Olafs Wahlspaziergang

Grüner Deutschland-Hass, DJV-Thüringen aktiv, Jens & Karl sch(w)ätzen

Wahlkampf ist, wenn die Plakate hängen, weiß Olaf Scholz, und die hängen ja schließlich noch nicht. Da will er lieber noch etwas Kraft tanken, bevor es dann losgeht. Sollen sich doch die Journos erst mal an Laschet und Baerbock abarbeiten, da freut sich dann am Ende der Dritte, und das ist er.

Inhaltlich ist alles fertig. Alle Forderungen der letzten 50 Jahre wurden ordentlich zusammengefasst und in die alten griffigen Schlagworte gepresst, da kann nichts mehr schief gehen.

Aus Hartz 4 wird Bürgergeld, dazu Vermögenssteuer, Tempolimit 130 und Gerechtigkeit. Und Kitas, kräht Dr. Franzi Giffey. Und Kitas, nickt Olaf Scholz.

Wenn nur diese Wahlkampfzersetzung nicht wäre. Diese Quertreiber und Saboteure. Dieser Stegner. „Allein mit Scholz wird’s nicht gehen“, sagt dieser freche Kerl. „Interessante Genossen“, die an seiner Seite stehen könnten, will Stegner suchen, und meint damit in erster Linie sich selbst. Keine zwei Minuten später schreit eine Daniela, er, Scholz, solle „gezielt mit starken Frauen“ auftreten. Dabei hat er doch schon die Esken im Nacken, die nicht mal Frauen wählen würden.

Aber so ist die SPD. Sofort dabei, wenn es gilt, einen der ihren abzuservieren, bevor der überhaupt angetreten ist. Schon maulen viele Bundestags-Kandidaten über die künstlerischen Schwarz-Weiß-Porträts, die die Parteizentrale hat machen lassen und besorgen sich auf eigene Kosten bunte Aufnahmen. Genossen aus Rheinland-Pfalz versuchen inzwischen, wenigstens den Klingbeil zum Jagen zu tragen. Und Stegner äzt, es heiße nicht umsonst „Wahlkampf und nicht Wahlspaziergang“. Der Stegner wird in seiner Regierung nicht mal Green-Keeper, soviel steht fest.

 

Grüner Deutschland-Hass

Künstliche Aufregung derweil über die Grünen, die das Wort „Deutschland“ aus ihrem Wahlslogan streichen wollen. Dabei hatte der Habeck sogar in einem seiner Kinderbücher („Patriotismus – ein linkes Plädoyer“) geschrieben: „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ Und Claudia Roth, unfassbarerweise Vizepräsidentin des deutschen Bundestages, latschte in einer Linksradikalen-Demo hinter Spruchbändern mit „Deutschland verrecke” und „Deutschland, du mieses Stück Scheiße” her. So, what’s new, Pussycat?

 

Leute, die sich jeden Mist verkaufen lassen...

Ganz ohne Wahlkampf bringen Jensemann und der unlautere Karl Stimmung in die Bude. Jensemann, der Stand-up-Comedian aus dem Gesundheitsministerium, lässt verlauten „Die dritte Welle scheint gebrochen“, nachdem sich sogar Bild wundert, warum das RKI mit seinen Prognosen so daneben lag. Gott, ja, die Prognosen. Da verkündet der Wieler nur, was die Chefin genehmigt hat, oder genehmigen würde, so einfach ist das.

Außerdem sind Corona-Zahlen eher gefühlte Zahlen. „An und mit Corona“ ist schließlich absichtlich nicht präzise und lässt der Phantasie freie Bahn. Nehmen wir nur den besonders phantasiebegabten Karl, der bei Illner sagte:

„Diejenigen, die jetzt auf den Intensivstationen behandelt werden, sind im Durchschnitt 47 bis 48 Jahre alt. Die Hälfte von denen stirbt. Viele Kinder verlieren ihre Eltern. Das ist eine Tragödie.“

Bei den in Karls Durchschnitt Verstorbenen, bei denen viele Kinder ihre Eltern verlieren, dieser Tragödie, habe es sich „lediglich um eine Schätzung gehandelt, die er aus persönlichen Gesprächen und eigenen Eindrücken abgeleitet habe“, sagte Karl dem BR. Wie bei allen Zahlen, die der Karl im Stundentakt in die Welt hinaus bläst, und die Medien als bare Münze verbreiten. Wer’s glaubt, wird dämlich.

Langsam scheint ein bisschen Sachlichkeit in die Berichterstattung einzuziehen. Heute in der Welt:

„Seit zwei Wochen fällt die Sieben-Tage-Inzidenz rapide. Befürworter der ‘Bundes-Notbremse’ sehen sich bestätigt. Doch Experten können keine eindeutige Wirkung der umstrittenen Ausgangssperren nachweisen.” Geht doch.

