„Drecksarbeit"

Man stelle sich vor, ein AfDler hätte gesagt, Israel übernehme mit seinen Bombenangriffen „für uns die Drecksarbeit“ im Iran. Der Partei würden sämtliche Bundestagsvizeposten, die Ausschussvorsitze und Stiftungsgelder gestrichen…

Der Spiegel fragt seine Leser besorgt, ob Merzens Drecksarbeit-Spruch womöglich gefährlich sein könnte, ganz so, als interessiere sich irgendjemand außer unseren Leitartiklern für das, was der Fritz sagt. Sicher, für manche Russen klingt das sofort nach Obergruppenführer, und auch Linke, SPD, BSW und Grüne sind empört. Selbst der Grüne Bellizist Hofreiter (nach ACAB wohl der neue Völkerrechtler der Partei) würde seine „Worte vorsichtiger wählen“.

Bei den hiesigen Leitartiklern geht es hoch her, so als freuten sie sich, endlich wieder Arbeit zu haben, seit sie die Probleme im eigenen Land mit dem Griffel nicht anpacken wollen, können oder dürfen. Für den Iran haben sie hingegen allerhand Zukunftspläne. Frankreichs Schreiber sind offenbar ebenso eifrig, aber da warnt Emmanuel Macron: Ein gewaltsamer Umsturz von außen wäre der „größte Fehler", wofür die militärischen Interventionen im Irak 2003 und in Libyen 2011 die besten Beispiele seien.

Im Irak und Libyen waren die USA an vorderster Front dabei, obwohl die absolute Mehrheit der US-Amerikaner diese Länder nicht auf einer Landkarte finden würde. Um diesen Unsinn ein für alle Mal zu beenden wurde Donald Trump gewählt, der sich nach dem „plötzlichen und unerwarteten“ Angriff auf den Iran verbal gleich zum großen Kriegsherrn aufschwang. Dabei hatte die von ihm persönlich installierte neue Koordinatorin für die Geheimdienste, Tulsi Gabbard, vor wenigen Tagen erst klar gesagt, laut CIA und Co. baue der Iran keine Atomwaffen.

JD Vance, Trumps Vize, versucht die MAGA (nicht MIGA)-Freunde zu beruhigen. Ja, die Leute seien zu Recht besorgt nach 25 Jahren idiotischer Außenpolitik der USA, aber der Präsident habe nur im Sinn das amerikanische Militär einzusetzen, um die Ziele des amerikanischen Volkes zu erreichen. Es könne sein, dass Trump entscheide, weitere Aktionen gegen die iranische Urananreicherung zu unternehmen. Das sei letztlich seine Sache.

Weil es der Wahrheitsfindung dienen könnte, wollen wir nicht unterschlagen, dass auch dem deutschen Auswärtigen Amt für die Beurteilung des Kriegsgrundes „nicht alle Informationen vorliegen, um das völkerrechtlich einzuordnen“: „Israel stellt ja in den Raum, sich sozusagen gegen das iranische Nuklearprogramm zu wehren. Das können wir an dieser Stelle nicht überprüfen.“ Gut, dass die Presse wieder mal grundsätzlich besser Bescheid weiß, sonst wären die Bürger ja völlig verwirrt.

Wir wissen nicht, wie die Lage in Teheran und Tel Aviv derzeit ist. Offenbar waren nicht alle iranischen Raketen Blindgänger, genau wie Israel nicht nur militärische Ziele trifft. Im Augeblick triumphiert die Desinformation. Dieses kleine Video aus dem Iran erinnert uns an den legendären irakischen Informationsminister Mohammed Saeed al-Sahhaf, den die Welt „Comical Ali" taufte, nachdem seine Frontberichte mit der Wirklichkeit so gar nicht in Einklang zu bringen waren.

Feuer in Berlin. „36 Amazon- und Telekom-Transporter in Berlin angezündet“. Warum bekennen sich Linksextremisten zu den Brandanschlägen? Weil es keinerlei Konsequenzen hat. Weder für die Täter noch für die linksextremen Parteien. Außerdem wollen die Linksterroristen nicht, dass man ihre Heldentaten den Rechten in den Statistiken gutschreibt.