Schlimmer Finger
oder verfolgte Unschuld?

Jens Spahn, SPD-Wohnungsnot, TÜV mangelhaft, Trump

Wie bereitwillig sich die Menschen, die hier leben, immer noch von den Medien durchimpfen lassen, und wie gut das angebliche Wahrheitsserum wirkt, zeigen nüchterne Zahlen: Sieben Prozent bewerten das Regierungshandeln laut dpa-Umfrage „sehr positiv“, 41% „eher positiv“. Das Regierungshandeln! Also kein Impfstoff, keine Termin, Gratismasken gegen Extra-Zahlung, Geh- und Steh-Verbote, Berufsausübungsverbote und nicht erfolgte Entschädigungszahlungen. 48 Prozent der Bevölkerung ist offenbar nicht zu helfen.

Nichtsdestotrotz vollzog sich wieder ein Merkel-Schauspiel der besonderen Art zur Ablenkung vom Regierungsversagen vor den Augen des begeisterten Publikums. Mit viermonatiger Verspätung wurde durch findige Investigativos (in diesem Fall vom Spiegel) eine intime Sause des Regierungsmitglieds Jens Spahn gemeldet. Der Bankkaufmann (jetzt Gesundheitsminister) gewährte die Gnade seiner unmaskierten Gegenwart und Geselligkeit spendenwilligen Unternehmern, die ein besonderes Interesse daran haben dürften, dass Jens Spahn auch nach der Bundestagswahl in Ämtern und Würden verbleibt.

Wie kam das intime Dinner 16 Wochen später ans Licht der Öffentlichkeit? Da wird wohl einer geplaudert haben, denn investigativer Journalismus wird überschätzt. Nicht fleißige Wühlmäuse (sogenannte Mascolos) graben sich einen Tunnel zu Offshore-Firmen von Putin, eher schiebt ein interessierter Dunkelmann Papiere rüber oder stellt eine Aktentasche mit Dokumenten (siehe Neue-Heimat-Story) auf den Tisch, um Berichte zu initiieren. Auch bei der Causa Spahn stellt sich die Cui Bono-Frage – Wem nutzt es?

Die Antwort: Dr. Angela Merkel. Der dürfte ihr ausgeprägter Instinkt angezeigt haben, dass ein Blitzableiter vonnöten ist. Ein potentieller solcher ist zweifellos Jens Spahn, denn es ist ausgeschlossen, dass Merkel nicht um die charakterlichen Schwächen all ihrer Regierungsdarsteller weiß. Und bei Spahn konnte sie sicher sein, dass sein Erwerbstrieb und seine Eitelkeit ihn eher früher als später zu Fall bringen würden. Außerdem ist Spahn nie durch politisches Profil oder profilierte Politik, sondern höchstens durch Hintenrum-Agieren aufgefallen. Man konnte Merkel beinahe glucksen hören, als Spahn gegen Journalisten vorging, die seine Millionen-Immobiliengeschäfte einer Überprüfung unterzogen, die Spahn auch noch taktlos, wie er ist, inmitten der für viele existenzbedrohenden „Corona-Krise“ durchzog. Da blinkte das Knöpfchen wohl schon, das nun gedrückt wurde, und der Herr dürfte die nächsten Tage mucksmäuschenstill sein. Schwerwiegender ist, dass Merkel so merkwürdig leise bleibt. Keine Gefährderansprache, kein Orientierungsgespräch.

Dafür meldet Bild, dass Spahns Beliebtheitswerte von 56 auf 28% abgestürzt sind, was für sich genommen so egal ist, als wenn in China ein Sack Reis umfällt, sich aber hervorragend nutzen lässt, um den Herrn widerspruchslos einer anderen Verwendung zuzuführen. Der kenntnisreiche Kollege Tomas Spahn (nicht verwandt, Tichys Einblick) hört bereits das Berliner Gras wachsen, im Gespräch sei Annette Widmann-Mauz (Integrations-Mauzi), auch so ein geeigneter Blitzableiter.

 

Und noch ’ne Umfrage

Angeblich ist nur noch ein Drittel für eine Beibehaltung (26 Prozent) oder Verschärfung (9 Prozent) der geltenden Einschränkungen. Das dürfte den CDU-OB von Düsseldorf auf dem falschen Fuß erwischt haben, hatte er doch soeben erst durch einen besonderen Schildbürgerstreich (im wahrsten Sinne des Wortes) seine politische Befähigung unterstrichen.

