Fahnen-Frevel in Freudenberg

Die Brand-Fahne, Heiko & Tony, Britannia rules the waves?

Verdammt. Es wäre aber auch zu schön gewesen, wenn der Goretzka den Ausgleich nicht geschossen hätte – geradezu perfekt ließe sich das Ende der Ära Löw mit dem Ende der Ära Merkel vergleichen. Beide übernahmen einen intakten Laden, haben am Ende einen Scherbenhaufen hinterlassen. Die eine hat aus dem Land ein Schland gemacht, der andere aus der einst stolzen Nationalmannschaft „die Mannschaft“, selbst in Europa abgehängt.

Schließlich geht es ja längst nicht mehr um Fußball. Im neuen Deutschland steht Haltung an erster Stelle. Bei dieser Gelegenheit müssen wir nachtragen, dass Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD, was sonst?) die Bürger seines Landes aufgefordert hatte, zu flaggen und damit „ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt und gegen Homophobie“ zu setzen. Leider waren die Spezialdemokraten wie immer in der Geschichte schlecht organisiert, denn woher sollten die Niedersachsen plötzlich tausende Regenbogenfahnen nehmen?

 

Die Fahnen-Frevler von Freudenberg

Immer wieder stehen wir vor der Frage: Können wir unseren Lesern jede Geschichte zumuten, oder ist es besser zu schweigen?

Aber wenn Nicole Reschke, Bürgermeisterin der 18.000-Einwohner-Stadt Freudenberg im Homeland NRW gemeinsam mit dem Schulleiter und einer Schülersprecherin der örtlichen Gesamtschule tief betroffen mit einer großen Regenbogenfahne vor der Schule steht und Nicole (oder war es der Schulleiter?) tapfer die Worte spricht: „Unsere Gesamtschule steht für eine offene Gesellschaft. Wir haben eine klare Haltung, stehen für Toleranz und Vielfalt“ – dann haben Sie das Recht darauf, verehrte Leser, zu erfahren, was passiert ist.

Wir lesen in der Welt:

„Jugendliche haben an einer Schule in Freudenberg in Nordrhein-Westfalen einer Mitschülerin eine Regenbogenfahne gestohlen und angezündet. Eine jubelnde Menge beklatschte und filmte den Brand. Die Kleinstadt ist erschüttert.“

Jedenfalls ist die Welt erschüttert, die Kleinstadt dürfte kaum etwas davon mitbekommen haben, außer sie hat es im Lokalbladl gelesen, und das ist natürlich auch erschüttert. Was nun? Der Schulleiter hat „drei Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren zu einem Gespräch geladen und anschließend vom Unterricht ausgeschlossen“. Was natürlich schrecklich dumm ist, denn im Unterricht, von dem die Übeltäter nun ausgeschlossen sind, wird die Causa doch bestimmt ausgiebig behandelt.

Wenigstens eine gute Nachricht gibt es: „Die Fahne konnte vor dem vollständigen Verbrennen gerettet werden“ und bekommt nun sicherlich als Brandfahne einen Ehrenplatz auf dem Christopher Street Day in Köln.

 

Sollte Heiko Maas in seiner Eigenschaft als Außenminister der Merkelrepublik kurz vor Ende seiner Amtszeit doch noch einen Freund gefunden haben? Es sieht fast so aus, wenn man Heiko um den Tony (Blinken/ US-Außenminister) zwischen den Stelen in Berlin herumscharwenzeln sieht. Tony und Heiko haben einen „deutsch-amerikanischen Dialog über Holocaust-Fragen“ ins Leben gerufen, und wir, die wir Heiko nun seit vielen Jahren begleiten, wissen, dass er schließlich wegen Auschwitz – wenn auch etwas zu spät – in die Politik gegangen ist.

Wie immer war auch hier unser Heiko der Zukunft zugewandt, als er verkündete, es sei eine der drängendsten Aufgaben, „unsere Erinnerungskultur auf eine Zeitenwende vorzubereiten“. Welche Zeitenwende Heiko da im Auge gehabt haben könnte, wissen wir nicht. Dafür hat uns zu sehr seine neue Frisur abgelenkt, die für unseren Geschmack doch ein wenig übertrieben an die dunkle Zeit erinnert...

 

Albion

Hat ein russisches Kampfflugzeug in der Nähe von Sewastopol Warnschüsse auf einen britischen Zerstörer abgegeben und Bomben auf dessen geplanter Route abgeworfen? Die Russen sagen „Da“, aber die Engländer wollen nichts dergleichen bemerkt haben. Außerdem sei man lediglich in ukrainischen Gewässern herumgeschippert, und zwar auf der kürzesten Linie zwischen zwei Punkten, so dass überhaupt kein Anlass für eine solche Aktion bestanden habe. Ein zufälligerweise (?) an Bord befindliches BBC-Team bestätigte wenigstens, die Warnung vernommen zu haben, der Zerstörer solle den Kurs ändern.

Historiker wissen, dass es England immer nur um die „Freiheit der Schifffahrt“ ging und niemals in seiner Geschichte um Provokationen welcher Art auch immer.

Apropos. Dr. Angela Merkel forderte auf ihrer Abschiedsansprachentour, auf die „hybriden Angriffe Russlands“ gemeinsam als EU zu reagieren. Es habe sich gezeigt (erst recht seit Dorothee Bär Digitalstaatssekretärin im Kanzleramt ist), „dass es nicht reicht, einzeln auf Provokationen zu reagieren“. Außerdem können wir das auch gar nicht.