DJV-Thüringen aktiv

Aber natürlich gibt’s sone und sone Journos. Auf der anderen, der richtigen Seite etwa den besonders eifrigen Sebastian Scholz, der einem Demonstranten auf der Flucht vor der Polizei ein Bein stellt, damit der festgenommen werden kann. Schließlich handelte es sich um eine Demo gegen Corona-Maßnahmen, da agierte der „Grundgesetzextremist“ (Scholz-Selbstdarstellung bei Twitter) wohl ganz automatisch. Zudem ist Scholz Funktionär beim Deutschen Journalisten Verband, Abteilung Thüringen (wo die SED – nennt sich heute die Linke – regiert). Warum aber sagt der Scholz, er sei „nicht rechtzeitig weggekommen“ statt zu seiner Aktion zu stehen? Eine eindeutige Schwäche im Haltungsjournalismus! So wird das nix mit ‘nem Preis. Das Video mit Zeitlupe hier.

 

Illustration: adborsche

9 comments

  1. Emmanuel Precht 7 Mai, 2021 at 22:08 Antworten

    Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt rapide – an und mit dem Aufstallen der Bürger. Geht doch. Wohlan…

  2. Putzi 7 Mai, 2021 at 23:00 Antworten

    Der “Grundgesetzextremist” ist, wie man auf dem Video sehen kann, dem Mann regelrecht in die Beine gegrätscht! Der ist eher “Antifaextremist”!

    • Julius 8 Mai, 2021 at 09:53 Antworten

      Beim Video-Link von Herrn Paetow heißt es “Kommentare sind deaktiviert.”
      Hier
      https://www.youtube.com/watch?v=b7Y7Hy1i1cM
      noch nicht.
      Daher hier noch mal mein Hinweis:
      “…wie mutig bei ca. 1:05 ein deutscher Polizist (Vollmontur) eine völlig normal gekleidete Frau, die sich, wie mir scheint, bei dem Gestürzten erkundigt, ob er verletzt ist und eventuell Hilfe braucht, einfach an den Kopf schlägt: NULL Vertrauen mehr in die Polizei.”

  3. reinerB. 8 Mai, 2021 at 00:31 Antworten

    “Grundgesetzextremisten*in” ist genau mein Humor. So wie die Stellenanzeigen in den WE-Postillen von der subversiven Stasi-Nachfolgeorganisation -Verfassungsschutz 4.0 : ” Im Verborgenen Gutes tun! – Observationskräfte im Inlandsgeheimdienst gesucht” oder Geralds Grosz Analyse zu den von den Dillos der Össi-Regierung verordneten Bedingungen einer Öffnung von Schanigärten “Für eine Espresso für 2,50€ benötigt man dann für den Gastwirt, welcher nun wie an einer Nordkoreanischen Grenzstation tätig sein muss: den gelben Impfpass mit dem 1. verzeichneten Mückenstich, den grünen Impfpass, den Reisepass als Sicherung, damit der Impfpass nicht gefälscht ist, wenn der Mückenstich noch nicht 21 Tage alt ist, einen gültigen Test, eine FFP2- Maske, dann nehmen wir noch das Meter-Maß um den 2m Abstand zum Tischnachbern zu messen sowie Desinfektionsmittel dafür mit. Dies dann alles, für einen Umsatz des Wirtes von 2,50€ ! Ein schönes Wochenende Herr Peatow und Ihren Lesern
    den kurzen Ausschnitt gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=nAtVa5Dbju4

  4. W. Hoffmann 8 Mai, 2021 at 09:20 Antworten

    Irgendwie kommen die mir alle vor wie ein dämlicher Hund, der mit langer Leine an einen Baum gebunden ist. Er rennt im Kreis und die Radien werden immer enger, bis er dicht am Stamm steht. Er kläfft wie ein Wilder, weil es nicht vorwärts geht. Auf die Idee umzudrehen kommt er nicht.

  5. Stefan 8 Mai, 2021 at 12:55 Antworten

    Auch auf dem hier eingestellten Foddo der sozialdemokratischen Kanzler-Hoffnung ist zu erkennen, daß der Dauergrinser wohl seit dem Frühjahr 20( Lockdown I)der Flunsch bereits auf Halbmast gesetzt wurde. Scheint ein besonders in Sozenkreisen verstärkt aufkommendes Leiden zu sein ( siehe auch Stegner, Esken and Follower).Demgegenüber beharrt der Klabauterbach auf die optische Schließung des Freßbretts, da man ansonsten auf die mangelhafte Mundhygiene des Freizeitepidemiologen schließen könnte. Scheinbar aber hat der Karl sich einen Rotfilter in die rechte(???)Pupille setzen lassen-so nach dem Motto “Ein Mann sieht Rot” . Möglicherweise wird er demnächst noch auf “Grün” umsatteln- zumindest, wenn er seinen Anspruch auf das Amt des grünen “Hygiene-Orakels” geltend machen will.

  6. Rainer Berg 8 Mai, 2021 at 22:40 Antworten

    Ich habe wieder laut kichern können, danke dafür. Besonders an der Stelle “Und Kitas, kräht Dr. Franzi Giffey…” blieb’s nicht beim Kichern. Ihre Artikel sind für mich kleine Kunstwerke, sie lassen Bilder in meinem Kopf enstehen; lustige Bilder, über die ich lachen kann.

  7. BBleser 9 Mai, 2021 at 13:16 Antworten

    @BB KW19 Da möchte ich mich einfach Schwabenwilli anschließen:
    “Heute dürfen Sie sich als Mutter fühlen Herr Paetow. Alles Gute.” 🌼

    Wir in Dingsdaland können bekanntlich alles – außer gesundem Menschenverstand.

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