Fools’ Day:
Offizieller Medien-Narren-Tag

Macrons Geschäfte mit Hautgout • Ursel predigt wieder • Feministische Außenpolitik

Die meisten haben sich daran gewöhnt: Inzwischen ist in den Medien irgendwie jeder Tag der 1. April. Umso schwerer ausgerechnet heute die Meldung oder Überschrift herauszufinden, die der alten Tradition, am Fools’ Day ein wenig zu flunkern, zu verdanken ist.

Ist es diese Meldung?

‚Christine Lambrecht tritt zurück. „In dieser für Deutschland schweren Stunde ist es geboten, die Kompetenzen für die Bundeswehr im Kanzleramt zu bündeln“, sagt sie. Aber dass jetzt ausgerechnet Sawsan Chebli als Nachfolgerin im Gespräch ist, ist der Hammer!’  Sehr wahrscheinlich, denn die Sawsan-Lösung trauen wir nicht mal Olaf Scholz zu.

Oder diese?

‚An unseren Schulen werden die Kinder angehalten, „Friedensdemos“ abzuhalten, blau-gelbe Plakate zu malen, Lehrer verlesen Texte Selenskyjs wie das Wort eines Heilands.’

Da ist die Entscheidung schon schwieriger. Wie bei der folgenden Geschichte:

„Lernen von der DDR“
Weihnachtspapier verwendete man wieder im nächsten Jahr. Überhaupt Verpackungen von DDR-Produkten: Sie sind nicht glänzend, nicht aufwendig, sind aus grobem, einfachem Papier gemacht. Es steht nicht viel drauf.
Die Dinge hatten einen eigenen Wert, auch aus dem Mangel heraus. Über die DDR-Mentalität, alles zu reparieren, wurde oft gelacht. Inzwischen fordert selbst die EU, dass Produkte künftig langlebiger sein sollen. Lernen von der DDR, wer hätte das gedacht.

Zu Corona:

„Inzidenz unter den Geimpften und Geboosterten erstmals höher als bei den Ungeimpften. 2G/3G gerät komplett zur Farce.“

Zur feministischen Außenpolitik:

„Deutschland will nach Angaben von Außenministerin Baerbock zusätzliche 200 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für Afghanistan zur Verfügung stellen. Auf der UN-Geberkonferenz forderte sie die Taliban eindringlich zur Achtung von Frauenrechten auf.“

Hat Hendryk M. Broder diese Aussage im Interview auf Welt-TV als Aprilscherz gemeint? „Ich warte auf den Moment, wo ein deutscher Politiker aufsteht und den einen großen Satz sagt: Die Sicherheit der Ukraine ist Teil der deutschen Staatsraison.“ Vielleicht kommt die Auflösung morgen.

 

Und jetzt zu dem, was nichts mit dem Fools’ Day zu tun hat.

EU-Gouvernante Dr. Ursula von der Leyen hat keinen Humor, daher meint sie völlig ernst, bezogen auf die selbstzerstörerischen Sanktionen gegen Russland: „Kein europäischer Bürger würde es verstehen, wenn es irgendeine Unterstützung für Russlands Fähigkeit geben würde, Krieg zu führen.“

Verliert, wer ihr widerspricht, automatisch die europäischen Bürgerrechte und wird sanktioniert, dass die Kommission eine Freude hat? Dann dürfte es für Martin Brudermüller, den Chef der BASF, eng werden, der tatsächlich öffentlich (bei der Frankfurter Sonntagszeitung) verlautbarte: Ein „Experiment“ wie der Boykott russischer Lieferungen angesichts des Ukraine-Kriegs wäre „unverantwortlich“. Ein Stopp oder längerer Ausfall russischer Gas- und Ölimporte „könnte die deutsche Volkswirtschaft in ihre schwerste Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs bringen“. Vor allem für viele kleine und mittelständische Unternehmen wäre dies existenzbedrohend.

 

Sind Sie Kunde von Wingas und sorgen sich moralisch, weil das Unternehmen zu Gazprom gehört? Möglich wärs, immerhin lag der Marktanteil in Deutschland im Jahr 2014 schon bei 20 Prozent. Außerdem betreiben die wohl noch Glasfaserkabelnetze über eine Länge von 7.000 Kilometern.

Sie können aufatmen, weil sich Gazprom aus seinem deutschen Ableger, zu dem auch Wingas gehört, zurückzieht. Was das bedeutet, entnehmen Sie bitte Ihrem Vertrag, und lauschen Sie den Ausführungen unserer Politiker.

 

Apropos: Fragen Sie doch mal einen Atlantiker, warum die USA im Moment keine Sicherheitsgarantie für die Ukraine abgeben wollen, und wie die Warnung des US-Ökonomen Jeffrey Sachs zu verstehen ist, die Strategie der USA laufe auf einen langen Krieg in der Ukraine mit Tausenden von Toten hinaus. Europa empfiehlt Jeffrey übrigens einen anderen Weg.

 

Da müssen wir nochmal nachgucken: Hat der Macron eigentlich Kinder, die er bei McKinsey unterbringen will? Jedenfalls kommt uns die Geschichte aus Frankreich doch ziemlich bekannt vor (Stichwort von der Leyen). Zentraler Unterschied zu Deutschland: In Frankreich werden Geschäfte mit Hautgout wenigstens untersucht.

Also: Eine Kommission des Senats hat den „wachsenden Einfluss von Beratungsfirmen auf die Politik“ untersucht. Ergebnis: Es handele sich um ein „Tentakelphänomen“, die Regierung befände sich in einer „Abhängigkeit“ von Beraterfirmen.

Fast eine Milliarde hat die Regierung Macron für externe Beraterfirmen ausgegeben – mehr als eine Verdopplung in drei Jahren. Beraterfirmen seien an den meisten großen Reformen der laufenden Amtszeit beteiligt gewesen und hätten Einfluss auf staatliche Entscheidungsprozesse genommen, heißt es in dem Bericht.

Corona-Maßnahmen-Unsinn, schwachsinnige „Energiewende“ mit unsäglichen Preiserhöhungen – überall scheinen Berater involviert zu sein. Trost: Die Gelbwesten können Monsieur Macron demnächst abwählen, und der hätte wenigstens einen Top-Job im Anschluss garantiert.

 

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