Der letzte Mohikaner –
kultursensibel und Kita-tauglich

Supertunte oder Indianer?

In einer infantilen Gesellschaft kommt den Hütern der Kleinen in Kita und Kindergarten eine besondere Bedeutung zu. Nicht vom Gehalt natürlich, hier wird gern scharf am Mindestlohn gezahlt, was dazu führt, dass als Erziehende (m/w/d) die arbeiten, die das wenige Geld brauchen, Kindern besonders zugetan sind, oder aber die, die einen höheren erzieherischen Drang in sich verspüren. Letztere folgen dabei inneren Stimmen oder Broschüren, die ihnen den Weg weisen, wie die von der „Fachstelle Kinderwelten Vorteilsbewusste Bildung und Erziehung“, unterstützt von SPD-Gedöns-Damen wie Schwesig und „Dr. bis zur Nachprüfung“ Giffey.

Fanatiker der letzten Sorte stahlen jetzt all den Bemühungen des Markus Söder, einen gelungenen politischen Aschermittwoch hinzulegen, die Schau, mit der Aufforderung an die Eltern der in ihre Obhut gegebenen Kinder, diesen „vorurteilsfreie Karnevals-Kostüme“ anzuziehen. Denn „wir achten im Kitaalltag sehr auf eine kultursensible, diskriminierungsfreie und vorurteilsbewusste Erziehung“ und das solle sich auch an Faschingstagen nicht ändern.

Was ist ein vorurteilsfreies Karnevalskostüm? Leider ist die Angelegenheit nicht durchdacht. Warum ist etwa die kostengünstigste Variante – Betttuch, Kordel, fertig ist der Scheich – verboten? Obwohl Merkels Waffenbrüder im Nahen Osten genau das tragen? Riesige Empörung löste allerdings die Diskriminierung von Indianerkostümen aus, weil, wie in der Broschüre von „Dr. z.N“ Giffey steht, „sogenannte Indianer“ habe es nie gegeben.

Was ein grausames Schlaglicht auf den Geistes- und Kenntnisstand der Broschürentexter und ihrer Hintermänner (m/w/d) wirft. In der Tat gibt es die „sogenannten Indianer“ heute kaum noch, aber gerade der deutsche Indianerkult war mitnichten diskriminierend, sondern muss als Vorläufer der Weltverbesserer gesehen werden, die heute allerorten ihr Unwesen treiben.

So feiert man vom sächsischen Radebeul bis ins schleswig-holsteinische Bad Segeberg bis heute hartnäckig einen gewissen Winnetou, der mit Hilfe seines selbstverständlich deutschen Freundes Old Shatterhand an einer kultursensiblen, gemeinsamen Zukunft für Rote und Weiße arbeitete – mehr UNO, mehr Friedensnobelpreis geht nicht!

Nein, der Wind pfeift aus einer anderen Richtung. Mädchen können „auch als Piratinnen gehen und Jungen als Meerjungmänner“, empfehlen die SPD-Ministerinnen. „Warum dem Superhelden-Kostüm nicht einen Glitzerumhang basteln?“, fragen die Autoren der Umerziehungsbroschüre tuntig weiter. Nun, weil Superhelden im Baströckchen noch nicht gemalt wurden – erst der Comic, dann das Kostüm. Da könnten die jungen Burschen besser dem Söder nacheifern, der sich schon mal mehr oder weniger gelungen als Marilyn Monroe verkleidete, aber das passte wohl parteipolitisch nichts ins Broschürenkonzept.

Nein, die rotgrünen Kleiderstürmer wollen über Verbote und Drangsalierungen das Land auch karnevalistisch gleichschalten, übrigens ohne sich selbst entsprechend dabei zu kostümieren, mit einem ganz bestimmten Schnäuzerchen vielleicht.

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