Fliegender Robert & fotogener Lars

Fehlbesetzung I & II

Es gehört zu den Privilegien deutscher Politiker, in Kiew mit einem zünftigen Raketenalarm empfangen zu werden. Aber keine Bange, die Sirenen dienen lediglich als situationsangemessene akustische Kulisse.

Entsprechend entspannt entstieg auch SPD-Finanzminister Lars Klingbeil dem Reisezug in der ukrainischen Hauptstadt, dann gings in den Palazzo vom Wolodymyr, wo die eigens mitgereisten Fotografen schöne Bilder für die Heimatpresse schossen. Dürfen wir kleinkrämerisch anmerken, dass der Lars schon 33.721,80 Euro (Nius) für Bildberichterstatter ausgegeben hat? Ach, wenn es nur das wäre!

Gleich neun Milliarden jährlich habe er für die Ukraine in den nächsten Jahren im Bundeshaushalt eingeplant, so der großzügige Lars. Ja, wer hat, der hat, und ein anständiger Spezialdemokrat teilt gerne mit der ganzen Welt. Selenskyj schüttelte ergriffen seine Hand, und die Show war vorbei.

Wundert es jemanden, dass Robert Habeck solche glanzvollen Auftritte vermisst? Kann man es ihm verdenken, dass er nach drei glorreichen Jahren nicht „wie ein Gespenst über die Flure (des Bundestags) laufen“ will? Es ist für den sensiblen Robert einfach zu viel, den selbstgefälligen Merz und seine Unionisten zu ertragen. Die Klöckner etwa, die der Merz doch „nur zur Präsidentin gemacht hat, um sie von einem Ministerposten fernzuhalten, auf dem sie noch mehr Schaden anrichtet“. Und dann dieser Narziss aus Bayern! „Dieses fetischhafte Wurstgefresse von Markus Söder ist doch keine Politik.“ Da legt er lieber sein Bundestagsmandat nieder und geht dahin, wo sich die Windräder noch gerne drehen, nach Kalifornien oder Dänemark.

Natürlich hat das Oberverwaltungsgericht Koblenz die Entscheidung bestätigt, nach der der Gymnasiallehrer Joachim Paul nicht zur OB-Wahl in Ludwigshafen antreten darf. Es gibt schließlich „hinreichende Anhaltspunkte“, dass der Mann ein unsicherer Kantonist ist. Sagen schließlich alle, vom SPD-Innenminister bis zum Justizminister (Überlebender der FDP), vom Geheimdienst bis zu den Omas gegen Rechts.


Die ganze Strenge des Gesetzes widerfuhr einem polizeibekannten Syrer in Dresden, nachdem er mit einem Kumpan einen jungen Amerikaner zusammenschlug, der Komplize massakrierte das Opfer anschließend mit einem Messer. Strenge Gefährderansprache, Fingerabdruckabnahme, was der Rechtsstaat so draufhat. Zwar flüchtete der gefasste Syrer vom Tatort, aber der Staatsanwalt konnte trotzdem keine grundsätzliche Flucht-, Verdunklungs- und erst recht keine Wiederholungsgefahr erkennen und ließ den Täter gleich wieder laufen. Schließlich habe der unerlaubt Eingereiste „einen festen Wohnsitz“.

Offensichtlich haben sich Fritzes große Worte „Straftäter abschieben“ noch nicht bis zur Parteifreundin Constanze Geiert, Justizministerin in Sachsen, herumgesprochen. Oder sie weiß, was von Fritzes Wort zu halten ist.

Großer Intelligenztest in Hamburg (wir haben wenig Hoffnung). Am 12. Oktober können die Hansestädter darüber abstimmen, ob Hamburg fünf Jahre früher klimaneutral wird als geplant.

Apropos Klimafreunde. Eine dramatische Klimavorhersage des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung fördert Interessenkonflikte und zweifelhafte Verwicklungen in politische Zirkel zu Tage, so die Welt. Überrascht das jemanden?

7 comments

  1. Kalle 26 August, 2025 at 00:01 Antworten

    Das klingt ja fast so, als wenn der sensible Robert wegen Julia und Markus das Hohe Haus verlässt. Dann muss Frau Klöckner (und der Markus) ja doch wohl etwas richtig machen in ihrem Leben.