 

9 comments

  1. Reinhard Westphal 24 Juni, 2021 at 21:37 Antworten

    Im Grunde bin ich froh, dass Goretzka den Ausgleich geschossen hat, sonst wäre ich doch mindestens eine Woche besoffen durch die Gegend getaumelt vor Freude. Zumindest meine Leber ist nun erleichtert.
    Seit die Deutsche Fußballnationalmannschaft von den verlogenen Rattenfängern zur “Die Mannschaft” instrumentalisiert wurde, ist jedes schlechte Spiel dieser Marionetten für mich ein Grund zur Freude. Zumindest in dieser Hinsicht hatte ich die letzten Jahre sehr viel Freude!

    Ungarn hat mit seinem Gesetz ein klares Zeichen gesetzt, damit achtjährigen Kindern in der Schule nicht von selbsternannten weltoffenen Spinnern mit Predigten über das Ar..fi…. behelligt werden können. Das ist eine gesunde, bodenständige Einstellung und hat nichts mit Homophobie zu tun; davon plärren sie nur ständig, weil mit solchen Reizworten sichern sie ihre Macht.

    Gespannt bin ich auf die Fußball Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Wetten, dass all diese Toleranz- und Vielfaltbesoffenen sich dann in die Hose machen werden vor lauter Feigheit und Verkommenheit? Ihr Regenbogengeschwätz trauen sie sich doch nur dort zu schwadronieren, wo sie nichts zu befürchten haben!

  2. Hotte Schlag 25 Juni, 2021 at 08:24 Antworten

    Beim Länderspiel Homophil gegen Hunnen im”Schlauchboot der Liebe”wurde eine grosse Chance verpasst.
    Vor dem Anpfiff hätte Jogi vor aller Welt seinen Lieblingsspieler im “Anstoss” -Kreis ehelichen können, der anwesende Regenbogen-Fahnenträger hätte sicher seinen Segen dazu gegeben.Statt warmer Gefühle gab es eine kalte Dusche, die von Herzchen-Goretzka (demonstrativ an die Hetero-Hunnen gerichtet) wieder aufgewärmt wurde.

  3. August Klose 25 Juni, 2021 at 09:25 Antworten

    Ich habe die Befürchtung, auch Merkel kickt sich kurz vor Spielende mit einem Trick in die nächste Kanzlerschaft.

  4. Spaet-Leser 25 Juni, 2021 at 10:09 Antworten

    “Verdammt. Es wäre aber auch zu schön gewesen…”

    Tja… so denke ich auch ganz oft. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass in Politik und Gesellschaft seit vielen Jahren NICHTS mehr so läuft, wie ich es mir wünschen würde. Ganz schön deprimierend, kaum noch auszuhalten. Ohne die Spaet-Nachrichten wäre es noch deprimierender.

  5. 89 erlebt Horst Schlömmer 25 Juni, 2021 at 10:18 Antworten

    … sie ist wieder da, sie war wirklich niemals weg … die ach so gute, alte DDR. Also ich kann mich noch gut erinnern (Bj.1965) wie zu JEDEM Anlass wie 1. Mai, Tag der Befreiung (8.Mai), Tag des Lehrer (1.Juni), Tag der Volksarmee, Tag der Volkspolizei, Tag der Chemiearbeiter … also das ganze Jahr über, Fahnenschmuck (Hammer und Sichel im Ährenkranz) als Beflaggung der Fenster zu zeigen war. Noch fehlt der Blockwart und der ABV (Abschnittsbevollmächtigte) die dann die vorgeschriebene Beflaggung auch kontrollieren und Meldung an Haldenwangs Schild & Schwert zu Abweichlern vornehmen. Einziger (noch ) Unterschied: Die Grenze zur Ausreise ist noch offen, OK – bis August ist noch etwas Zeit.

    • Frank Danton 25 Juni, 2021 at 19:30 Antworten

      Ganz ehrlich, mich hätte dieses penetrante System traumatisiert. Wahrscheinlich hat es das auch bei vielen die das miterleben mußten. Und was gerade mit diesen Menschen passiert die das Trauma überwunden zu haben hofften weil sie dachten das sie nun unter dem Schutz des Grundgesetzes ein freies Leben führen können? Die vielleicht im guten Glauben ihre Systemschwester zur Kanzlerin wählten und erkennen müssen, das sie dieses System der geistigen Penetration gerade durch diese Matrone wieder zurück bekommen. Und wärend sie damals noch friedlich Demonstrieren konnten gegen das totalitäre Regime, werden sie heute verleumdet als Nazis und Undemokraten. Nicht durch die Agenten der Staatssicherheit, sondern von der Politik, den Medien und der Hypermoral dummer Funktionäre. Wenn ich auch persönlich an den wirren Machenschaften in diesem Land verzweifel, werde ich ab sofort mit einbeziehen, das es Menschen gibt die wesentlich mehr unter den Zuständen leiden als ich es könnte. Respekt vor den Ostdeutschen die in diesen Zeiten nicht die ganze Hoffnung verlieren.

  6. Armin V. 25 Juni, 2021 at 11:08 Antworten

    Schade das die Ungarn nicht gewonnen haben. Aber so muss die Mannschaft nun in London gegen die Engländer antreten und darf nicht noch einmal in München spielen. Ich drücke ganz fest die Daumen! Auch wenn es wieder einen Kniefall und Regenbogenbinde gibt.
    Ich würde gern die Maske von Rüdiger in bunten Farben sehen. Das wäre doch mal ein starkes Zeichen.😂

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