Statistik für Anfänger

Politisches Einmaleins

Rechtsextreme Straftaten explodieren, muss der naive Pressekonsument vernehmen, mehr als 84.000 politische Verbrechen hat BKA-Chef Münch zusammengezählt. Etwa jede zweite dieser Taten ordnete die Polizei dem rechten Spektrum zu, schreibt das Handelsblatt.

Was die Handelsblatt-Journos womöglich nicht wissen, und ihre Leser im Handelsblatt nicht erfahren werden: „Wenn die Behörden nicht genau wissen, wer die Täter waren, werden die Täter automatisch dem rechten Milieu zugeordnet“, hat sogar Staatsfunk-Lanz inzwischen lernen müssen. Hoffentlich verstehen die Handelsblättler von Wirtschaftsstatistiken mehr.
Fun Fact: Seit Anfang 2024 werden antisemitische Taten mit unklarem Motiv nicht mehr automatisch dem rechten Spektrum zugeschlagen.

Verwirrend: Innenminister Dobrindt fordert Ausweisung von Judenhassern (also Rechten, nach der Presselogik), schreibt Bild. Ausweisen wohin? Von Bayern nach Berlin? Und müsste es nicht außerdem heißen: Wir werden ausweisen?

Butter bei die Fische. Lenny, Devin, Claudio, Benjamin, Jason, Ben-Maxim und Jerome (alle im Alter zwischen 14 und 18) sollen „Mitglieder beziehungsweise Unterstützer einer inländischen terroristischen Vereinigung sein“ und geplant haben, „einen Zusammenbruch des demokratischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen“. Da ist sich der Generalbundesanwalt ziemlich sicher. Und kleiner hatte er es nicht. Deshalb setzte er zur Rettung des Vaterlands 220 Polizeibeamte in Marsch.

Hoffentlich ist Richter Bonk mit seinem Reichsbürger-Prozess gegen Heinrich XIII. Prinz Reuß bald fertig, dann kann er gleich weitermachen. Er kennt ja schließlich seine Pappenheimer.

Politisch ist alles wie immer. Das heißt: Es läuft. Für Saskia Esken wurde ein Job gefunden (Ausschuss-Chefin), und Saskia ist wieder „mit sich im Reinen“. Der AfD werden die ihnen zustehenden sechs Ausschuss-Vorsitze gestrichen, wäre ja wohl noch schöner, bei allem, was in der Zeitung steht (s.o.). Und einen größeren Sitzungssaal kriegen sie auch nicht. Basta.

Vize-Kanzler Lars ist in Banff eingetroffen, etwas aufgeregt noch, aber zuversichtlich, mit der Gemeinschaft der Scheinheiligen, Donald Trumps Finanzminister auf dem G7-Treffen in seine Schranken weisen zu können.

Kanzler Fritz sieht, bescheiden, wie er nun mal ist, nicht in sich selbst, sondern in Papst Leo „die letzte irdische Instanz“, die Frieden in der Ukraine bringen kann. Aber da macht ihm Selenskyj wenig Hoffnung: „Es ist Amerika, das von Russland gefürchtet wird“, nicht der Papst.

Morgen vielleicht. Grundschullehrer Oziel Inácio-Stech, der fand, es sei eine gute Idee, seinen Berliner Schulkindern (95% migrantisch) zu erzählen, er sei homosexuell, und der nun mit einem „posttraumatisches Belastungssyndrom“ krankgeschrieben ist.

3 comments

  1. Johann Joachim Lindner 21 Mai, 2025 at 21:51 Antworten

    Wenn sie Hammer und Sichel an eine Wand malen, ist es nur Sachbeschädigung, malen sie aber eine Swastika an die Wand, dann sind es zwei Straftaten. Sachbeschädigung und das zeigen von Symbolen Verfassungswidriger Organisationen. Da steigen die Zahlen Rechtsextremer Straftaten.
    Nun ist die Wehrhaftigkeit gegen die AfD wieder akut. In der heutigen Tagesschau wurde wieder vor den Blauen gewarnt, sie seien Verfassungswidrig, da ist man sich ganz sicher.
    Den blauen MdBs werden sämtliche Ausschussvorsitzende vorenthalten. Jetzt bin ich gespannt, ob die Mitgliederzahlen der AfD wieder Rückläufig werden. Unser geliebter Bundeskanzler der schwarzen Herzen will die Partei der Blauen ja halbieren.

  2. Steffen Lindner 21 Mai, 2025 at 22:15 Antworten

    In der Regel werden die benannten Kandidaten der AfD für den Ausschussvorsitz oder das Amt des Vizepräsidenten des Bundestags von den selbsternannten Demokraten der anderen Parteien ja nicht abgelehnt, weil es im Einzelfall an der jeweiligen Person etwas auszusetzen gäbe, sondern nur, weil sie der „ falschen „ Partei angehören. Die Selbstgerechten machen sich gar nicht klar oder ignorieren,dass sie in Wahrheit den 10 Millionen Wählern der AfD quasi ins Gesicht spucken und ihnen eine Vertretung der Interessen verweigern. Leider gibt es in dieser „Unsererdemokratie“ keine überparteiliche Instanz, die die Einhaltung demokratischer Spielregeln anmahnt; weder das parteipolitisch besetzte Bundesverfassungsgericht noch der als einseitiger Parteiapparatschik agierende Bundespräsident.

  3. HKCB3044 22 Mai, 2025 at 09:59 Antworten

    Da haben sich doch ein paar Jugendliche zwischen 14 und18Jahren aufgemacht um mal “
    „Revolution zu spielen. spielen“ Wer hat die wohl auf diese bekloppte Idee gebracht ? Vielleicht haben sie einfach gedacht, die Alten um Prinz Reuss haben es versaut , nun lasst mal die Jungen ran ! Daß in einem Land wo der Irrsinn schon kursiert ein paar pupertierendecJuge dliche auf solche Einfalle kommen, sollte nicht wirklich verwundern. Die Reichsburgerprozesse sind ja noch in vollem Gange, nun müssen sich nsere Qualitätsmedien auch noch mit der Jugend befassen ! Die wichtigste Frage,die zu beantworten sein wird , ist :“ Wie könnte DAS nur passieren?“ Irgendwas stimmt vermutlich mit unserem Bildungssystem nicht !

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