Söder und die Freiheit, die er meint

Peter Hahne bitterböse – Querdenkerin „in Behandlung“ – Boateng

Humor hat er ja, der Maggus: „Wir wählen die Freiheit“ ruft er den Söder-Jüngern auf seinem Parteitag zu. Welche Freiheit meint er? Die des Grundgesetzes wohl nicht. Eher die „neue Form von Freiheit“, die er gerade erst seinem Kabinett verkündet hatte, die Freiheit, die er nach Gutdünken seiner Corona-Kumpels an- und ausknipsen kann wie eine Nachttischlampe.

Auch Ziemiaks Paul, CDU, gibt nochmal alles. Wie wäre es mit einem Gedenkort?, fragt er laut, um Wähler zu ködern. Für die Opfer des Nationalsozialismus? Hamwa schon. Für die Opfer des Islamismus (Breitscheid-Platz)? Bloß nicht. Für die Opfer des Linksextremismus? Niemals. Nein, zum Gedenken an 9/11. Das ist schon so ein Wahlkämpfer, der Paule. Warum nicht ein Merkel-Denkmal? Immerhin leben am Ende ihrer Amtszeit in Deutschland weltweit die meisten Migranten nach den USA (Welt). Das wäre doch wohl so eine Messias-Statue ähnlich der in Rio de Janeiro wert – natürlich mit Merkel-Kopp und Merkel-Figur.

Und Armin träumt von einem europäischen FBI. Als wäre die Polizei das Problem, wenn Richter Gnadenreich Straftäter gleich wieder laufen lässt...

 

TV-Kritik

In einer normalen Welt hätte Roland Tichy eine politische Talkshow im Staatsfunk, aber normale Welt war gestern (etwa bei Illner, wo doch tatsächlich wieder dieser Schwatzkopf Karl Lauterbach herumsaß). Also macht er eben seine eigene Talkshow, und bei Tichys Ausblick zeigte sich am Beispiel Peter Hahne eindrucksvoll, wie ein zutiefst bürgerlicher Mensch in 16 Merkel-Jahren langsam die Fassung verlor.

Hahne ist bitterböse auf die Union: „Ich brauche keine Grünen mehr, das erledigt die CDU/CSU ganz alleine.“ Und Laschet? „Laschet nimmt das Wort Islam nicht einmal in den Mund.“ Das könnten Haltungsmedien leicht abtun mit: Hahne lebt in der falschen Blase. Damit wäre ihrem Kurzzeitgedächtnis allerdings entfallen, dass die Wochenzeitschrift des Deutschen Bundestages Das Parlament noch 2005 schrieb: „Wer Deutschlands Befindlichkeit kennenlernen will, muss Hahnes Buch (Schluss mit lustig) lesen.“

Nicht mal am wohlfeilen AfD-Bashing mag sich Hahne beteiligen. Da sind doch viele „stramme CDU-Leute“ darunter, so der ehemalige ZDF-Mann, außerdem heiße rechts noch lange nicht rechtsradikal: „Jede Partei hat immer Spinner dabei, die anderen haben sogar Kinderschänder und wer weiß was alles.“

Die junge Autorin Pauline Schwarz gab Einsicht in die tatsächlichen Verhältnisse in Berlin-Kreuzberg, wo sie wohnt und die Gefahr für Kinder und Frauen ebenda. Fehlen eigentlich nur noch die Taliban.

Für die Autorin Vera Lengsfeld ist „Armin Laschet der schlechteste Kandidat, außer die drei anderen“ (Scholz, Baerbock oder Söder). Immerhin habe Laschet erkannt, dass Deutschland ein Sanierungsfall ist, und, vielleicht als Motivation für Unentschlossene gemeint: Laschet ist mitnichten Merkels Wunschkandidat, das sei Baerbock gewesen.

(Hinweis: Wir veröffentlichen jeden Sonntag die Blackbox auf Tichys Einblick und knüpfen uns dort mittwochs Sandra Maischberger vor. Aber wenn Sie denken, das sei der Grund für dieses Stückchen, liegen Sie falsch.)

