(Politiker-)Tränen lügen nicht

(oder waren’s Dänen?)

Beim Besuch in der Ukraine sind unserem Finanzminister „Tränen in die Augen geschossen“, gestand Lars Klingbeil dem Politmagazin Bunte, und nein, dafür schäme er sich nicht. „Ich wünsche mir im Übrigen mehr sensible Männer in der Politik, die mitfühlen und verstehen.“

Hm. Treten ihm auch angesichts der Finanzlage die Tränen in die Augen? Angesichts der Merkel-Poller vor Weihnachtsmärkten? Beweint er still und heimlich die Opfer der Massenmigration? Wir wissen es nicht, seine Presseabteilung lässt da nichts raus.

Klingbeils Wunsch nach mehr sensiblen Männern in der Politik bringt uns dann doch ins Sinnieren. Sind Jens & Michael (CDU-Spahn/SPD-Miersch) sensible Männer? Der feinfühlige Robert (Habeck) hat sich aus dem Politikbetrieb verabschiedet. War er zu sanft für diese grobe Welt? Aber sind noch mehr sensible Männer in der Politik wirklich wünschenswert, wo wir doch die Frauenquoten haben?

Und können wir uns solche sanften Gestalten überhaupt leisten? Immerhin ist das Thema vor allem eines für Psychologiemagazine und Krankenkassen, die AOK hat einen ganzen Leitfaden für den Umgang mit diesen sensiblen Geschöpfen vorrätig. Und dann behauptet die Google-KI auch noch, sensible Naturen seien leicht zu beeinflussen. Nur gut, dass der Lars kein Außenminister ist. Obwohl einem der Johann manchmal auch recht zartbesaitet vorkommt.

Forsa-Chef und SPD-Mitglied Manfred Güllner beklagt, dass die mitregierende SPD von der hohen Unzufriedenheit mit dem Kanzler ganz wunderbar profitieren könnte, wenn sie „nur genügend politische Kompetenz oder ein überzeugendes Personalangebot“ hätte. Was im Umkehrschluss natürlich heißt, dass sie genau das nicht hat. Wobei, Momentamal, die SPD hat doch ein paar super Minister. Nehmen Sie nur diesen, äh…, wie heißt er gleich, oder die, öh, …

Man kann Friedrich Merz aus Brilon vieles nachsagen, aber den Vorwurf, er sei sensibel, kann man ihm nicht machen. Sicher, Südländer, in unserem Fall die Brasilianer, sind bekanntlich leicht zu echauffieren und dann auch noch nachtragend, aber muss man Merz gleich als „Hitlers Vagabunden-Sohn“ beschimpfen, nur weil er sinngemäß und unsensibel andeutete, er wolle im brasilianischen Belèm nicht tot überm Zaun hängen?

Dabei hatte Fritz nur zitiert, dass seine mitgereisten Hofberichterstatter nach dem gescheiterten Klimagedöns „alle froh waren, dass wir vor allen Dingen von diesem Ort, an dem wir da waren, in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind“. Und der Lula war auch nicht gerade feinfühlig. Der Bundeskanzler hätte besser eine Kneipe oder eine Tanzveranstaltung in Belèm besucht statt die blöde Konferenz! Dabei trinkt der Fritz doch nix. Und er tanzt nur mit seiner Frau.

Müssen wir uns Sorgen machen? Dass die Bundeswehr in Berlin übt, statt auf dafür vorgesehenen Sandburgen und Schießplätzen? Warum in der Berliner U-Bahn? Für den Fall, dass die AfD zu viele Wahlen gewinnt? Oder falls der Putin uns angreift? Und für den zweiten Fall: Was soll der Satz von Übungsleiter Teichgräber (Oberleutnant) bedeuten: „Wir müssen letztlich vom scharfen Ende her denken“? Dass es wieder so endet wie beim letzten Mal? In den Trümmern von Berlin?

Die spezialdemokratischen Bildungsreformen sind voll eingeschlagen. Schon hören wir aus unseren Schulen, die Kids hätten ein neues Berufsziel: Bürgergeldempfänger.

Die Niederländer haben mit China „konstruktive Gespräche“ geführt, und schon wurde die Verstaatlichung des chinesischen Unternehmens Nexperia rückgängig gemacht...

Und morgen vielleicht: Hatte eine Weimer-Veranstaltung eine Milliarde Klicks? Ist Bundestagspräsidentin Julia Klöckner „eine naive Weinkönigin, oder eine strategische Rechtstreiberin der CDU" (das staatssubventionierte correctiv)?

