"Immer im Dienst"

Von Faeser bis Scharping, von Ursel vdL bis Charles Michel

Nancy Faeser, quasi die fleischgewordene Doppelbelastung der Frau im Alltag, ist nicht nur Parteichefin der Kleinpartei SPD in Hessen, gescheiterte Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl und Innenministerin, sondern zusätzlich auch noch als Katastrophenschutzministerin tätig – wie soll sie das alles schaffen? Jetzt macht sie erst mal Urlaub auf Malle.

 

Nun trug sich gerade eine der „schlimmsten Sturmfluten der letzten hundert Jahre" an der deutschen Ostseeküste zu, mit Schäden in dreistelliger Millionenhöhe, da hören wir den Kieler Fahrensmann der Lindnerpartei Kubicki schimpfen, dass sich die „Kommunen und Menschen“ der betroffenen Region „allein gelassen fühlen“, weil Faeser lieber urlaubt, statt auf Kondolenzreise zu gehen, aber da müssen wir sie in Schutz nehmen.

Nach der Ahrtal-Flutkatastrophe im Homeland NRW und Rheinland-Pfalz trat sich unsere Politprominenz auf den Trümmerfeldern gegenseitig auf die Füße, und wie wurde es ihr gedankt? CDU-Laschet? Weg. SPD-Malu Dreyer abgetaucht. Die Grünen ausgepfiffen, die Parteien in Umfragen abgestürzt.

Auch der Vorwurf, Faeser müsse vor Ort bleiben, weil es derzeit ein wenig unruhig auf den Straßen zugeht, können wir so nicht stehen lassen. Faeser hat mehr für diese Unruhen getan, als fast alle Innenminister vor ihr, und dass sie versäumt habe, Chef Olafs Wunsch von einem Verbot der Hamas und ähnlicher Organisationen in Deutschland umzusetzen, ist ungerechtfertigt. Das hat Chef Olaf gar nicht wörtlich gemeint und außerdem längst wieder vergessen.

Weil auch das Feuilletonistische bei uns nie zu kurz kommen soll, wollen wir den Leser an einen anderen – folgenreichen – Mallorca-Urlaub eines SPD-Spitzengenossen, der auch noch Minister war, erinnern, den Bachelor Scharping. Verteidigungsminister Genosse Rudolf, dieser komische Kauz, plantschte mit seiner damaligen Turteltaube quietschvergnügt im Swimmingpool, während deutschen Soldaten im Kosovo die Kugeln um die Ohren flogen. Wenn auch Scharping (wie heute Faeser) ausrichten ließ, er sei „immer im Dienst“, wurde er aus selbigem doch alsbald entfernt.

Herr und Frau Oberpeinlich, die Pochers der EU

Das Liebes-Auf-und-Ab der Stars und Sternchen unserer politischen Verantwortungsgemeinschaft verfolgen wir stets mit Vergnügen und diesmal führt uns der Klatschpfad nach Brüssel und Washington zu Kommissionspräsidentin Ursula von der Leine und Ratspräsident Charles Michel, den Pochers der Europäischen Union.

Es galt in Washington mit dem alten Joe einiges zu besprechen, den Ukrainekrieg, und den Nahostkonflikt, außerdem würde die EU gerne bei "neuen und kritischen Technologien, einschließlich digitaler Infrastruktur und künstlicher Intelligenz" in den USA ein Wörtchen mitreden, wie der Staatsfunk meldet. Und das EU-Problem mit US-Sonderzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte ist ebenfalls noch ungelöst.

Soweit wir wissen, sind die europäischen Bittsteller nicht wirklich weitergekommen, so dass uns Platz bleibt über die kleinen Eitelkeiten und Nickeligkeiten zwischen Streithahn Charles und Streithenne Ursula zu schreiben. Die gingen sich in Washington so weit wie möglich aus dem Weg, sie trafen getrennt im Westflügel des Weißen Hauses ein, Karl um 12.01 Uhr, Ursel um 12.23 Uhr, wie das Handelsblatt akribisch dokumentiert. Michel traf Joe im Kabinettssaal, mit Ursel spazierte Biden durch den Rosengarten, „nur für einen kurzen Zeitraum“ mussten Hahn und Henne im selben Raum verbringen.


Titanic? Postillon? Oder Spiegel?

„Die SPD lebt“, titelt ein deutsches Spaßblatt, und erklärt dazu: Kanzler Scholz fordert mehr Abschiebungen  – und plötzlich ist in der SPD was los. Manche sind entsetzt, andere mahnen zur Besonnenheit.

Bild stellt die bange Frage, wer gefährlicher für den Standort BRD sei, Frau Wagenknecht oder Frau Weidel. Es ist uns recht gleichgültig, was die Bild-Wirtschaftsweisen dazu sagen, es kann nur eine Antwort geben: Niemand ist gefährlicher als Herr Habeck, der erst die Energie teurer macht und dann Subventionen verteilen will für seinen Heiligen Popanz Klima.

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