Besser wirds nicht

Der Tag davor

Das Wetter spielte zwar nicht mit (nasskalt, Regen), dafür aber Forsa-Chef Güllner, SPD. „Union und SPD legen zu – AfD büßt an Zustimmung ein“ meldete der Genosse pünktlich zu Vorstellung der designierten Merz-Regierung.

Mit einem zünftigen „Die Bagger müssen wieder rollen“, stellte sich eine gewisse Verena Hubertz (SPD) als Bauministerin vor. Kann die Staatsanwaltschaft Bamberg in Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz mal klären, ob das nicht gesichert-Sie-wissen-schon ist? Wir erinnern uns recht genau, dass der Werbeleiter der echten Nazis in der dunklen Zeit „Räder müssen rollen für den Sieg“ auf Güterwaggons pinseln ließ.

Wir wollen erst einmal die Kanzlerwahl morgen früh abwarten – 13 Enthaltungen könnten noch für Stimmung sorgen –, bevor wir uns ins Unausweichliche fügen, aber so viel sei gesagt: Pflichtschuldig wurden alle Minderheiten (Frauen, Iraker, Antifa, Queere) bei der Ministerauswahl berücksichtigt. Nur ausgerechnet die SPD ließ die, die es im Leben besonders schwer hatten, im Regen stehen.

Kein Platz mehr für die Studienabbrecherin, Straßenmusikerin (mit Gitarre!), Kellnerin, Paketbotin und Spätberufene an die Akademie für Datenverarbeitung Böblingen, Saskia Esken und den kreuzbraven Hubertus Heil, der sich mit einem Soziologie-Abschluss an der Fernuniversität in der Tasche langsam aber stetig in der Partei hochdiente. Pfui! (Wenigstens ist die Faeser weg.)

Markus Söder ließ noch ein paar markige Worte los, bevor er sich nach Bayern in die Opposition verabschiedete. Die Union wolle die AfD „kleinregieren“, so der bayerische Bramarbas, aber sein Satz „Die Demokratie hat viel mehr Kraft, als viele glauben“ klang eher verzweifelt als zuversichtlich. Verständlich, denn die Probleme liegen schließlich alle noch ungelöst auf oder sitzen um den Kabinettstisch.

Die deutschen Christen (also nicht die Rom-gläubigen) forderten auf ihrem großen Rummel (vulgo Kirchentag) ein Verbot der AfD, so wie einst auch der Religionsgründer ein hartes Vorgehen wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern gefordert hatte. Zwar habe, so die besonders fromme Eva Högl (Nebenberufung Wehrbeauftragte, SPD), ein Christenmensch die Pflicht zum Brückenbauen – deshalb will sie auch die AfD-Wähler „wieder auf den richtigen Pfad der Demokratie, der Menschenliebe und des gegenseitigen Respekts“ “ zurückführen –, aber für die Parteiführer gilt wohl, was Luther sagt.

In Rumänien hat es mit Wahlannullierung, Partei/Kandidaten-Verbot beim ersten Mal nicht geklappt und auch die Drohung, dieses Mal solle alles „faire und trasparente“ ablaufen (Zwinker, Zwinker) hat nicht funktioniert. Der Nachfolger des wegen eines unfassbar idiotischen TikTok-Vorwurfs aus dem Verkehr gezogene Wahlsieger der letzten Wahl, räumte nun erst recht ab. Mal sehen, was Bukarest und Brüssel bis zur Stichwahl noch einfällt. Verständlich, dass George Simion acht Leibwächter braucht.

5 comments

  1. Berta 5 Mai, 2025 at 20:30 Antworten

    Ich hätte ganz simple Vorschläge fürs „Kleinregieren“: Weniger Migration, weniger EU, weniger Bürokratie, weniger Zensur und Cancel-Culture und bitte noch die Abschaffung des ganzen Genderunsinns.
    Wenn die Blockparteien sich darauf einließen und wieder an die Vor-Merkel-Ära anknüpften, wäre das vermutlich das Ende der AfD wie wir sie kennen.

  2. Krufi 5 Mai, 2025 at 20:40 Antworten

    Die Staatsanwaltschaft Bamberg wird doch nur tätig, wenn „Rechte“ Nazi-Parolen äußern. SPD, LINKE und GRÜNE dürfen das doch. Übrigens hat ein gewisser Goebbels in seinen Reden sehr häufig den Begriff „Kriegstüchtigkeit“ benutzt. Pistorius hat anscheinend was aus der Geschichte gelernt!!

    Morgen wird Merz zum Kanzler gewählt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Vielleicht schafft er das nicht im 1. Wahlgang, mit Sicherheit aber im 2. Wahlgang. Was wäre eigentlich, wenn die AfD im 2. Wahlgang geschlossen für Merz stimmt??? Nur mal so ein Gedanke.

    • Steffen Lindner 5 Mai, 2025 at 21:27 Antworten

      „Wenn die AfD für Merz stimmt „… würde nur dann für Aufregung sorgen, wenn es mit den Koalitionsstimmen nicht reichen würde.Ansonsten heißt es , er sei ja mit den Stimmen der“ demokratischen Parteien“ gewählt worden und die Zustimmung der AfD daher vernachlässigbar.

  3. Franck Royale 5 Mai, 2025 at 22:18 Antworten

    Apropos „echte Nazis“: Heidi Reichinnek sollte auch den ÖRR-Belichteten bitte daran erinnern, dass die Nazis eben in erster Linie Sozialisten waren, also Linke, und Hitler sich in erster Linie für einen Antikapitalisten gehalten hatte: »… wer das verhindern will, der darf den Kapitalismus nicht stützen, er muss ihn stürzen. Er muss sich dagegenstemmen und die Systemfrage stellen, ganz klar.« Aber ja, man muss tatsächlich die Systemfrage stellen: dieses „unsere Demokratie“ von heute entspricht so gar nicht mehr der guten alten BRD, welche unter Konrad Adenauer und Ludwig Erhard zum wirtschaftlichen und kulturellen Erfolgsmodell wurde.

    Die SPD-Ministerauswahl hat mich überrascht: eine Ministerin welche am 1.Mai 1990 in Moskau geboren wurde? Kann man sich nicht ausdenken. Was genau haben die Eltern von Alabali-Radovan eigentlich in Moskau solange studiert? Im Mai 1990 ist Putin übrigens „im Rang eines Offiziers der Reserve aus dem aktiven Dienst ausgeschieden“ und hat seine Dissertation begonnen.

  4. Jorgo 5 Mai, 2025 at 22:50 Antworten

    Bin sehr gespannt wie lange diese Rot-Schwarze Bande zusammenhält? Das politische Programm der Grün-Rot-Gelben wird vermutlich mit kleinen Änderungen fortgesetzt. Merz wird an der Hundeleine von Klingbeil durch die Manege geführt, so wie Habeck Scholz vorgeführt hat. Und was macht der Söder bei den Bazis? Der wartet, aber auf was.

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