Welchen Container hätten’s denn gern?

„Europäische Industriepolitik“ (hüstel, hüstel)

Große Aufregung um durchgesickerte Geheimdokumente von Pentagon, CIA, NSA und wie sie alle heißen, die auf Twitter und bei Telegram aufgetaucht sein sollen. Die Brisanz erschließt sich auch nach mehrmaligem Studium der Papiere nicht ganz. Dass Selenskyi gar nicht Superman ist, ahnen inzwischen sogar die Bild-Leser...,

 

... und dass die Amis ihre besten Freunde abhören und auskundschaften, wusste schon Dr. Angela Merkel, weshalb sie zur Sicherheit nur noch über SMS kommunizierte. Schlau, die Frau.

Südkorea hingegen fordert, ehrpusselig wie Asiaten nun mal sein können, von den USA eine Klärung und Maßnahmen, Tel Aviv behauptet, die Israel betreffenden, geleakten Daten seien gefälscht, und unsere Regierung sagt gar nix. Erstens weiß sie, dass sie abgehört wird, und zweitens macht sie, was gewünscht, seit die Pipelines gesprengt wurden, und Dummland vom amerikanischem LNG abhängig ist.

 

Wann immer die Demokraten-Regierung der USA hierzulande in Schutz genommen werden muss, betritt automatisch Norbert Röttgen, CDU, die Medien-Arena. Das war zuletzt am Ostermontag der Fall. Nicht etwa wegen der unfreundlichen Abhörmaßnahmen, sondern wegen Frankreichs Emmanuel Macron. Der war bekanntlich, mit Ursel von der Brüsseler Laientruppe im Schlepptau, in China, wo er mit allen Ehren empfangen wurde, während seine Begleiterin durch den Touristen-Ausgang gehen musste.

Auf dem Rückflug – Macrons mitgereiste Wirtschaftsdelegation hatte gute Geschäfte gemacht – erklärte der Franzose Journalisten, Europa müsse seine Abhängigkeit von den USA verringern, und alles tun, um nicht in eine Konfrontation zwischen China und den USA hineingezogen zu werden. Was nun im Gegensatz zur Meinung deutscher Politiker und nahezu der gesamten Presse steht, die endlich mal in einem Weltkrieg auf Seiten der Sieger stehen wollen und sich an den Provokationen gegen China bereitwillig beteiligen.

Das ist ziemlich dumm, denn die USA haben sich längst auf den unter Donald Trump eingeschlagenen Weg mit der Aufschrift „America First“ gemacht, der unter dem alten Joe ein wenig sperrig Inflation Reduction Act of 2022 (IRA) heißt. Dieser „Akt“ bedeutet nichts anderes als Subventionen für in den USA produzierende Firmen, und viele, vor allem deutsche Konzerne, haben sich bereits darangemacht, ihre Produktionsstätten in die USA zu verlegen. Damit unsere rotgelbgrüne Regierung den wahren Kern der Maßnahme nicht erkennt, wurde groß herausgestellt, dass mit dem Gesetz der Klimaschutz in den USA vorangetrieben werden soll. Das wirkt als Schlafmittel immer.

Da kann sich Macron mit seinem Traum von einer „Europäischen Industriepolitik“ gehackt legen, und wir geben Norbert Röttgen das letzte Wort: Macron spalte und schwäche Europa mit seiner „naiven und gefährlichen Rhetorik“. Der Norbert, immer wieder unterhaltsam.

 

Nicht dass es etwas bewirken würde, aber die Deutschen haben in einer weiteren Umfrage klargemacht, was ihnen der Staatsfunk wert wäre. Bei einem Heiermann im Monat würde die Mehrheit nicht mehr groß meckern. Das Osterprogramm zeigte mal wieder deutlich, dass selbst fünf Euro noch zu viel wären. Die 28ste Spielfilm-Wiederholung, gemischt mit einem Belehrungstatort und auch das Traumschiff soll dem Erziehungsgebot besser entsprechen? Kein Wunder, dass RTL mit Wer wird Millionär nach Tagesschau und Wetter in der Zielgruppe „Kleinkinder und Scheintote herausgerechnet“ ganz oben stand.

Überraschend erfolgreich auch die Verhohnepiepelung Das Leben des Brian bei RTL2. Schon 1979, also vor fast 50 Jahren, hatte die Komikertruppe Monty Python vorhergesehen, was heute schaurige Wirklichkeit geworden ist:

Stan von der Volksfront von Judaea möchte, dass seine Mitverschwörer ihn fürderhin  Loretta nennen, weil er Babys haben möchte. Einwand von Chef Reggie: „Es ist vollkommener Blödsinn, für sein Recht, Babys zu bekommen zu kämpfen, wenn er keine Babys bekommen kann.“
Lösung des Komitees: „Es ist symbolisch. Für unser Ringen gegen die Unterdrückung. Symbolisch für sein Ringen gegen die Realität.“

Hätte vom FDP-Buschmann (unser Justizierendes) sein können.

 

Der Irrsinn hat längst Methode, und so verkündet die abgebrochene Theologin Katrin (Göring-Eckadt) die frohe Botschaft, dass der Strompreis natürlich günstiger werden wird, „je mehr Erneuerbare wir haben“. Denn „Wind und Sonne, die kriegen wir immer zum Nulltarif. Da brauchen wir (nur noch) die Anlagen und die Netze, und deswegen ist das das Entscheidende“. Selig die Armen im Geist, denn ihnen gehört eine großzügige Grundversorgung.

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