Das Gift des Gärtners
Und andere Schweinereien

Jakob Augsteins Hass-Tweet

Publizistisch ist Thomas Jakob Augstein kein allzu helles Licht, eher so eine EU-Sparbirne. Er ist nicht mal ein Prantl. Gut, er führt einen großen Namen, ist Träger des Bert-Donepp-Preises (eine Art Grimme für Arme), hat ein kleines Vermögen auf der Bank – aber ohne den großen Rudolf kennte den Mann kein Schwein außerhalb der linken Salons. Daran ändert auch sein jüngster Hass-Tweet nichts.

Thomas Jakob Augstein hat ein Diplom in „Politikwissenschaft“, etwas Germanistik und Theater studiert, er ist SPD-Mitglied – was will man damit machen? Bei den Genossen fände sich schon was, bei den Grünen vielleicht, aber vor einer solchen Existenz bewahrte ihn denn doch das väterliche Erbe. Es erlaubte Augstein ein kommodes Dasein als Verleger – A. hält über eine Stiftung Anteile am Spiegel-Verlag und besitzt den Freitag, der angeblich für „kritischen Journalismus aus Politik, Kultur und Gesellschaft“ steht.

Außerdem gärtnert er. Auf seinem Anwesen rückt Augstein gelegentlich persönlich dem Unkraut zu Leibe und „hadert, wie viele seiner Generation mit der Rolle seiner Vorfahren in der Zeit des Nationalsozialismus“.

Aber nicht nur der Garten verlangt derzeit Augsteins volle Aufmerksamkeit. Seine Geschäfte werden bedroht. Der Freitag wäre ohne die regelmäßigen Zuschüsse aus dem Vermögen des Chefs wohl längst über die Spree gegangen, spottete mal ein linker Weggefährte, und durch Digitalisierung sowie gravierende Blattmacherfehler steht auch das Geschäftsmodell des Spiegel unter Druck. Der ist längst nicht mehr „im Zweifel links“, wie Gründer Rudolf Augstein die Richtung schlau vorgab. Der heutige Spiegel hat alle Zweifel und damit viele Käufer und Abonnenten über Bord geworfen.

Immer mehr düpierte Leser, die sich nicht von Agitatoren für dumm verkaufen lassen wollen, wechseln zu erfolgreichen journalistischen Portalen wie Tichys Einblick oder der Achse des Guten, wo heute auch ehemalige Spiegel-Starautoren schreiben.

Vielleicht hat Jakob Augstein diese Angst vor der wirtschaftlichen Zukunft in Verbindung mit einem gravierenden Charaktermangel dazu veranlasst, folgenden Hass-Tweet nach den Morden von Hanau abzusetzen:

„Die Wegbereiter der Gewalt haben Namen und Adresse: Sarrazin, Broder, Tichy, und andere, die die Verrohung des Diskurses vorangetrieben haben. Zuerst kommen die Worte, dann die Taten. Das ist bei den Rechtsterroristen so, wie bei den Islamisten.“

Ein klarer Aufruf zur Gewalt. Augstein hat eine Sympathie für die „richtige Gewalt“. Nach den G20-Krawallen in Hamburg schrieb er, als bereits 59 Polizisten verletzt waren: „Der Preis muss so in die Höhe getrieben werden, dass niemand eine solche Konferenz ausrichten will. ...“

Soll mit dem Gewaltaufruf gegen Tichy und Broder die Konkurrenz ausgeschaltet werden? Denn eines glaubt Thomas Jakob Augstein zu wissen: „Wem nützt solche (er bezog sich damals auf die Gaza-Krawalle) Gewalt? Immer nur den Wahnsinnigen und den Skrupellosen.“

Das Umfeld des Mörders von Hanau

Der Hanauer Anzeiger berichtet: Besonders Hans-Gerd Rathjen (72), der Vater des Amokläufers, sei in der Nachbarschaft gefürchtet. Erst Anfang des Jahres habe Rathjen Senior Mülltonnen umgeworfen und den Müll auf den Parkplätzen der Nachbarn verteilt. Ein Nachbar: „Wenn der Vater wiederkommt, dann weiß man nicht, zu was der in der Lage ist.“

Außerdem ist nicht nur der Mörder beim Generalbundesanwalt mit seinen kruden Weltsichten vorstellig geworden (siehe SN gestern), auch der Vater des Täters ist in der Vergangenheit im Kontakt mit Behörden durch verschiedene Beschwerden aufgefallen.