    Und worüber regt sich der tief gekränkte Narziss so kindisch auf? Hierüber (siehe msm.com):
    »Es darf nirgendwo eine Fahne oder eine Aufschrift auf einem Pullover geben. Alle müssen neutral sein, nur Klöckner darf rechts sein.« Ob Klöckner die Regenbogenflagge am Reichstagsgebäude und in Abgeordnetenbüros »mutwillig oder aus Dämlichkeit« untersage, wisse er nicht, aber sie spalte die Gesellschaft.“
    Was ist an einer Regenbogenflagge und an ACAB neutral?
    Die Linksgrünen glauben immer, dass die anderen die Gesellschaft spalten, dabei sind sie es selbst. Aber erklär mal einem Bekloppten, dass er bekloppt ist. Nota bene: Ich habe nicht „Schwachkopf“ geschrieben!
    😉

  2. HKCB3044 26 August, 2025 at 09:24 Antworten

    Man kann es einfach nicht fassen, der Finanzminister fährt nach Kiew und wirft einfach mit den Millionen um sich als hätte Deutschland Geld im Überfluß. Zu Hause predigt er Sparsamkeit und erklärt, daß das Geld knapp ist. Wer soll sich darauf einen Reim machen, nun müsste doch eigentlich der Letzte verstehen, daß hier irgend etwas nicht stimmt.
    Daß Habeck jetzt die Dänen mit seinen “ Erkenntnissen“ beglückt, finde ich in Ordnung, ob wir erfahren was die Dänen davon halten ? Aus unseren Qualitätsmedien vermutlich nicht. Aber er hat ja auch nebenbei angemerkt , er wolle auch “ lernen“ , na dann schauen wir mal, ob er wohl geläutert wiederkommt oder ob da Hopfen und Malz verloren ist ? Ich bin gespannt.
    Wo ist Kurfi ? Immer noch im Urlaub? Ich vermisse ihn !

  3. Dieter 26 August, 2025 at 10:23 Antworten

    Tja, da hat der Robert wohl ein wenig die Beherrschung verloren. Gar nicht gut. Wird er nun wegen einer „gegen Personen des politischen Lebens gerichteten Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung“ (§188 StGB) angeklagt oder zumindest wegen Beleidigung und übler Nachrede von Klöckner & Co. angezeigt?
    Außerdem käme noch eine von Robert begangene „Ver­fas­sungs­schutz­re­le­van­te De­le­gi­ti­mie­rung des Staa­tes“ in Betracht (laut http://www.verfassungsschutz.de werden derzeit 1.500 Personen dem „Delegitimierungsspektrum“ (sic!) zugerechnet.) Wird Robert der 1.501ste?

    Hier kommen wieder einmal die doppelten Maßstäbe und die Doppelzüngigkeit der Linksgrünen zum Vorschein. Im Austeilen sind sie überaus großzügig (alles was nicht links/grün ist, ist rechts_extrem_istisch, Nazi, Faschist, Rassist, Sexist, Antisemit, queerfeindlich, islamophob, spalterisch etc.), im Einstecken aber überaus kleinlich (dick, Schwachkopf etc.).
    Robert ist offensichtlich ein schlechter Verlierer (11,6%).

  4. weihnachtsmann_frau_lein 26 August, 2025 at 13:41 Antworten

    Zeigen seine (wohl leider nicht) letzten worte nicht vor allem eines: nämlich, daß der […bademantelgeneigtes substantiv…] in einem bullerbü-paralleluniversum ein- (oder über?)geschnappter leberwürste lebt (ob wirklich parallel, sei mal dahingestellt… ;-)) ?

    Die vielleicht treffendste übersetzung (auch wenn diese übersetzung wiederum ihrerseits ein fremdwort ist) von „narziss“ dürfte „egomane“ sein. Kann es sein, daß er unter diesen einen der ganz weit vorne liegenden, besonders auffälligen ränge bekleidet ? Daß, wenn einer wie er jemand anderen einen narziss nennt, alle glashäuser dieser welt laut prustend implodieren ?

  5. weihnachtsmann_frau_lein 26 August, 2025 at 14:16 Antworten

    „…Oberverwaltungsgericht Koblenz…“
    Hat ein leserbriefschreiber bei TE recht, der folgendes schrieb: (möglicherweise) schlimmer noch als der entzug des passiven wahlrechts *) sei die daraus resultierende einschränkung des aktiven wahlrechts der gut 100.000 wahlberechtigten in LU.´

    *) das wohl eigentlich — Vosgerau & Steinhöfel, wo sind Sie? — nur durch gerichtsentscheid und nur nach schwerSTen straftaten entzogen werden kann …

  6. weihnachtsmann_frau_lein 26 August, 2025 at 14:29 Antworten

    „…DD: polizeibekannter Syrer … junger US-Amerikaner…“
    Wie sagte Gerald Grosz heute morgen so treffend *) auf kontrafunk: der hilfsbereite ami liegt noch im krankenhaus, während das polizeibekannte — also zum wiederholten male unangenehm aufgefallene — syrische […bademantelgeneigtes substantiv… ] schon längst wieder frei herumläuft. Noch fragen, kienzle?

    *) er hat’s überhaupt drauf, griffig und treffend zu formulieren. Vielleicht kauf‘ ich mir sein aktuelles buch (besprochen auf TE, iirc), auch wenn vermutlich wenig neues drinsteht.

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