 

Leserin S*** hat mit der Zweitstimme „schweren Herzens“ FDP gewählt, mit der Erststimme ihren CSU-Ortskandidaten. Ja, so sind sie, unsere Leser. Machen, was sie wollen. Das führt uns zum FDP-Kandidaten in Halle, Andreas Silbersack, dessen Frau, eine Medizinerin, bei den Querdenkern mitmacht, wie Bild mitfühlend (hinter pay) schreibt. In dieser Quelle lesen wir, die Frau befinde sich nun „in medizinischer Behandlung“. Eigentlich Privatsache, aber in diesen unseren Zeiten kriegt man sowas schnell in den falschen Hals... Außerdem rennt Andreas Silbersack selber mit der Geschichte seiner Querdenkerin vor die TV-Kameras.

 

Das (noch nicht rechtskräftige) Urteil gegen Jerome Boateng (1,8 Mio. Euro wegen Frau verprügeln) ist quasi die Umkehr des alten deutschen Rechtssatzes „Die Kleinen hängt man auf, die Großen lässt man laufen“.

 

Über Andy „#Pimmelgate“ Grote, SPD-Innensenator Hamburg, lacht dank Washington Post inzwischen die ganze Welt. Die Hamburger Polizei hatte morgens um 6 eine Wohnung durchsucht, wo der Beklagte längst nicht mehr wohnte, dafür zwei kleine Kinder. Außerdem hatte der Mann bereits Wochen vor der „Aktion“ einer Vorladung auf die Wache Folge geleistet.

Die Hamburger Polizei wies Vorwürfe der Maßlosigkeit im Falle ihres Chefs energisch zurück. Sie behandelt jeden Fall gleich, Indianer-Ehrenwort. Die ganze Posse hier.

 

Olaf Scholz, der seine Arbeit immer „sorgfältig“ und „ordentlich“ macht (Selbstbeschreibung), wieder mal des Schlendrians überführt? Jedenfalls hat die Staatsanwaltschaft in Osnabrück (Geburtsort von Olaf) den Verdacht, dass Schlampereien in Millionenhöhe einer Unterabteilung der Scholz-Truppe zu verdanken sind und durchsuchte das Bundesfinanzministerium und -justizministerium (natürlich auch SPD) nach Beweismaterial. Und der sorgfältige Olaf? Weiß von nix.

 

Illustration: adborsche

17 comments

  1. Krufi 10 September, 2021 at 20:48 Antworten

    Ziemiak Paul, CDU, will Wähler ködern? Nichts leichter als das. Er muss sich nur die Impfstrategie für Corona mal genauer anschauen. Für eine Bratwurst lassen sich die Leute impfen. Vielleicht sollte man in den Wahllokalen Gutscheine für eine regionale Spezialität (z.B. Schäufele in Franken, Schweinshaxe in Oberbayern) ausgeben, wenn man die CDU bzw. die CSU nachweislich (geheime Wahl gibt es doch gar nicht) gewählt hat! P.S. Richtige Schreibweise ist Ziemiak

    Ach ja Zweitstimme. Es gibt eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht gegen die Grünen – wegen eindeutig verfassungswidriger Landeslisten. Nun muss sich Karlsruhe entscheiden: Entweder erklärt es alle Zweitstimmen der Grünen für ungültig. Oder es macht deutlich, dass die verfassungsmäßigen Grundrechte aus parteipolitischen Erwägungen nicht gelten. Weitere Infos sind dem Artikel „SIND ALLE ZWEITSTIMMEN DER GRÜNEN BEI DER BUNDESTAGSWAHL UNGÜLTIG?“ zu entnehmen. https://ansage.org/sind-zweitstimmen-der-gruenen-bei-der-bundestagswahl-ungueltig/

  2. Armin V. 10 September, 2021 at 22:07 Antworten

    Peter Hahne war aber der einzige in der Tichy-Runde, dem man noch zuhören konnte. Zur Lengsfeld erspare ich mir einen Kommentar. Sie ist halt nicht mehr die Jüngste.
    Auf eine Tichy-Talkshow im TV könnte ich auch liebend gern verzichten. AfD-Bashing haben wir doch schon genug. Mir reichen schon seine gelegentlichen Auftritte bei Servus-TV. Obwohl ich diese Talkshows aus Österreich sehr liebe. Maischberger & Co. kann sich doch kein normaler Mensch mehr antun.

    Heute habe ich mich auch entgültig von Reitschuster verabschiedet. Das Maß war mir einem unterirdischen Video voll.

    Bei der Leserin *** ist Hopfen und Malz verloren. Für diese bedauernswerten Leute muss es tatsächlich erst noch schlimmer kommen. Aber selbst dann nicht.