7 comments

  1. Puur van Smaak 19 November, 2025 at 20:12 Antworten

    Es ist schön, dass Merz die Tradition Baerbock, Habeck, Lauterbach fortführt. Denn, wenn man die Deutschen wirklich ernst nehmen würde, gäbe es z.B. Berlin mur noch bei Monopoly. Anders als Habeck hat sich Merz zumindest nicht als Häutpling vorgestellt. Obwohl er ja Häuptling ist. Und nicht einmal grün, eher melatenblond unter der Schädeldecke.

  2. Kater Moritz 19 November, 2025 at 20:25 Antworten

    Wichtig ist’s, das zu erwähnen:
    Den Minister und seine Tränen …

    … angesichts der Gesamtsituation wird nicht nur ihm allein, zum Heulen zumute sein.
    Allerdings hätte er dafür das Land nicht verlassen müssen, auch vor Ort wären Tränen angebracht.
    Einerseits ist es natürlich schön, sich einen schluchzenden Minister vorzustellen. Vielleicht sogar einen, der inmitten einer flennenden Regierung hockt.
    Andererseits wäre es aber viel schöner, wenn die Truppe die Ärmel hochkrempeln würde und mit wildentschlossenen Mienen den hiesigen Problemberg beiseite räumte, der mittlerweile höher als der Mount Everest zu sein scheint …

    … Gute Nacht!

    Mehr von Kater Moritz –
    SATIRE • KRIMI • FANTASY – gibt’s auf:
    https://www.katermoritzspricht.de

  3. HA Kah 19 November, 2025 at 20:30 Antworten

    Wie heißt es doch so zutreffend: „Harte Zeiten schaffen starke Männer, starke Männer schaffen gute Zeiten, gute Zeiten schaffen schwache Männer und schwache Männer schaffen harte Zeiten“ Derzeit sind wir eindeutig bei den zart besaiteten sensiblen Männern jederlei Geschlechts und das bedeutet für die Zukunft nichts Gutes.

  4. Johann Siegfried von Oberndorf 19 November, 2025 at 20:54 Antworten

    Friedrich der Große ist halt wie Donald, der Größte, in der Weltpolitik tätig, da es im Inland kaum Probleme zu lösen gibt. Nun hat er als Mitglied der G3 (nicht das alte BW-Gewehr, sondern Deutschland, Frankreich und England zusammen) ein Gesetz (oder sowas ähnliches) erarbeitet, das den Iran zwingen soll, Herrn Grossi von Atombehörde doch mal nachschauen zu lassen, ob bei der letzten militärischen Aktion des großen Landes über dem Ozean und des kleinen Landes im Nahen Osten auch wirklich alle Nuklear-Anlagen kaputt gegangen sind, wie uns der Donald verkündet hat. Und ob dort auch alles sicher ist, denn zertrümmerte Atomalagen könnten ja was Nukleares freisetzen.

    Leider ziert sich der Iran etwas, weil anscheinend das letzte Mal die Atombehörde etwas aus dem atomaren Nähkästchen geplaudert hat. Doch da haben die G3 (für was wohl das G steht?) schon einen Plan: Falls die Iraner nicht wollen, setzt es etwas. Nämlich -quel surprise – Sanktionen. Wie im Fall der Ukraine wird man schon noch etwas finden, was man sanktionieren kann.

    • weihnachtsmann_frau_lein 19 November, 2025 at 21:30 Antworten

      „…wird man schon noch etwas finden, was man sanktionieren kann…“
      Da es bei den sanktionen anscheinend immer darum geht, sich selbst möglichst viel zu schaden, um als moralheiliger bestmensch dazustehen, liegt die vermutung nahe, daß unsere scheinheiligen könner „sanktion“ vom lateinischen „sanctus“ (=heilig) ableiten …

  5. In memoriam Charlie Kirk 19 November, 2025 at 21:19 Antworten

    „…einem der Johann manchmal auch recht zartbesaitet vorkommt…“
    Zartbesaitet oder vielleicht doch eher rüsseltier im porzellanladen?

    [weihnachtsmann…]

  6. Ernst-Fr. 19 November, 2025 at 21:24 Antworten

    „mitregierende SPD“? Das gibt Ärger… Der Bademantel, wegen Deligitidingsda wird’s diesmal nicht sein müssen, aber Farbentferner bereitzuhalten, würde ich schon empfehlen. 😉

Schreiben Sie einen Kommentar zu Ernst-Fr. Antwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden.

Wird häufig gelesen

Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner