Von Birne Kohl zu Abrissbirne Merkel –
da haben wir ganz schön Pech gehabt

Brinkhaus ante portas, Fußball soll diverser werden, Karriere-News aus dem Hause Scheuer

Natürlich funktioniert nichts mehr. Die Opposition wird kriminalisiert, Berufsverbände („Einzelhandel ist enttäuscht“) und Gewerkschaften (Klima, Klima, aber Arbeitsplätze müssen bleiben) haben sich selbst marginalisiert, da bleibt für Merkel und ihre Rasselbande freies Spiel. Die Chancelorette bringt jeden Tag neue Mutanten mit zum Palaver, und lautete bei Douglas Adams die Antwort auf alles „42“, ist Merkel schon bei „35“.

Aber nichts dauert ewig. Irgendwann ist Schluss. Selbst der Grönlandwal wird selten älter als 200 Jahre. Merkels Kanzlerschaft endet, so Gott will, nun nach 16 Jahren – und was dann? Dr. Söder (ja, tatsächlich, endlich haben wir seinen Doktortitel gefunden!), eitel wie er nun mal ist, kam viel zu früh aus der Deckung und wird es schon mal nicht. Der Pressechor weiß wohl mehr und stimmt (unter Leitung von Dr. Angela Merkel?) schon das Lied von Ralph, dem Alf an: Brinkhaus ante portas. Der Spiegel jubelt über Ralphs heutigen Vortrag: „Es ist der beste Auftritt an diesem Donnerstagvormittag im Bundestag, an dem Angela Merkel ihre Regierungserklärung zur jüngsten Shutdown-Verlängerung hält.“

Und was hat er gesagt, der Ralph? „Natürlich ist es eine Zumutung (die Regierungsmaßnahmen) – aber es ist auch eine Zumutung, dass über 60.000 Menschen in diesem Land gestorben sind.

Nun hätten kluge Journalisten sanft darauf hinweisen können, dass 60.000 Menschen „an und mit“ Corona gestorben sein könnten. Mit oder ohne Corona sterben jedes Jahr durchschnittlich um die 900.000 Personen in Deutschland, da ist die Merkelsche Abrissbirne längst ein Fall für (gescheite) Psychologen als für Politologen. Aber auch die Welt singt das hohe Lied des Panzerjägers und Steuerberaters Brinkhaus aus der Nähe von Gütersloh, weiter haben wir nicht nachgeschaut.

P.S.: Brinkhaus sollte auch schon als neuer CDU-Chef verkauft werden, aber da spielte Armin nicht mit.

 

Revoco!, hören wir aus dem Axel-Springer-Haus. Ich widerrufe. Hier sitze ich und kann nicht anders. Folgendes hatte Sven Felix Kellerhoff, leitender Redakteur für Zeit- und Kunstgeschichte bei der Welt in der Kommentarspalte seines Blattes auf den Beitrag eines Foristen erwidert:

Kein klar denkender Mensch kann den Panikmacher Drosten für seriös halten.
Er mag ein guter Laborvirologe sein, das kann ich nicht beurteilen. Als Ratgeber in epidemiologischen Fragen hat er nicht nur komplett versagt, er hat die Welt mit seinem unsinnigen Test in eine Katastrophe gejagt und wahrscheinlich Hunderttausende Menschenleben auf dem Gewissen. Natürlich nicht in einem strafrechtlichen Sinne, wohl aber in einem realistischen Sinne. Vom Größenwahn (Spiegel-Interview!) rede ich noch nicht einmal.

Ohne Drosten gäbe es die Coronahysterie gar nicht. Sondern nur – was zweifellos zutrifft – eine mittelschwere Grippepandemie, die nahezu ausschließlich Menschen 75plus gefährdet. Also ein Problem, das von ernsthaften Menschen angegangen werden sollte.

Das ist doch mal eine feine These, mit Wumms an die Pforten der Merkelianischen Heils-Kirche gehämmert. Danach muss es wohl zu einem kleinen Konzil in Berlin (600 Kilometer von Worms entfernt) gekommen sein, denn Sven F. widerruft „nach Rücksprache mit Oliver Michalsky [Chefredakteur Welt Digital]“ und ließ den Kommentar löschen.

Denn, so der reuige Sünder: „Die extrem zugespitzte Formulierung war ein Fehler, den ich bedauere. Ich erhalte auch ausdrücklich den in diesem Kommentar formulierten, eben extrem zugespitzten Gedanken „hunderttausende Menschenleben auf dem Gewissen“ nicht aufrecht. Ich habe mich in der Diskussion mitreißen lassen, was man besser nie tun sollte.

Damit ist der Buße genug getan und das Corona-Handeln kann weitergehen. (Übrigens, bei der Quelle darf man nicht immer pingelig sein!)

