Von „Spacken“ bis „Haare schön“

Der Politker als Mensch, die Ruhe vor der Wahl

Inzwischen wird ja wohl jeder wissen, ob er Kevin Kuehnert, Ralf Stegner, Katrin Göring-Eckardt in der nächsten Regierung sehen will oder lieber Dorothee Bär, Andi Scheuer und Norbert Röttgen. Oder vielleicht doch Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow. Denn diese Figuren und noch viel mehr kommen ja im Rucksack von Olaf, Armin oder Annalena an die Macht.

Haben wir zu selten über Christian Lindner von der Lindnerpartei geschrieben? Dann müssen wir es eigentlich jetzt auch nicht mehr tun vor der Wahl. Wie gut, dass Franz Josef Wagner alles über den Mann ohne Eigenschaften in vier Zeilen zusammengefasst hat, was der noch unentschlossene Wähler wissen muss:

„Mit 36 hatten Sie kaum Haare auf dem Kopf. Sie redeten offen über Ihre Schönheitsoperation. Pluspunkt für Sie. Auch ein Mann hat das Recht, schöner zu werden. ...
Ich hoffe, dass Christian Lindner so klug ist, wie er aussieht – mit seinem vollen Haar.“

Andere berufene Kenner des Menschlichen haben sich nochmal schnell Armins Körpersprache vorgenommen. Einer findet in der Welt, dass das, was der Armin so signalisiere, stehe „nicht für gute Manieren, es wirkt arrogant, offensiv, fast aggressiv“. Armin fast aggressiv und offensiv? Wie wir uns als Laienbeobachter die letzten Monate doch irren konnten!

Zu Olaf, dem vorübergehenden Darling der Presse findet sich nichts. Uns fällt beim Olaf spontan Gerhard Polts Geschichte vom Zwetschgenmanderl ein (Warnhinweis: nicht mit Getränken am Computer anschauen, Prustgefahr!).

Wenn Karl Lauterbach Gesundheitsminister würde, dann bitte nur mit Wolfgang Kubicki in einem gleichrangigen Regierungsjob. Niemand außerhalb des berufssatirischen Spektrums kann den verrückten Karl so gut auf dem Boden der Tatsachen halten wie der Jurist K., der gerade erst sagte:

In der Dorfkneipe von Strande würden die Leute „nicht positiv“ auf den Namen Lauterbach reagieren. „Also man würde im Norden sagen: ‚Spacken‘ oder ‚Dumpfbacke‘.“

Achten Sie auf die Wortwahl des Anwalts. Der sagt nicht, Karl ist ein Spacken, sondern Leute in der Kneipe würden sagen, der sei eine Dumpfbacke. Hähähä.

 

Sie merken schon, verehrte Leser, wir müssen heute Locken auf der Glatze drehen. War eben nix los. Dass zehntausende Asylbewerber, die in Italien längst registriert sind, jetzt in Deutschland abkassieren, ist eigentlich lange keine Überraschung mehr. Und wenn man der Presse glauben darf, dann hat der hunderttausendfache Asylmissbrauch auch keinerlei Auswirkungen aufs Wählerverhalten.

So schreibt eine Lena in der Welt verwundert, dass „die Rechtspopulisten“ in diesem Wahlkampf vergleichsweise wenig aufgefallen sind. Was natürlich mit den Journos in der Presse zu tun haben könnte und mit den Auftraggebern der Umfragen. Oder mit der Untersuchung, dass viele Menschen sich nicht mehr trauen, ihre Meinung (oder ihre Wahlentscheidung) kund zu tun. Außer in Sachsen (AfD stärkste Kraft), Thüringen (stärkste Partei), Brandenburg (zweitstärkste Partei) und MeckPomm (zweitstärkste Partei).

 

Ohne Sandra Maischberger hätten wir gar nicht mitbekommen, dass der Staatsfunkhetzer mit der Clownsmaske, Böhmermann, die Namen aller Leute verbreitete, denen der Todesschütze Mario N. auf Twitter folgte. Unter anderen hätten Ex-Verfassungsschutz-Präsident Maaßen, Rechtsanwalt Steinhöfel, Bildchef Julian Reichelt und viele andere „dem Mörder von Idar-Oberstein den Treibstoff für seinen Hass geliefert“. Aber selbst Maischberger wurde es da ein wenig mulmig. Ogottogott, sie wisse gar nicht, „was mit dem Mörder ist“, sagte sie, soll heißen, was ihn zur Tat getrieben habe.

Trotzdem wartet mindestens wieder ein Grimmepreis auf den Böhmermann. Oder ein Fernsehpreis – ach, nä, den hat er ja gerade erst bekommen...

 

12 comments

  1. Krufi 23 September, 2021 at 22:03 Antworten

    Ja, es ist schon schlimm, einen Text aus den Rippen zu schnitzen, wenn nichts los ist. Morgen ist es bestimmt nicht besser. Die Ruhe vor dem Sturm. Auch als Leser hat man Schwierigkeiten einen vernünftigen Leserbrief zu schreiben. Vorschlag: nehmen Sie sich, lieber Herr Paetow, morgen eine Auszeit, die Blackbox am Sonntag auf Sparflamme und am Montag volle Kanne zu den Wahlen. Da erwarte ich ein exklusives Feuerwerk!!