Im Schatten von Hanau...

... haben sich Linke, SPD und Grüne mit der CDU auf einen „Stabilitätspakt“ für Thüringen verständigt. Oder müsste es „Stabilitätspack“ heißen? Blockpartei läuft.

Manche mögen sich gewundert haben, warum es gestern keine Illner-Kritik bei Tichys Einblick von mir gab. Aber 11 Tote und dann eine „Aufarbeitung“ durch eine von der Linkspartei, einen „Experten“, eine Aktivistin und Claudia Roth, die Henryk M. Broder treffend als „Doppelzentner fleischgewordene Dummheit, nah am Wasser gebaut und voller Mitgefühl mit sich selbst“ beschrieb – das war für Unsereinen zu viel. Sorry.

 

 

8 comments

  1. Jorgos48 21 Februar, 2020 at 20:39 Antworten

    Die staatlich initiierte Hysterie zeigt Wirkung. Aus allen Rohren wird auf sog. Rechte geschossen. Die Bevölkerung, von Nation mag ich nicht sprechen, befindet sich im gewünschten Rechtsterrorwahn. Verschärfung der Waffengesetze, stärkere Polizeipräsenz vor Moscheen. Verfolgung von „ Hass“ und „Rassismus“. Auf geht’s zum fröhlichen jagen. So etwas ähnliches hatten wir schon einmal, nur die Zielpersonen waren andere. Aber große Teile der Bevölkerung reagieren wie ihre Urgoßeltern.
    Sie rennen schon wieder den Demagogen hinterher und glauben jeden Scheiss, der ihnen von Maischberger, Will und Lanz erzählt wird.

    • Tobi K. 21 Februar, 2020 at 22:23 Antworten

      Zu DDR-Zeiten haben auch sehr viele Menschen lange an die Märchen vom bösen kapitalistischen Klassenfeind hinter der Mauer geglaubt. Aber je unsinniger es die Parteiführung mit ihrer Propaganda trieb, umso mehr Leute glaubten bald nicht mehr daran und lachten innerlich nur noch darüber. Und letztlich wäre jeder lieber von jetzt auf gleich über die Mauer gehüpft und zum Klassenfeind übergelaufen. Was sagt uns das? Lasst Politik und Staatsfunk sich in ihrer wahnwitzigen Propaganda ruhig weiter verstricken. Umso dämlicher, abstruser und durchsichtiger das Ganze wird, umso schneller wachen noch mehr Leute auf.

      Warum sind wohl zur letzten Bundestagswahl 400.000 Linke (SED), 500.000 von der SPD und gar 980.000 von der CDU zur AfD übergelaufen. An dieser Wanderung wird längerfristig auch das Zwischenhoch der Grünen nichts ändern. Je mehr irrwitzigen Druck die Politik samt Handlangern ausüben und je mehr der Faschismusteufel an die Wand gemalt wird, desto mehr Augen werden noch geöffnet.

  2. Barbara Blume 22 Februar, 2020 at 01:33 Antworten

    Ja, Illner & Co. konnte ich diesmal auch nicht ertragen!
    Habe lediglich geschaut, wer anwesend ist.
    Der Anblick des diesmal in Schwarz gekleideten ansonsten immer “bunten Papageis”
    war schon irritierend genug, da genügte nur ein Satz aus dem “grünen Mund” und ich
    war weg…

  3. Bruno 22 Februar, 2020 at 15:11 Antworten

    Vielleicht sollte Herr Augstein seine Memoiren schreiben. Ich hätte auch einen passenden Titel zu bieten: “Aus dem Leben eines von sich selbst gelangweilten Hedonisten”.
    Aber der Volksmund formuliert wieder mal treffender: “Wenn’s dem Esel zu wohl ist, geht er auf’s Eis, tanzen”.

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