Bedingt berichtsbereit

Der Staatsfunk von Ukraine-Krieg bis Corona

Die Russen, so ein mit einer Kasachin verheirateter Bekannter, erfahren so gut wie nichts vom Krieg in der Ukraine. Und die Gattin streitet mit der Verwandtschaft, die nur russisches TV schaut, über die Geschehnisse. Tja, weil die Russen halt keine ARD haben, denn bei der ARD, da würden sie geholfen...

Moment. Die ARD ist im Ukraine-Krieg derzeit nur „bedingt berichtsbereit“, schreibt der Dienst Medieninsider. Während andere deutsche Presseorgane wenigstens ein, zwei Berichterstatter „vor Ort“ haben, manche in Moskau und der Ukraine – die New York Times gibt sogar an, „mehr als ein Dutzend Journalisten“ in der Region zu haben – hat die Milliarden schwere ARD niemanden im Kriegsgebiet. Denn „der Schutz und die Sicherheit unserer Mitarbeitenden hat für uns oberste Priorität“, so die Sendermanager. „Die Lage wird kontinuierlich von unserem Notfallstab bewertet.“ Ah, da schau her, einen „Notfallstab“ haben sie wenigstens.

So werden die Zamperonis von anderen Informanten für ihre Aufsager bedient. Hauptsache es passt ins Narrativ. Überraschend, dass eine Journalistik-Professorin, Marlis Prinzing von der Macromedia Hochschule, sich traut, von journalistischen „Schieflagen“ bei der Berichterstattung zu sprechen und davor warnt, aus der „Perspektive einer Konfliktpartei“ heraus, die Politik bei uns vor sich „herzutreiben“.

Na, irgendwoher müssen ja die, die bei russischen Geschäften in Deutschland die Fenster einschmeißen, ihre ideologische Munition her haben.

 

Den Satz von Otto von Bismarck – „Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd“ – werden die meisten Staatsfunker und ihre Zuseher kaum noch nachvollziehen können, wenn sie überhaupt wissen, wer dieser Bismarck war.

Jedenfalls wird der Staatsfunk seiner ureigentlichen Aufgabe wohl gerecht, denn „Scholz und Baerbock im Höhenflug – große Mehrheit für Härte gegen Putin“ haben Meinungsforscher für die ARD (und Welt) frisch herausgefunden.

Propaganda wirkt. Denn außer Reden schwingen ist von Scholz und Baerbock nichts überliefert. Das bringt uns diese Zeilen wieder einmal nahe: „Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.“
(Aus: Horst Seehofer, Gedichte und Wahrheiten)

 

Die Augen weit aufgerissen wie ein Kleinkind unterm Weihnachtsbaum, wild gestikulierend, so kennt man unsere Kultusstaatsministerin Claudia Roth von ihren Auftritten. Nun freut sie sich wie ein Riesenschnitzel, dass Russia Today und Sputnik hierzulande abgeklemmt wurden. Es reicht ja die ARD.

Sie heizen mit Fernwärme? Das macht es dann leichter, die Temperatur zentral ein wenig herunter zu regulieren. Wie sagte Robert Habeck, angesichts neuer Realitäten: ‚Ein Importverbot von russischem Gas würde jetzt sogar den sozialen Frieden gefährden’ – und ruft zum Energiesparen auf.

Die Bundeswehr macht schon mal Platz für die neuen Gerätschaften, deren Anschaffung Olaf Scholz versprochen hat und liefert 2700 „Strela“-Flugabwehrraketen aus ehemaligen NVA-Beständen an die Ukraine. Die Nutzung der alten Schießgeräte ist für hiesige Mannschaften eh seit Jahren gesperrt.

Achten Sie mal bei den Berichten der aktuellen Flüchtlingswelle aus dem Osten auf die Bilder. Bei der Welt fanden wir unter den ersten, die sich vom Acker machten „Tom aus dem Sudan, geflüchtet aus der Ukraine“.

 

In einem fernen Land

28.02. Hannover, fast menschenleere Innenstadt: Eine Polizeieinsatzgruppe kontrolliert Shopper, weil „drei Leute“ so ein strenger Sergeant, sind „ganz klar erkennbar als Ansammlung“. Grüne Stadt in rotem Umfeld.

 

Ebenfalls nicht im deutschen Staatsfunk: Ron de Santis, Gouverneur von Florida, vor 16-, 17-jährigen Schülern, die wohl von woken Lehrern aufmaskiert wurden:
„Ihr müsst diese Masken nicht tragen. Bitte nehmt sie ab. Ganz ehrlich, das bringt doch nichts. Wir müssen mit diesem COVID-Theater aufhören. Also, wenn ihr sie tragen wollt, schön, aber das ist lächerlich.“

DeSantis studierte in Yale und Harvard, diente in der Rechtsabteilung der US Navy, war im Irak stationiert, arbeitete als Ermittler im Büro des Bundesstaatsanwalts und ging dann in die Politik. Er gilt als möglicher Kandidat der Republikaner für die nächsten Präsidentschaftswahlen. Sowas gibt’s bei uns gar nicht.

 

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