    • Jerabek 24 September, 2021 at 13:46 Antworten

      Falschet Ratschlag: Es gibt ausreichend Denkanstöße, die die Rundfunksender absondern; so z.B heute der Bayer.Rfk. mit seiner schlaumeiernden Stellungnahme zu Vorwürfen, es gäbe Zensur. Dann wird da ein wenig veitsgetanzt, um für eine Reinwaschung klarzustellen, was allein man mit dem Begriff Zensur versehen kann. Im Purzelbaumschlagen haben die Übung; eine Beobachtung, die sich bereits über Jahrzehnte erstreckt. Folglich könnte da Herr Paetow ohne sehr große Anstrengungen fündig werden, daß es das Volumen eines Jahrbuches (und nicht nur die Zornesadern) zum platzen brächte

  2. Armin V. 23 September, 2021 at 22:46 Antworten

    Heute Abend habe ich mir doch tatsächlich einmal die Wahlrunde angesehen und dabei festgestellt, trotz alle gegen Alice, war keiner in der Runde fähig, Dr. Weidel inhaltlich zu stellen. Bärbock ist ein verwöhntes, total unwissendes Kind. Frau kann ich dieses breitbeinige Wesen nicht nennen. Die steht immer da wie ein Bauer*in.

    Der Wohl-O-Mat hat mir gerade nochmal bestätigt, das ich meine Stimme am Sonntag nur der AfD geben darf. Immer um die 80% Zustimmung!

    Union, SPD und FDP so um 40-50% und bei den Grünen sind es sogar nur 25%.

  3. Franck Royale 23 September, 2021 at 23:49 Antworten

    Karl Lauterbach erwartet steigende Coronazahlen im Herbst – der Mann ist der Kracher, ein Genie, ein Held, ein Prophet, ein Gott! Wenn er Gesunsheitsminister wird, bekommen wir hierzulande bestimmt negative Coronazahlen, wir saugen allen Viren dieser Welt auf. Schlurp.

  4. Michaelangelo 23 September, 2021 at 23:58 Antworten

    Jetzt hat der Jens in die Glaskugel geschaut: Im Frühjahr 2022 soll sie enden, die Spahndemie. Nanu, woher weiß der das bloß? Eminenzbasierte statt evidenzbasierte Epidemiologie?
    Ja nee, is klar: Am 11.03.2022 endet lt. EMA die derzeit nur bedingte und befristete Marktzulassung für Janssen, und die bedingten Marktzulassungen für die anderen drei enden noch früher. Verlängerung? Neue Impfbrühen? Stand heute ungewiss. Also: Bis März 2022 wird sie uns wohl noch erhalten bleiben, die (auch) politisch motivierte „epidemische Lüge von nationaler Tragweite“. Sonst gäb’s ja keine Rechtsgrundlage mehr, uns nach Drückerkolonnen-Art die Ladenhüter-Pampe wie sauer Bier anzupreisen: „Ärmel hoch, nur ein Piks, wolle impfe?“
    Welches Nachfolgethema dann wohl Jan & Co. aufs Tapet heben werden, wenn’s keine „Maskengegner, Impfverweigerer, Covidioten §$%§$% etc. etc.“ mehr gibt, gegen die gepöbelt werden kann?

  5. Frank Danton 24 September, 2021 at 08:15 Antworten

    Im dt. Ärzteblatt steht, das über die Hälfte der Deutschen chronisch krank ist.
    D.h. das die andere Hälfte noch nicht beim Arzt war.
    Das schreit förmlich nach einem Hypochonder als Gesundheitsminister.

  6. Hotte Schlag 24 September, 2021 at 08:51 Antworten

    Kurz vor der Wahl ,eine Info, für alle , die es nicht wussten.
    Olaf, der grinsende Hamburger, schweigt gerne mal, lässt andere ins Fettnäpfchen treten. Kasner kam auch so ans Ruder.
    Was verbindet sonst beide?Kasner , geboren in Hamburg, was viele nicht wissen, und noch viel mehr.
    Olaf hatte als Juso freundschaftlichen Kontakt mit der FDJ, war mehrmals zu Besuch bei Krenz, dem damaligen Chef von dem Laden, wo auch Kasner mitmischte.
    Man war auf gleicher Linie,warum macht die Linke das nicht publik?.
    “Jetzt kommt zusammen, was zusammen gehört”-RRG, besser SED.

  7. Klauspeter 24 September, 2021 at 09:58 Antworten

    Beflügelt der Genuss von Alkohol oder benebelt er doch nur die Sinne, könnte man sich bei Wagners Ergüssen durchaus fragen. Zu Lauterbachs Einordnung als „Spacken“ hat sich auch ein etymologischer Diskurs eingestellt, den die Wissenschaft und Wikipedia aber noch nicht entschieden haben. So bleibt die Einordnung erst einmal weiter unbestritten; in dubio…
    Der Olaf hat gestern erzählt, niemand habe mehr Wohnungen gebaut als er. Nur: Schwielen an seinen Händen habe ich nicht entdecken können. Oder nutzen sich die beim Händeschütteln mit Bankern nur schneller ab?
    Und Annalena war wirklich wieder gut drauf beim Plausch mit ARD und ZDF, die sie doch wirklich nett behandelt haben.

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