Kurz nach („autoritäres Regime“) und lassen Polens Justizminister zu Wort kommen, der „nicht auch nur einen einzigen Zloty“ an die EU zahlen will.

Exklusiv haben sie wohl die Meldung, dass Olaf unsere Dr. Angela Merkel zum nächsten G20-Gipfel in Rom begleiten darf, und vielleicht bringt sie ihn sogar mit dem tütteligen Joe zusammen.

Meistgelesen aber ist der „Fall Drachenlord“ von Sascha Lobo, dem Mann mit dem irokesischen Friseur. Der wirft sich mächtig ins Zeug für einen übergewichtigen Franken, der vom Internetmob verfolgt und vom Gericht gedemütigt wird. Die Hetzer, oder Hater (fränkisch: Haider) seien „faschistoide Menschenfeinde“, so Faschismusexperte Lobo und die Justizler naive Trottel, was man ja schon mal öfter irgendwo lesen kann.

Etwas verwirrt nur, dass der „Hassmob“ dem armen Franken vorwirft, er sei „Holocaust-Leugner, Rassist, Frauenfeind und so weiter und so fort“ – eigentlich alles Munition aus der linksextremen Waffenkammer.

 

4 comments

  1. Reinhard Westphal 28 Oktober, 2021 at 21:52 Antworten

    Es ist mir bewusst, dass die SPAET-Nachrichten nicht alle Ereignisse des Tages wiedergeben können.
    Doch hätte meiner festen Überzeugung nach hätte diese Meldung nicht fehlen dürfen:
    “Im Internet ist ein digitales Impfzertifikat aufgetaucht, das auf den Namen “Adolf Hitler” ausgestellt wurde und als gültiger Impfpass akzeptiert wird, zum Beispiel von der hierzulande gebräuchlichen App CovPass Check” (nach heise.de)

    Was bedeutet das?
    1. Der Führer lebt!
    2. Er ist bei bester Gesundheit!
    3. Damit er nicht vom schrecklichsten Virus aller Zeiten dahingerafft wird, hat er sich impfen lassen!

    Als alter rechtspopulistischer Nazi bin ich natürlich außer mir vor Freude über diese drei guten Nachrichten. Zur Feier des Tages gönne ich mir jetzt eine gute Flasche Rotwein. Es darf gefeiert werden, solange die Deutschlantanic noch nicht untergegangen ist.

    • Hotte Schlag 29 Oktober, 2021 at 08:44 Antworten

      Natürlich lebt Adolf Hitler.In Namibia heisst ein schwarzer Landrat einer sozialistischen Partei mit Vornamen Adolf Hitler, Nachname UUnona.
      Aus Dankbarkeit hat eine Asylantin 2015 ihre Tochter Angela Merkel benannt,Nachname Ade’, wenn das nicht passt.

  2. Krufi 28 Oktober, 2021 at 22:25 Antworten

    O je, jetzt reicht die eine Milliarde im Kampf gegen rechts natürlich nicht mehr, nachdem der “Führer” auferstanden ist. Die Summe muss auf mindestens 10 Mrd. erhöht werden.

  3. Franck Royale 28 Oktober, 2021 at 23:26 Antworten

    Das “niedrigschwellige” Geschreibsel vom “Schlobo” liest sich immer wie ein Klickköder, man fragt sich: wann kommt der zum Punkt? Nein, er kommt nicht zum Punkt, er hat keinen Punkt. Und wenn doch, interessiert es mich nicht die Bohne. Bin wieder drauf reingefallen, vielen Dank Herr Paetow.

    Die Antwort auf die Frage „Geht Karl Lauterbach leer aus?“ hat Trappatoni schon vor 20 Jahren gegeben: “schwach wie Flasche leer” .

    Und beim Springer-Ableger für Spätaufsteher gab es heute morgen den Artikel “Warum die Corona-Zahlen jetzt höher sind als vergangenen Herbst” – und nun der Kracher: die “Ungeimpften”, die sich testen lassen müssen, um zum Frisör oder ins Restaurant gehen zu dürfen, führen die Corona-Statistik an! Die “Geimpften” (Super-Spreader), welche nicht wie die Junkies auf einem zugigen Parkplatz 15 bis 40 Euro für einen 49-Cent-Schnelltest abdrücken müssen, sind kaum noch vertreten.

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