Neuer Feind: China

Die Glorreichen Sieben in höchsten Höhen

Wenn schon mal die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (G7) in Bayern tagt, wollte auch Dr. Markus Söder die Gunst des Augenblicks für einen großen Auftritt nutzen. Mit Blasmusik und Rummtata stand er auf dem Landeplatz – ohne die Folkloregruppen hätte die Weltpresse wohl kaum Notiz vom bayerischen Lokalfürsten genommen, aber so lieferte er die Bilder, die selbst in Japan und China gern gesehen werden.

Nur sein eigenes Ensemble nährte die Gerüchte über den Stand seines häuslichen Glücks, denn die Wahl von Jankerl und Hose brachte Söder einen sogenannten Shitstorm besorgter Bürger ein. Ob Innenminister Herrmann bereits die Ermittlungen gegen einen Twitterer aufgenommen hat, der Söder als „textilen Geisterfahrer“ bezeichnete, war bis Redaktionsschluss noch nicht klar.

 

Der Gipfel selbst gab nicht viel her. Optisch. Also innerhalb des Führersperrkreises. Selenskij per Video. Acht Herren im Anzug und Ursel im Merkel-Look. Von Joe sind keine Ausrutscher bekannt, Boris Johnson gab wieder den Churchill, Emmanuel nutzte die Ruhe der Berge, Olaf will endlich seinen Klima-Club, Trudeau ist froh, dass er mal das rebellische Kanada verlassen konnte, der Japaner schwieg, Mario Draghi hatte vorher die Italienhilfe unter Dach und Fach gebracht und blieb aus Höflichkeit.

 

Tolle Idee der klugen Herren: Kein Gold mehr aus Russland kaufen! An der Nuss wird Wlad lange zu knacken haben, denn die größten Goldkäufer sind China, Indien, Russland, Kasachstan oder die Türkei, 2021 langte Thailand am meisten zu. Auch die Makler und Händler der Welt zeigten sich gänzlich unbeeindruckt, der Goldpreis bewegte sich kaum.

 

War Donald Trump in Elmau dabei? Oder hat er dem alten Joe ein Manuskript untergeschoben? Jedenfalls sagte die außenpolitische Stimme Bidens, Herr Blinken, nicht Russland sei die große Herausforderung, sondern China.

Den Herren ist zu Ohren gekommen, dass China eine Art Seidenstraße zu bauen begonnen hat, vielen Ländern Kredite ohne Moralklauseln gibt und überall auf der Welt Flug- und Seehäfen anlegt oder übernimmt, im Gegenzug politischen Einfluss erwartet und Rohstoffe und Absatzmärkte erschließt. Upps.

Deshalb rief Joe nun die „Partnerschaft für Globale Infrastruktur“ ins Leben, denn China rückt auch in Südamerika mit seinem Seidenstraßenprojekt vor. 600 Milliarden Dollar sollen dafür in den nächsten fünf Jahren bereitgestellt werden.

Kanadas Trudeau sagte 5,4 Milliarden Dollar zu, Italien ein paar gute Ratschläge, Japans Kishida erhöhte auf 65 Milliarden Dollar und Joe schließlich auf 200 Milliarden. Halt!, rief da Ursel von der Leine, das „Team Europe“ wird 300 Milliarden bereitstellen. Da grinste Joe, sie können stolz auf ihn sein daheim.

 

Die Welt tickt offenbar ganz anders als unsere hiesigen Weltenlenker glauben wollen. So schreibt Welt-Herausgeber Stefan Aust, nach manch linker Verirrung normal geworden: „In Deutschland glauben viele, die meisten Länder stünden im Krieg aufseiten der Ukraine. Doch die Wahrheit sieht ganz anders aus: Die antiwestliche Allianz wird immer mächtiger, politisch und wirtschaftlich – und sie erstreckt sich über die ganze Welt.“

Keine Einwände, eine Frage: Warum „glauben in Deutschland viele“ das Falsche? Womöglich wurden sie falsch informiert…

 

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