Der CDU-Mann hatte 300 Schilder mit der ausschließlich auf deutsch verfassten Aufschrift „Verweilverbotszone – Bitte gehen Sie weiter!“ in seiner Multikulti-Stadt aufstellen lassen. Eigene Blödheit? Oder ist er da nicht alleine drauf gekommen, sondern hat jemand eine kostenpflichtige Beratertätigkeit geltend gemacht?

(In der ersten Fassung hatten wir geschrieben, ein SPD-Mann sei für den Schildbürgerstreich verantwortlich. Schande über uns! Und wir müssen einsehen: Längst ist die CDU auf dem gleichen Level angekommen. Und Dank an Leserin Andrea für den Hinweis)

 

Wohnungsnot mit Ansage

Versuchen Sie mal, einem Spezialdemokraten zu erklären, dass es in höchstem Maße idiotisch ist, kaum mehr Wohnungen  zu bauen, gleichzeitig aber Millionen importierte Sozialhilfeempfänger zu integrieren. Versteht der nicht. Beweis: Nun will die SPD den Mietendeckel für ganz Deutschland einführen. Den Mietendeckel, der gerade in Berlin dafür verantwortlich ist, dass sich das dortige Wohnungsangebot halbiert hat.

Genossen in Amt und Würden (oder danach) muss das auch nicht jucken, wie wir am Beispiel von Ingolf Deubel, SPD, schön sehen können. Der ehemalige Landesminister von Rheinland-Pfalz (wegen Untreue und uneidlicher Falschaussage zu 2 Jahren und drei Monaten verurteilt) darf seine Pension (6.700 Euro) behalten, auch wenn dem Land durch Deubelswerk ein Schaden von vielen hundert Millionen Euronen entstanden ist. Haften müssen Politiker halt nicht, ein Hoch auf die Gesetzeslage! (In Frankreich ist man insgesamt wohl nicht so pingelig, fragen Sie mal den Sarkozy...)

Bild ist immer wieder ein Mirakel. Mal erfahren wir dankenswerter Weise, dass mit dem TÜV wohl auch eine der letzten deutschen Qualitätsbastionen geschleift wurde, dann wiederum will ein Bild-Heiko bei Donald Trumps triumphalen Auftritt vor der konservativen Stiftung CPAC einen entlarvenden Widerspruch erkannt haben:

„Er (Trump) verurteilte Transgender im Sport. Dies sei unfair gegenüber weiblichen Athleten, die jahrelang trainiert hätten.
Ironisch: Seine Ansage hielt die Veranstalter freilich nicht davon ab, am Ende einen Song der „Village People“ (YMCA) zu spielen – eine Band, die seit den 70er-Jahren für sexuelle Freiheit steht.“

Und? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Trump hat sich nie gegen sexuelle Freiheit geäußert. Schließlich war er auch selber immer recht frei...

Houston, wir haben ein Problem

Ein blödsinniger Trump-Vergleich, aber kein Wort zum armen Joe, den seine Leute nach Houston, Texas, verbrachten, um einige tröstende Worte zu den Schneesturmschäden zu sagen, der sich aber verbal – Lost in Texas – völlig verirrte („Was mache ich eigentlich hier?“). Auch zur Initiative von immerhin drei Dutzend US-Spezialdemokraten, die dem verrückten Joe die alleinige Gewalt über den Atomknopf entziehen wollen – eisiges Schweigen.

 

Illustration: adborsche

8 comments

  1. Krufi 1 März, 2021 at 21:55 Antworten

    Wohnungsnot? Vielleicht sehen das die Spezialdemokraten aus einen anderen Blickwinkel. Im Osten und in ländlichen Gebieten im Westen stehen viele Häuser und Wohnungen leer. Auch verlassen Hochqualifizierte in Scharren Deutschland, wobei auch Wohnraum frei wird. Blöd ist nur, dass dahin keine importierte Sozialhilfeempfänger ziehen wollen.

