JETZT ABER WIRKLICH!
(Ehrlich! Ungelogen!)

Flutkatastrophe ohne Helmut Schmidt?

Ehre, wem Ehre gebührt: Claas Relotius war gerade mal ein Jahr alt und Jahve hatte seine Tochter Greta noch nicht auf die Erde gesandt, um die Gutgläubigen zu retten, da ersann man an der Brandstwiete 19 in Hamburg schon die Schlagzeile, die in Deutschland als publizistische Entdeckung der Erderwärmung gilt.

Damals, 1986, gruselte der Spiegel seine Leser an einem Montag mit der Story: „Ein „Ozonloch“ über der Antarktis, drei globale Wärme-Rekorde im letzten Jahrzehnt, das Plankton der Meere als erste Lebensform betroffen – so lauten die Alarmmeldungen der Klimaforscher. Kommt es zum „Ozon-Drama“, zum „Wärmestau auf der Erde“?

Letzte Woche, mithin 30 Jahre später, meldete der online-Ableger des einstigen Nachrichtenmagazins, dass das Ozonloch so gut wie verschwunden ist – „Antarktis: Forscher staunen über kleines Ozonloch“. Wie konnte das passieren? Nun, vielleicht hatte der Weltklimagott ein Einsehen, weil die Deutschen und andere Europäer ihre FCKW-Kühlschränke nach Afrika exportierten, so wie sie das jetzt mit ihren schönen neuen Diesel-Fahrzeugen tun.

Dass die Horrormeldungen trotzdem nicht abbrechen, dafür sorgt der Weltklimarat IPCC (1.000 Stühle, eine Meinung). Wir zitieren aus dem „Fünften Sachstandsbericht“ von 2014/15:

„Mit großem Vertrauen kann davon ausgegangen werden, dass...“

„Mit großem Vertrauen wird angenommen, dass...“

„Es ist wahrscheinlich, dass auf der Nordhalbkugel...“

„Die Ausdehnung des arktischen Meereises im Sommer ging sehr wahrscheinlich um...“

„Es ist wahrscheinlich, dass der Anstieg sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts beschleunigt hat.“

Nun wird der „Sechste Sachstandsbericht“ veröffentlicht, und die obigen Formulierungen werden wohl Eins zu Eins übernommen worden sein. Was alles „mit großer Wahrscheinlichkeit“ passieren wird, entnehmen Sie bitte „mit großem Vertrauen“ den genauen Ausführungen von Emmanuel Macron, Greta Thunberg, Annalena Baerbock sowie dem deutschen Medien-Panikorchester und seinen regionalen Ablegern.

 

Die Facebook-Gruppe „Fridays for Hubraum“ hat inzwischen mehr Follower als „Fridays for Future“, schreibt das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ von der SPD. Aber nur, weil die Kiddies gar nicht bei Facebook sind, sondern bei Instagram, wo man Bilder guckt oder bei Twitter, wo man nicht so viel lesen muss. Bei Facebook finden sich eben nur noch Rechtspopulisten, Verschwörungstheoretiker und Ralf Stegner.

 

„Du Lappen“ und andere Kosenamen.

Der Polizeibeamte (m/w/d) an sich dürfte inzwischen wohl das freundlichste Wesen auf Deutschlands Straßen und Plätzen sein – sie mit Pferdeschwänzchen, er rundum gepflegt mit modischer Fußballerfrisur, beide, je nach Bundesland mit schicker Ausgehuniform, oder in grün, wie in Bayern.

Aber immer wieder sind die Bürger irritiert, wie denn nun – nachdem sich die Gesellschaft im Göringschen Sinne verändert hat – ein formgerechter Umgang mit Ordnungshütern bei einer Kontrolle zu sein hat.

Das ist abhängig von Körpergewicht, Alter, Bildung und Sozialisation des Kontrollierten. An einem Beispiel lässt sich das prima verdeutlichen. Die Situation: Sie sind verärgert, weil Sie schließlich etwas Wichtigeres zu tun haben, als für einen Polizisten Führerschein und Fahrzeugpapiere hervorzukramen. Außerdem haben Sie gar keinen Führerschein und das Auto, in dem Sie angehalten wurden, gehört jemand anderem. Was sollten Sie dem Polizisten nun sagen – und was nicht?

„Was willst Du, ey, Du Fanboy.“ RICHTIG. Man will schließlich wissen, warum man angehalten wurde.

„Normalerweise kommt das SEK zu mir. Du Lappen.“ RICHTIG. Der Beamte soll ruhig wissen, dass man Freunde bei der Spezialabteilung der Polizei hat, das entkrampft die Situation.

„Ich trete dir den Kopf weg, du Schwanz.“ FALSCH. Jedenfalls dann, wenn Sie es zur Polizistin sagen. Hier liegt ein schwerwiegender Verstoß gegen diverse Gendergesetze vor.

ACHTUNG, wichtiger Hinweis für das Verhalten bei solchen Situationen im Ausland. Bei Polizeikontrollen in den USA gelten grundsätzlich andere Regeln!

(Für diese kleine Unterrichtsreihe stellten sich dankenswerterweise ein Rapper namens Unflat und ein Polizeipärchen zur Verfügung. Das Schulungsvideo finden Sie hier)

 

6 comments

  1. Franz Spaetleser 26 September, 2019 at 09:59 Antworten

    Ich habe mir das Video (aber nur einmal) angeschaut und außer den (echten oder gespielten?) Aggressionen dieses furchterregenden Typen akustisch nicht sonderlich viel verstanden. Irgendwas mit “Du bist ein Witz, Du hast keine Autorität, ich mach Dich kaputt”, naja halt der ganz normale Umgangston gegenüber Polizisten (falls man keiner von denen ist, die schon länger hier leben).
    Und jetzt meine ernst gemeinte Frage: Ist das tatsächlich ein “Schulungsvideo” (kann ich mir vorstellen) oder normaler Umgangston bei einer echten Polizeiaktion (kann ich mir auch vorstellen)?
    So weit sind wir also schon gekommen, dass man das nicht mehr unterscheiden kann.
    Wie schreibt Danisch doch immer (so oder so ähnlich): Mich stören nicht die Maßstäbe, sondern mich stören die doppelten Maßstäbe. Manchmal schreibt er auch (so oder so ähnlich): Mich stören hier schon die Maßstäbe, aber noch mehr stören mich die doppelten Maßstäbe.

    • Stephan Paetow 26 September, 2019 at 18:06 Antworten

      Noch ist das Video eine reine Dokumentation der Veränderungen in diesem Land, die sich Katrin Göring (-E.) so sehr gewünscht hat. Aber, wer weiß, vielleicht wird es tatsächlich schon als Schulungsvideo eingesetzt….

    • Franz Spaetleser 26 September, 2019 at 20:17 Antworten

      Herr Paetow, vielen Dank für die Info! Rein theoretisch gibt es ja noch so etwas wie das “Recht am eigenen Bild” (sowohl der Polizisten als auch des aggressiven Typen), auf das sich die Akteure des Videos berufen könnten. Aber da in Deutschland mittlerweile praktisch alles, insbesondere Recht und Gesetz, durch den Wolf gedreht wird, habe ich kaum noch Anhaltspunkte, ob ein Video eine echte Doku, total getürkt, versteckte Kamera oder ein Schulungsvideo zu Ausbildungszwecken sein könnte. Es wird bei YT und anderswo schließlich alles veröffentlicht, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, ohne dass die Gezeigten gefragt werden, ob sie damit einverstanden sind.

      Die Polizei macht garantiert Rollenspiele, um ein angemessenes Verhalten in solchen prekären Situationen, wie sie vermutlich täglich vorkommen, einüben zu können. Und dabei werden sicherlich auch solche Filmchen gedreht zwecks späterer Analyse.
      Die meisten Mainstreammedien (incl. der von ihnen betreuten Politiker) warten schließlich nur darauf, die Polizei noch für das allerkleinste “Fehlverhalten” (sei es auch noch so sehr provoziert worden) in der Luft zerreißen zu können.
      Armes Deutschland.

  2. irgendwer 26 September, 2019 at 18:34 Antworten

    Zum IPCC:

    Für präzisere Aussagen gäbe es zwingend den Physiknobelpreis, denn “Liegt chaotisches Verhalten vor, … zeigt sich … ein nichtvorhersagbares Verhalten, das sich zeitlich scheinbar irregulär entwickelt.”
    https://de.wikipedia.org/wiki/Chaosforschung#Grenzen_der_Vorhersagbarkeit

    Nun ist ein Doppelpendel, als einfaches nichtlineares System, nicht (sehr lange) vorhersagbar.
    (http://www.tm-aktuell.de/TM5/Doppelpendel/doppelpendel_grenzen.html)*
    Das Klima ist aber eine Koppelung diverser nichtlinearer Systeme.

    Das weiß auch das IPCC, vermeidet aber seit 2001 die Unmöglichkeit der Vorhersage selbst im Kleingedruckten zu erwähnen. Und auch 2001 schoben sie nach, dass, wo sie soooo tolle Computer und Programme dafür haben, sie sich sowas wie einen “educated guess” zutrauen… Es ist wie beim Joker. Entweder landet man in der Klapsmühle oder man erlangt die Weltherrschaft. (Irgendwie geistern mir jetzt Batman und die Windrad-gehäckselten Fledermäuse durch den Sinn…)

    Das wären die Fakten. Nun sind aber fakten sowas von nazi, da rennt man doch lieber einem weinenden, die Erwachsenen beschimpfenden Teenager hinterher… (Und vergessen Sie Asperger. wer derart beleidigt dreinschaut, dass der amerikanische Präsident ihn nicht beachtet, könnte alle möglichen Störungen haben. Aber Asberger? Wohl eher nicht.)

    *Ich hätte hier gerne auf eine Sendung mit Harald Lesch verlinkt, in welcher er das nicht vorhersagbare Doppelpendel sehr schön erklärte. Die ist aber wohl so alt, dass sich weder das Netz noch Harald Lesch an sie erinnern…

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