 

Buße tut auch der WDR wegen des Zigeunerschnitzels (wir berichteten) und gründete soeben eine „Arbeitsgruppe zum Thema Rassismus“, was uns nur insofern verwundert, als wir dachten, der WDR sei eine einzige Dauersendungs-Arbeitsgruppe zum Thema Rassismus, schließlich ist der WDR auch „laut einer Studie“ längst „Vorreiter auf dem Gebiet der kulturellen Vielfalt“. Aber zugegebenermaßen gucken wir das sehr selten, und anscheinend kann noch mehr getan werden. So ist das Ziel des neuen Gremiums unter Leitung der WDR-Integrationsbeauftragten Iva Krtalic unter anderem, die Sendungen „noch diverser“ zu besetzen.

 

Da könnte der Sport ein Vorbild sein. Dürfte doch der Fußball-Laie inzwischen die meisten Namen der Bundesliga-Spieler nicht einmal korrekt aussprechen können, von daher ist dieser Bereich der Diversität als vorbildlich zu bezeichnen. Aber was ist mit dem anderen „divers“? Hier fordert die Süddeutsche zu Recht: „Profi-Fußball muss diverser werden“. Eine „Professorin“ Heidi Möller als Kronzeugin hat nämlich ausgerechnet, dass in den Proficlubs „zu 97 Prozent Männer“ arbeiten. Selbst als „Greenkeeper“. Nun aber ist dank Corona die Zeit reif, dass Profifussball und Gesellschaft noch enger zusammenrücken, sagt die „Professorin für Theorie und Methodik der Beratung“ an der Universität Kassel, die auch der von der Deutschen Fußball Liga initiierten „Taskforce Zukunft Profifußball“ angehört (Frankfurter Allgemeine Zeitung).

Wenn man sich die Lage der Clubs so anschaut, sollte vielleicht auf Schalke mit der Neustrukturierung angefangen werden...

 

Aus der ehrenwerten Gesellschaft

Im Staatsfunk, allerdings nicht unserem, fanden wir diese Personalie: „Julia Reuss, Lebensgefährtin von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), macht Karriere. Sie wechselt ohne Wartezeit aus dem Bundestag in die Privatwirtschaft. Als Büroleiterin von Digitalstaatsministerin Dorothee Bär ist sie bestens auf ihren neuen Arbeitgeber vorbereitet: den US-Giganten Facebook.“

Schön, wenn es für die Frauen aufwärts geht!

 

11 comments

  1. Putzi 11 Februar, 2021 at 21:14 Antworten

    Da es ja in diesem Land an der Digitalisierung hapert, muß das M nunmehr den Rechenschieber befragen (einen Pieckchen SR1 hat sie bestimmt nicht mehr). Und siehe da, in zwei Millionen Jahren wird die Antwort 7 lauten. Einfach nur genial diese Frau.

  2. Krufi 11 Februar, 2021 at 22:05 Antworten

    Antwort immer “42”, da war doch noch was. Ach ja, die Linken-Politikerin Adelheid Noack aus Leipzig vor der sächsischen Landtagswahl. Der MDR publizierte damals eine Reihe von Interviews mit Politikern, die am 1. September zur Landtagswahl antraten. Infrastruktur, Koalitionspartner; Bildungspolitik – eigentlich gab es einiges zu besprechen, was für die Wahl interessant sein konnte, aber auf alle Fragen der MDR-Journalistin antwortete Noack nur mit 42. https://kandidatencheck.mdr.de/kandidat/adelheid_noack/6540

    In letzter Zeit widerrufen ja einige Leute, was sie gesagt oder geschrieben haben. Scheint in Mode zu kommen. Lieber Herr Paetow, da hätte ich jetzt eine konkrete Frage: Kann man hier auch seinen Leserbrief widerrufen??

  3. Emmanuel Precht 11 Februar, 2021 at 22:05 Antworten

    Aber natürlich hat der “Vorreiter auf dem Gebiet der kulturellen Vielfalt” die Zigeunerschnitzelsoße angerichtet, um hinterher “begründet” den Arbeits*stuhl*kreis in die Tunkenschüssel zu gießen. Was denn sonst? Wohlan…

  4. Reinhard Westphal 12 Februar, 2021 at 00:32 Antworten

    Zum Höhepunkt der Spaet’schen Nachrichten:
    “Merkels Kanzlerschaft endet, so Gott will, nun nach 16 Jahren”.
    Ganz sicher! Und: der Klapperstorch bringt die kleinen Kinder, der Weihnachtsmann bringt die Geschenke, der Osterhase die Schokoeier……..