  2. randy andy 2 März, 2021 at 03:38 Antworten

    Ein Opferlamm haben wir in Österreich auch und zwar den Herrn Musiklehrer (an einer Volksschule) und jetzt Spezial-Gesundheitsminister Rudi Anschober(Grüne).
    Ich musste schon zu Beginn der Regierung der Spindelegger-Buben Kurz, Blümel und Co lachen, weil ich schon da sagte “uiui, ob der Rudi Anschober weiß, dass er der erste sein wird, den Kurz über die Klinge springen lässt !?”
    Seit dem Herbst dürfte es ihm (Anschober) dämmern, denn seit dem hat er lauter hektische Flecken im Gesicht bekommen 😉

  3. Ralph Keller 2 März, 2021 at 07:52 Antworten

    “Versuchen Sie mal, einem Spezialdemokraten zu erklären, dass es in höchstem Maße idiotisch ist, kaum mehr Wohnungen zu bauen, gleichzeitig aber Millionen importierte Sozialhilfeempfänger zu integrieren. Versteht der nicht”

    Das dürfen Sie den kranken Sozialistenhirnen aber nicht übel nehmen, in deren Denke macht das durchaus Sinn und ist sicher nicht böse gemeint. Und ehrlich, die Mehrheit unserer Mitbürger versteht es auch nicht, sonst wäre der Spuk schon zu Ende.

  4. N. Keller 2 März, 2021 at 08:10 Antworten

    Sehr geehrter Herr Paetow,

    mit Freuden lese ich Ihren Block und Ihre Beiträge auf TE.

    Ich möchte etwas Licht ins berühmte Dunkel bringen bezüglich der
    “48%, denen offenbar nicht zu helfen ist.”
    Ich selbst arbeite im Öffentlichen Dienst und bei uns gibt es richtig “wertvolle” Mitarbeiter.
    Die hat seit März letzten Jahres keiner mehr in der Dienststelle gesehen, weil wegen Risko und Corona und trauriger Geschichten und so…
    Die werden genauso zu 100% bezahlt wie alle anderen, nahezu null kontrolliert und pendeln müssen die auch nicht mehr.
    Eins dürfen Sie glauben, die tauchen bei den 48% irgendwo mit auf….
    Und die machen den Lockdown gerne noch eine Weile mit.
    Das soll natürlich nicht heißen, dass denen ihre Arbeit hier nicht gemacht wird.
    Nur eben von den Bekloppten, die nicht bei 3 auf dem berühmten Baum saßen.

  5. 89 erlebt Horst Schlömmer 2 März, 2021 at 13:13 Antworten

    Die Integra Mautz qualifiziert sich natürlich 1. Über die (w) Quote und 2. über den nicht vorhandenen Abschluss nach heldenhaften 8 (acht) Jahren studierens.
    Aber so wird das Kürzel CDU – Club der Unfähigen – weiter mit Kompetenz befüllt, dumm nur, dass die, die diese Nulpen wählen noch weniger im Oberstübchen finden, als diese cleveren Sich versorgen Lasser*innen.

  6. Ostfale 2 März, 2021 at 18:11 Antworten

    Zitat: “Das dürfte den CDU-OB von Düsseldorf auf dem falschen Fuß erwischt haben, hatte er doch soeben erst durch einen besonderen Schildbürgerstreich (im wahrsten Sinne des Wortes) seine politische Befähigung unterstrichen.
    Der CDU-Mann hatte 300 Schilder mit der ausschließlich auf deutsch verfassten Aufschrift „Verweilverbotszone – Bitte gehen Sie weiter!“ in seiner Multikulti-Stadt aufstellen lassen. Eigene Blödheit? ”
    Denke, der ist möglicherweise gar nicht so blöd, eher ganz schön ausgebufft. Zum einen hätte er seine Schildchen in zig Sprachen der diversen Düsseldorfer schreiben und aufhängen lassen müssen, so round about 30.000 vielleicht – kostet viel teurer und birgt die reale Gefahr in sich, daß der eine oder andere diskriminierte und verhetzte Neulandsmann ihn mißverstehen und ihm die passende Meinungsäußerung aufs Zifferblatt nieten würde. Zum anderen ist doch klar wie Kloßbrühe, daß eine Befolgung dieser Anweisung für Napfsülzen ohnehin nur von Leutchen zu erwarten ist, die Deutsch sprechen oder ‘n bißchen verstehen. Also reichen 300 Dummdumms in Dusseldoof.

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