Augen links!
Die Sahra Wagenknecht Show

Kammerspiel bei Lanz • Annalena in Davos

Da muss man nicht drumherum reden, Sahra Wagenknecht ist das vorzeigbarste Erbe des untergegangenen DDR-Sozialismus und die fernsehtauglichste Figur des aktuellen politischen Establishments. Und wenn auch ihre Partei gerade mal 450 Mann hoch ist, so hat sie doch nur eine Aufgabe: Die amtierenden Regierungsparteien in Deutschland zu retten und die AfD zu stoppen.

 

Deshalb wird sie von TV-Show zu TV-Show geladen, und jedes Mal wird wieder deutlich: Dass Wagenknecht stets als so intelligent wahrgenommen wird, liegt vor allem an den Idioten drumherum. Gerade erst machte die grüne Ricarda bei Lanz deutlich, wie sehr sie über ihren geistigen Verhältnissen agitiert und dass sie ihre finanziellen Verhältnisse allein der großen Polit-Lotterie verdankt.

Unaufgeregt, kenntnisreich und ohne jede Aggression hingegen geißelte Wagenknecht bei Lanz die zahllosen Fehlentscheidungen der Regierung und deren Überheblichkeit, und wie eine Gymnasiallehrerin alten Typs stellt sie die rhetorische Frage, was die dusseligen Schüler eigentlich auf dem Gymnasium wollen. Was die SPD will, so Frau Sahra, „hat noch keiner durchschaut“.

Bei ihren Fach- und Sachgeschichten („Wir beziehen Gas aus Russland, nur wir beziehen es nicht mehr direkt, sondern über Belgien“) raschelt Lanz nervös in seinen Papieren, und der beliebte Welt-Journo Robin Alexander verzieht pausenlos das Gesicht. Was sollen sie auch sagen zu: „Mir hat noch keiner erklären können, warum es klüger ist, das russische Öl über Indien zu importieren, statt die alte Druschba-Pipeline wieder zu nutzen.“

Das Verbrenner-Verbot in Europa hält sie „für eine riesige Dummheit“ und die AfD-Verbotsdebatte sei „ein Geschenk für die AfD und ein Armutszeugnis für die Demokratie“.

Solche Selbstverständlichkeiten gelten ja inzwischen fast schon als Hochverrat, aber deren Äußerungen vor dem hilflosen Robin Alexander und dem bemühten Lanz dürften dem Ziel dienlich sein, der regierungsseitig genehmen Oppositionspartei BSW über die Fünf-Prozent-Hürde zu helfen.

Natürlich durfte auch das beliebte Drei gegen Eine nicht fehlen, bei dem Lanz, Alexander und ein gewisser Bensmann (Correctiv!), wie in einem schlechten Stasi-Kammerspiel, das Verhör führten. Warum das BSW eine Bank in Pirna gewählt habe, bei der auch Pegida ein Konto unterhalte, und nicht bei der Sparkasse wie anständige Parteigenossen. Und woher sie diesen ominösen Zähnezieher aus Düsseldorf kenne, der nun Drahtzieher der rechten Szene sei und zur berüchtigten Lehnitzsee-Konferenz geladen habe. Seit mehr als zehn Jahren stehe sie in Email-Kontakt mit dem freundlichen Herrn, von dem sie nicht ahnte, dass der ein Rechter sei, denn der habe ihr ein Abendessen mit einem linken Kabarettisten verschafft. Name? Den wollte sie nicht nennen, aber natürlich kannte correctiv-Bensmann den bereits und gab ihn nuschelnd preis: „Volker Pisswiss“.

Natürlich wusste das Netz sofort, dass Volker Pispers gemeint war, der sich bald auch im TV rechtfertigen muss. Auch sonst läuft alles nach Plan. Der wegen seiner klaren Haltung zum Corona-Unsinn der Regierenden geschasste Dr. Friedrich Pürner tritt dem BSW bei, so wie ein verrenteter Neurochirurg, der das BSW „als AfD-Alternative etablieren will“ (Welt). AfD-Anhänger müssen sich allerdings weniger Sorgen machen als Rote, Gelbe und Grüne, denn der große Elefant steht auch beim BSW unter Artenschutz wie die heiligen Kühe in Indien.

 

Derweil in Davos. Better English for political animals mit unserer Annalena. I believe, that Ceasefire unfortunately doesn’t fall from the sky, sagte unsere parkettsichere Außenministerin, und deutsche Zuhörer mit rudimentären Englischkenntnissen dürften richtig verstanden haben, dass ein Waffenstillstand nicht vom Himmel fällt, anders als brain that rains from the sky (Herr, lass Hirn regnen!).
Leser P.M. aus M. überlässt uns freundlicherweise seinen Kalauer zum Thema: „Vermutlich übersetzt B. „Geheimdienst“ mit Gohomeservice.“

 

Bayerns Markus Söder dürfte ziemlich sauer sein, dass Ricarda, Annalena, Sahra und Robert ihm mit ihren bizarren Auftritten die Show gestohlen haben, obwohl er ein paar populistische Kracher gezündet hatte. So will er gegen die Erhöhung der Rundfunkgebühren stimmen und lieber 20 Staatsfunksender dicht machen. Außerdem will er die Verbeamtung von AfD-Mitgliedern verbieten, weil „die AfD eine parasitäre Gruppe ist“.

Blöd nur, dass der bayerische Beamtenbund da so pauschal nicht mitziehen will, und der „Zukunftsrat“ des Staatsfunks gleichzeitig eine bessere Idee auf den Weg gebracht hatte, was die Zukunft von ARD und ZDF angeht: Die Gründung einer weiteren ARD-Anstalt, die alle überregionalen Aufgaben der regionalen Sender übernehmen soll. Es hört net uff.