    “Merkels Kanzlerschaft endet, so Gott will, nun nach 16 Jahren” – muss jetzt aufhören, muss mich reinigen, habe mich eingenässt: “”Merkels Kanzlerschaft endet, so Gott will, nun nach 16 Jahren”. Ja, ganz sicherlich. Und der Klapperstorch bringt die kleine Kinder ….. !

  5. Hasedubleibsthier 12 Februar, 2021 at 09:10 Antworten

    Ich möchte dann hiermit auch schon mal meinen Leserbrief für den 12. August 2021 widerrufen. Falls ich an dem Tag gar keinen schreiben sollte, widerrufe ich hiermit dann auch diese Widerrufung.

    Vom Bundestag zu facebook wechseln? Noch nichts vom amerikanischen hire and fire gehört? Da muss Leistung gezeigt werden, sonst ist sie ruckzuck wieder draußen. Ich habe ja zugegebenermaßen bisher nichts positives von dieser Frau Bär gehört (Frau who?) und wundere mich, dass facebook jemanden aus deren Riege einstellt. Das macht mir Sorgen! Ist jetzt vielleicht der beste Zeitpunkt gekommen, meine facebook Aktien zu verkaufen? Oder macht Frau Reuss da nur ein kleines unentgeldliches Praktikum, um danach Frau Bär abzulösen und Deutschland mal ne richtige Digitalisierung zu verpassen?
    Sollte facebook demnächst mit Millionenbeträgen deutscher Steuergelder für irgendwelche Beraterverträge überschüttet werden, wissen wir woher der Wind weht.

  6. treu 12 Februar, 2021 at 09:42 Antworten

    Widerrufe und Unterwerfungen finden ja in allen möglichen gesellschaftlichen Bereichen und Berufen statt. Es wäre mal interessant zu erfahren, wer denn konkret diese Bußen verlangt. Oder sind das freiwillige Unterwerfungen im vorauseilendem Gehorsam? Wer also verlangt und knechtet hierzulande die Leute?

  7. Der Nullpenverein 12 Februar, 2021 at 11:29 Antworten

    “Als Büroleiterin von Digitalstaatsministerin Dorothee Bär ist sie bestens auf ihren neuen Arbeitgeber vorbereitet: den US-Giganten Facebook.“”
    Stimmt. Frau Bär kann ja nach eigenem Bekunden auch Ballett. Unbesehen wohl besser als Digitales, da kann ja Frau Reuss als Qualifikation denen bei Facebook was vortanzen. Ich würde vorschlagen erst mal den eigenen Namen, dann sehen wir weiter.

  8. ETIAM SI OMNES, EGO NON 12 Februar, 2021 at 13:20 Antworten

    Ob Differenzen hinsichtlich der Bedeutung des Genderpunkts eine Rolle beim Wechsel der Büroleitenden gespielt haben könnten? Andere, wie z.B. fachliche Punkte, sind als Grund wohl auszuschließen, da Frau Dr. Reuss im Gegensatz zu ihrer Chefin bisher nicht als Digitalexpertin hervorgetreten sein dürfte. Wie auch immer: wäre Sawsan nicht schon Staatssekretärin, könnte sie jetzt sicherlich bei Dorothee unterkommen.

    Kleine Korrektur: Als Büroleiterin der Staatsministerin wechselt sie nicht aus der Legislative, sondern aus der Exekutive zu Big Data. Allerdings reagiert der Bundestag wegen der fehlenden Karenzzeit teilweise not amused.

  9. Dobbi 12 Februar, 2021 at 17:03 Antworten

    >>Merkels Kanzlerschaft endet, so Gott will, nun nach 16 Jahren<<
    Zugabe im Dauerlockdown mit nach hinten (4J?) verschobener Wahl.
    Locker bleiben, einfach nur atmen, ein…. aus…. . Das machen Sie s e h r gut.

    😉
    Angie, Angie
    When will those clouds all disappear?
    Angie, Angie
    Where will it lead us from here?
    With no lovin' in our souls
    And no money in our coats
    You can't say we're satisfied….

  10. Hannes 12 Februar, 2021 at 19:44 Antworten

    Die linientreue Deutsche Wirtschaft, ein Beispiel:
    Die Kaufhauskette C & A offensichtlich auch so ein linientreues Unternehmen, wollte doch tatsächlich einen seiner Verkaufsflächenvermieter für den Lockdown verantwortlich machen und nicht Angela & Konsorten. C & A hat deshakb die Miete einbehalten mit der Begründung, dass keine Kunden in die Läden kommen können, das sei ein Mangel an der Mietsache. Logischerweise hat das Gericht dieses Argument für Blödsinn befunden. – Sicherlich hat C & A , wie das bei Mangel an einer Mietsache üblich ist, den Vermieter auch aufgefordert den Mangel, also den Lockdown abzustellen?

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