Bisschen Rente & Davos am Tegernsee

Länger Arbeiten wie Fritz

Fritz, Maggus und der sensible Lars wissen natürlich alle drei, dass sie ohne die älteren Herrschaften im Volk längst weg vom Fenster wären – die Generation 60+ wählte unverbesserlich wie mehrheitlich Union und SPD. Deshalb der vordergründige Renten-Konflikt und die falschen Versprechungen.

Solange die sorgsam umschifften Hauptprobleme – Massenmigration in die Sozialsysteme, grüner Energieunfug und das Gefasel um die stärkste Armee Europas – nicht gelöst sind, ist gar nichts mehr sicher, auch die Rente nicht, ganz gleich, was die Herrschaften in ihre Gesetze schreiben.

Während die Spezialdemokraten nicht mal mehr ihre Rechenschieber bemühen, sondern Diskussions-Stoppschilder aufstellen, kann der Fritz nicht im Raum stehen lassen, er sei womöglich zu blöd, den Ernst der Lage zu erkennen. Deshalb posaunt er, ungeschickt, wie er nun mal ist, heraus: „Wir werden länger arbeiten müssen.“ Also "ihr", nicht "wir". Außerdem ist das natürlich wahltaktisch etwas kontraproduktiv. Denn die 60 bis 66-Jährigen dürften kaum länger arbeiten wollen, auch wenn der Fritz mit gutem Beispiel vorangeht und sich selbst mit 70 noch etwas dazuverdient.


Da muss doch ein Fehler passiert sein bei der ARD! Wie kann der eher leisetretende Buchautor Ferdinand von Schirach bei Miosga Sätze heraushauen, die ans Eingemachte der „demokratischen Parteien“ gehen? „Ein AfD-Verbot ist eine Pleite-Erklärung für die Partei, die es einreicht, ein Offenbarungseid." Oder den hier: „Wenn die Bürger die Demokratie abwählen wollen, können wir die Demokratie überhaupt nicht retten. Weil das, was wir tun würden, um sie zu retten, wäre das, was eine Diktatur tut.“ Da rettete auch die fröhlich glucksende und kaum wiedererkennbare grüne Elfe Ricarda Lang den Belehrungsauftrag des Staatsfunks nicht mehr.

Haben Sie auch das neue Steuerkonzept der AfD verpasst? Kein Wunder. Damit nicht noch mehr Leistungsträger die Blauen wählen, wird linksseitig lieber darüber geschwiegen. Einheitlicher Steuersatz von 25% auf alle Einkünfte, 15.000 Grundfreibetrag für jeden Erwachsenen, 12.000 pro Kind, Abschaffung von Erbschaft- und Schenkungssteuer, Soli und Grundsteuer – das könnte nun doch zu vielen gefallen. Auch wenn die Zeit (hinter pay) darin in spezialdemokratischer Tradition nur „Milliardengeschenke für Spitzenverdiener“ (vor lauter Schreck sogar in klassischem Deutsch statt „Spitzendverdienende“) erkennen kann. Wenn sich das herumspricht!

Davos am Tegernsee

Früher hätte der Spiegel so eine Story groß aufgemacht und sich anschließend das Geweih vom Weimer an die Wand mit den Trophäen gehängt, aber seit Relotius und trotz KI ist man in Hamburg bescheiden geworden So nutzt das junge Medium Apollo-News die Gelegenheit, das journalistische Vakuum zu füllen und berichtet ausführlich über die Geschäfte des Kulturstaatsministers.

Für schlappe 80.000 Euro verkauft dessen Firma Weimer Media Group Gelegenheiten, mit der scharfen Doro Bär (Weltraumministerin) oder dem langweiligen Kanzleramtsminister Frei einen netten Abend zu verbringen. Und dabei „Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger“ zu nehmen. Gut, das ist ein bisschen übertrieben, denn die Entscheidungen der Entscheidungsträger werden von anderen getroffen, aber die eine oder andere Subvention lässt sich ja vielleicht einfädeln.

