Unter der Glaskuppel

Die CDU zwischen Vergangenheit und Zukunft

Gestern hatten wir behauptet, die CDU gehe fortan in türkis-grün (neues Logo), was auch besser zu möglichen Bündnissen mit den Grünen passt. Heute müssen wir uns korrigieren. Der moderne CDU-Mann trägt in Wahrheit „Cadenabbia“-Türkis und „Rhöndorf“-Blau, sagt Generalsekretär Linnemann, benannt nach dem Urlaubs- und dem Wohnort Adenauers. Blau statt grün? Da schau her.

 

Aber auch die CDU muss sich korrigieren. Der Reichstag in ihrem Werbefilmchen war nicht der Reichstag in Berlin, sondern der Präsidentenpalast in Tiflis, was aber, so die Entschuldigung, fast das gleiche ist. Beide haben nämlich eine gläserne Kuppel. Und dann hatten die Merz-Strategen auch noch La Merkel vergessen bei der Aufzählung ihrer erfolgreichen Kanzlerdarsteller. Die wurde nachträglich reingeschnitten.

Wer CDU und Merkel sagt, sieht sofort Schleswig-Hohlsteins Ministerpräsident Günther vor dem geistigen Auge erscheinen. Der Schnösel (Schnö·sel, Schnöselin: junger Mann, dessen Benehmen als frech, ungezogen, überheblich empfunden wird) wandelt noch immer unbeirrt wie überheblich auf Merkels Wir-schaffen-das-Spuren. Da könnte man beinahe annehmen, in seinem Bundesland gebe es noch reichlich Platz für Lamepedusa-Reisende, und auch Migrantenkriminalität sei von Kiel bis Husum oder Lübeck weitgehend unbekannt. Dann mussten wir von der Polizei in Lübeck erfahren, dass das Filmen der Migrantenkriminalität unter Strafandrohung gestellt wurde, damit der norddeutsche Langsamdenker von den Zuständen nichts mitbekommt.

Und nun haben auch noch alle kreisfreien Städte und die Landkreise in Schleswig-Holstein gemeinsam einen Brandbrief an die grüne Integrationsministerin verfasst. Die Lage in den Kommunen sei dramatisch und es fehle an allen Ecken und Enden, um die Lage strukturell in den Griff zu bekommen.

Chef Olaf hat mit elf besonders fleißigen Regierungsmitgliedern eine Art Klassenfahrt nach New York unternommen. Da ist das deutsche Elend weit weg, die Reichen und Gebenedeiten leben im Big Apple abgeschottet unter sich, und selbst für den deutschen Umweltschutz interessiert sich da keine Sau. Dabei hatte die Neu-Deutsche Jennifer Morgan (hält im deutschen Außenministerium Annalena auf US-Kurs) extra eine Pressekonferenz in ihrer Muttersprache angesetzt, aber es erschienen ganze sieben Journos, alle aus Deutschland.

Damit es überhaupt etwas zu berichten gibt, hat sich Olaf extra beim Rasieren geschnitten und für Fotos mit Pflaster posiert. Die Aufmerksamkeit der Presse in New York gehörte derweil Ukraines Chef Selenskyj, der im Tarnanzug und in Begleitung seiner Gattin angereist war, aber die Maskerade verfängt nicht mehr so richtig, oder wie die Welt schreibt: Der Kriegspräsident fesselt nicht mehr. Der Spiegel will inzwischen sogar oft „unter der Hand“ von UN-Mitarbeitern gehört haben, die Ukraine dürfe bitte nicht „den gesamten Sauerstoff verbrauchen“, also zu viel Raum einnehmen.

Ältere, die unter Europa nicht nur EU, sondern vor allem ein Gewirr von eifer- und streitsüchtigen Staaten verstehen, beobachten mit Spannung, wie Selenskyj inzwischen auch den Bogen der Freundschaft mit den Polen überspannt. Deren Chef Duda sagte ein Treffen mit Wolodymyr ab, nachdem der gegen die Polen klagt, weil die sich von billigem Ukraine-Getreide nicht den eigenen Markt kaputtmachen lassen wollen. Dabei kann in Kiew das Geld kaum knapp sein, bei der dreistelligen Milliardenunterstützung aus der EU.

„Klimaschutz“ heißt in Deutschland zuallererst unsinnige, existenzbedrohende Gesetze machen und viele, viele Berichte erstellen. Das ist inzwischen offenbar selbst einem der bedeutendsten Konzerne im Land, der Münchner Rückversicherung, etwas zu viel des Guten. Deren Chef Wenning: „Allein die Berichte zum Thema Klima kosten ein Unternehmen unserer Größe jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag. Damit ist aber nichts gewonnen.“

Auch in Britannien hat man langsam die Klima-Faxen dicke. Um den größten Schaden vom Wähler abzuwenden, wird dort das Verbrenner-Aus verschoben und die Neuinstallation von Gasheizungen länger als bislang erlaubt.

Leider fehlt uns die fachliche Kompetenz, um das Treiben der Nancy Faeser (ADS?) psychologisch einzuordnen, so berichten wir ganz neutral, dass die SPD-Totengräberin erster Klasse nun eine Gruppe namens „Hammerskins“ verboten hat, weil diese sich „gegen die verfassungsmäßige Ordnung“ gestellt hätten und „gegen den Gedanken der Völkerverständigung“. Der NDR berichtete ebenfalls ohne die passende psychologische Einordnung, die Faeser-Polizei habe bei einer von 28 Hausdurchsuchungen ein Kleidungsstück mit der Aufschrift „Einer für alle, alle für einen“ beschlagnahmt. Dabei befinden sich die „Drei Musketiere“ sogar in der ARD-Mediathek…

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