Unsere VHS schwächelt ein wenig, die Antwort von Al Dorado („Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen“, schrieb Johann Wolfgang von Goethe über die Kanonade von Valmy 1792) lassen wir durchgehen. Gemeint war allerdings T.S. Eliot (Die Welt wird nicht mit einem Knall, sondern mit Gewimmer zugrunde gehen).

Morgen vielleicht (oder auch nicht): Nancy Faesers „Rückführungsverbesserungsgesetz“.

10 comments

  1. NYX 18 Januar, 2024 at 21:00 Antworten

    Die sprachlichen Verrenkugen aus dem Außenministerium lassen sich unter “There are you on the woodway” zusammenfassen.
    Nachdem man Rußland den Krieg erklärt hat, ist jetzt Frankreich dran, mit einer Depesche aus Bad Ems an der Ems oder Dill oder Sieg oder wo auch immer, jedenfalls aus dem Erzgebirge.
    Außerdem wird Italien geholfen, um den Schnellkochtopf “Garibaldi” zu vermarkten, Motto: “The yellow of the egg”.

  2. Herbert Priess 18 Januar, 2024 at 21:34 Antworten

    Und dann haut der argentinische Ministerpresident Javier Milei dem Schwab dessen sozialistisch linksgrüne Agenda um die Ohren!! Der sagt tatsächlich, daß der Westen in Gefahr ist von Sozialisten unterwandert zu werden, daß der Schwachfug mit dem Feminismus ein Irrweg ist und sein Land durch Sozialisten aus einem wohlhabenden Staat nach 1945 zum Ruin gebracht haben. Liberale Politik bedeutet, der Staat muß so wenig wie möglich in die Wirtschaft eingreifen. Freier Handel, ohne Einmischung von irgendwelchen Organisationen und Politikern bringt Wohlstand! Sozialpolitik ist ein Zeichen der Schwäche eines Staates denn er füttert die die nichts leisten und die die Leistung bringen werden zu Sklaven der Sozialpolitik. Interessant zu sehen, wie Schwab den Presidenten ankündigt ihn aber ohne ein Wort von der Bühne gehen läßt. Bei YT ist das geschnitten, war wohl doch zu peinlich für Schwab.

    • U.E 19 Januar, 2024 at 08:14 Antworten

      Naja , my english is not de yello from de egg.
      Viel besser gefällt mir der ” Aufreger” um das Föhrer Gemüse.
      Sprachliche Untiefen wohin man schaut

    • frifix 20 Januar, 2024 at 18:05 Antworten

      Und ein gewisser Herr Roberts von der Heritage Foundation wurde in seiner Anklage auch nicht gestoppt. Er schlug vor, eine Liste aller WEF-Vorhaben aufzustellen und sie alle zu bekämpfen.
      Dabei gibt es sowas schon, “The Great Reset” vom Klausi sowie seine WEF-Hommagepage. Keine Meinungsdiktatur sowie Demokratie pur beim WEF???
      Dass ich das mit 84 noch erleben durfte!

  3. Al Dorado 18 Januar, 2024 at 22:39 Antworten

    Kleiner Fehler: Die Kommandos bei angetretener Truppe sind “Augen – rechts” und “die Augen – links”. Kommt das Ankündigungskommando “Auugen”, weiß man, aha, jetzt kommt “rechts”, und ich muss den Kopf nach rechts drehen. Kommt dagegen “die Auugen”, wissen alle, dass bei “links” ohne Nachdenken der Kopf sich nach links drehen muss.

  4. Klaus-Peter 18 Januar, 2024 at 22:57 Antworten

    Nachsicht, oder wie der Engländer sagt: “ Keep the church in the centre of the village “ bei der Beurteilung von Anna-Lenas Sprachkenntnissen. Sie muss sich schließlich auch noch um die feministische Außenpolitik kümmern, die so stur von ihren Berufskollegen ignoriert wird.

  5. habu 18 Januar, 2024 at 23:27 Antworten

    Ganz klar ist noch nicht, wem die Wagenknecht-Partei die Stimmen wegnimmt. Welches Programm sich diese Partei geben wird kann man noch nicht mal erahnen. Keine Sanktionen gegen Rußland und Schluss mit Waffen für die Ukraine scheint gesetzt. Vom Stopp der unkontrolierten Einwanderung, den Frau W. immer gefordert hat, hört man allerdings nicht mehr viel. Zu denken gibt auch, dass die Vorsitzende dieses Parteigründungs-Dingsdas nicht Frau W selbst ist, sondern eine gewisse Frau Mohamed Ali, die sich in ihrem Vorleben vehement gegen Grenzkontrollen und für ein warmes Willkommen für jeden Zugelaufenen ausgesprochen hat. Corona-Zwangsimpfungen fand sie dazuhin auch noch unbedingt erforderlich. Auch weiß man nicht, wieviel Stalinismus noch in Frau W steckt.
    Diese Partei wird sicherlich einige Protestwähler von der AfD abziehen, v.a. in den neuen Bundesländern, bluten wird allerdings vor allem die SPD. Da gibt es viele, die zähneknirschend mitansehen, was das Dummvolk um Kühnert und Esken so treibt. Die am Liebsten auch AfD wählen würden, wenn das nur keine “Nazis” wären. Falls sich die Wagenknechte doch noch zu klarem Grenzschutz und zur Rückführung Ausreisepflichtiger bekennen, halbieren sie die SPD und auch die Grünen werden Federn lassen. Wieviele allerdings weiß man nicht. Wer jetzt noch grün wählt teilt in der Regel deren Realitätsverlust.

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