Und warum nicht mal „ein Abendessen“ mit Ministern „in entspannter Atmosphäre am Tegernsee“ beim nächsten Ludwig-Erhard-Gipfel im April 2026? Der Markus Söder kommt auch, selbstverständlich, ist er doch Schirmherr der Weimer-Veranstaltung. Trotzdem klingt das alles doch recht provinziell. Ein Candlelight-Dinner mit Donald Trump etwa kostet eine Million Dollar pro Person. Für fünf Millionen US-Dollar kann man ein persönliches Treffen mit dem US-Präsidenten buchen. Aber der Maggus ist zuversichtlich. Die Weimer-Sause am Tegernsee „könnte auf Dauer ein bayerisches Davos werden“.

Übrigens. Die technischen Probleme mit dem Newsletter sollten inzwischen gelöst sein. Sorry für eventuelle Unannehmlichkeiten. Oder?

5 comments

  1. Kater Moritz 17 November, 2025 at 20:28 Antworten

    Mit wem oder was wird die Bundeswehr
    denn zum stärksten europäischen Heer …

    … diese Frage wird sicherlich allenthalben gestellt. Wahrscheinlich jedoch nicht von denen, die diese Parole herausposaunt haben.
    Dabei böte sich ihnen doch eine verblüffend einfache Lösung an. Sie sollten grundsätzlich eine Seniorenarmee rekrutieren. Die Ü-60-Generation hat doch mehrheitlich gedient, entweder beim Bund oder bei der NVA. Sie verfügt also über militärisches Grundwissen. Und die Wehrdienstverweigerer dieser Jahrgänge werden sich schon an den militärischen Trott gewöhnen.
    Außerdem wäre im Angriffsfalle auch das Rentenproblem entschärft …

    … Gute Nacht!

    Mehr von Kater Moritz –
    SATIRE • KRIMI • FANTASY – gibt’s auf:
    https://www.katermoritzspricht.de

  2. Johann Siegfried von Oberndorf 17 November, 2025 at 20:54 Antworten

    Vielleicht erhofft sich der Fritz den ersehnten Wirtschaftsaufschwung durch die Aufrüstung gegen Russland.

    Auch die Waffenliferungen nach Israel wurden wieder aufgenommen. Schließlich hat hat sich Netanjahu als Speerspitze gegen die muslimischen Horden geoutet, sozusagen als moderner Kreuzritter anderen Glaubens. Auch die Gruppen in Gaza, Libanon und Syrien müssen durch moderates Bombardieren in Schach gehalten werden, im Westjordanland müssen die armen Siedler vor den aufmüpfigen Bewohnern geschützt werden und mit dem Iran sind auch noch mehrere Rechnungen offen.

    Immerhin ist ja Israel unsere Staaträson und wenn’s der Rüstungsindustrie hilft, ist das eine Win/Win Situation für alle mit hellerer Hautfarbe. Wobei das bei den restlichen 7 Milliarden eher nicht Jubelstürme hervorruft.

    • Fidel Castor 17 November, 2025 at 22:39 Antworten

      Eine etwas einseitige Sicht des Gaza-Krieges. Z. B. ist es im Westjordanland offensichtlich so, dass radikale israelische Siedler ohne offensichtlichen Grund die Stammbevölkerung angreifen und zu vertreiben versuchen. So kann man auch Terroristen züchten und hat immer einen Grund für ein kleines Bombardement.
      Disclaimer: Damit habe ich den Terror-Angriff der Hamas vom 7. Oktober in keiner Weise gerechtfertigt.

      • Konrad 17 November, 2025 at 23:06 Antworten

        Was halten Sie davon, wenn die Sache vom 7. Oktober eine False Flag Operation war? War die bestbewachte Grenze der Welt plötzlich unbewacht? Der beste Geheimdienst der Welt wußte nichts? Die Armee brauchte 4 Stunden bis sie am Ort war? Da hätte man von Deutschland hinfliegen können. Warum wurde der Ort des Musikfestivals verlegt, Richtung Grenze? Fragen über Fragen, die nicht beantwortet werden.

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