    • Ostfale 11 September, 2021 at 10:55 Antworten

      Reitschusster.de hab’ ich aus meinen ‘Favoriten’ und meiner papalspendenliste gestrichen. Hauptgrund dafür ist, daß dort jetzt ein Schreiber sein Wesen treibt, dessen wegen ich schon bei TE scrollte, wenn sein Name als Autor auftauchte. Dummzeug zu allem und jedem in schlechtem Deutsch bekomme ich tagtäglich genug vorgesetzt.
      Und zu der Bajuwarin mit der beknackten Stimmabgabe – na ja, so san’ holt die holden Weibsleit.

    • TE-Leser 11 September, 2021 at 14:54 Antworten

      @Arnim V.: Aufgrund Ihres extrem abwertenden Kommentars habe ich mir die Tichy-Runde heute komplett angeschaut und komme zu einem etwas anderen Ergebnis als Sie.
      Ich habe nichts gefunden, was die begründungslose Abkanzelung plus Altersdiskriminierung von Vera Lengsfeld rechtfertigen könnte. Alles was Frau Lengsfeld von sich gibt, kann ich nachvollziehen, auch wenn ich – im Gegensatz zu ihr – nicht die Laschet-CDU wählen werde (sondern voraussichtlich die AfD). Aber ich kann verstehen, warum Frau Lengsfeld so wählt (kleineres Übel, Prinzip Hoffnung). Vera Lengsfeld (“nicht mehr die Jüngste”) ist übrigens genauso alt wie der von Ihnen gelobte Peter Hahne (lt. Wikipedia beide Baujahr 1952). Peter Hahne, mit dem ich inhaltlich in Vielem übereinstimme, war mir in der Runde etwas zu dominant. Die junge Frau kam mir etwas zu kurz in der Runde. Ein AfD-Bashing ist mir bei niemandem in der Runde auch nur ansatzweise aufgefallen.

      Wieso ist bei der Leserin*** Hopfen und Malz verloren? Eine Koalition aus CDU/CSU (ganz wichtig: endlich ohne Merkel!) plus FDP plus Grüne oder Rote wäre mir allemal lieber als eine knallrotgrüne Regierung mit einem Merkel-Imitator als Kanzler (Scholz). Ich denke, der Hopfen- und Malz-Leserin*** geht’s da genau wie mir. Es gibt keinen Grund, sie so herablasend zu behandeln.

    • L. Abend 12 September, 2021 at 21:13 Antworten

      Paetow: “Nicht mal am wohlfeilen AfD-Bashing mag sich Hahne beteiligen.”
      Armin V: “Auf eine Tichy-Talkshow im TV könnte ich auch liebend gern verzichten. AfD-Bashing haben wir doch schon genug.”

      Möglicherweise ein Missverständnis Ihrerseits. Stephan Paetow hat mit seiner Äußerung nicht auf ein AfD-Bashing innerhalb des Tichy-Talks (Tichys Ausblick) angespielt, sondern auf das allgegenwärtige und nicht enden wollende AfD-Bashing in der deutschen Gesellschaft, an dem sich Peter Hahne erfreulicherweise nicht beteiligt. Innerhalb der Talk-Sendung gab es kein AfD-Bashing. Mir ist auch sonst noch nicht aufgefallen, dass Herr Tichy oder Tichys Einblick zum AfD-Bashing neigen.

  3. Putzi 11 September, 2021 at 00:30 Antworten

    Frau Pauline Schwarz fand ich bei TE sehr erfrischend. Aber ihre Personenvorstellung unter dem Video brachte mich wegen ihres Nachnamens und den Bezug ihres Wohnortes und den dort dealenden Personen im Park wegen Doppeldeutigkeit ungewollt zum lachen!

    Im Gegenteil: „Wenn meine Freundinnen und ich kein Auto hätten, könnten wir Abends kaum noch aus dem Haus“ – zu unsicher ist es nachts am Görlitzer Park für junge Frauen, wo Schwarz wohnt.

  4. Hannes 11 September, 2021 at 08:53 Antworten

    Pimmelgate

    Üblicherweise wird eine Hausdurchsuchung angeordnet, wenn „Gefahr in Verzug“ ist, heisst es offiziell.

    Was haben der Staatsanwalt und seine Erfüllungsgehilfen dann wohl bei der Hausdurchsuchung gesucht? Eine Waffe, von der eine Gefahr ausgeht, war hier ja nicht im Spiel. Haben Sie etwa einen Pimmel gesucht? Welche Gefahr ging denn von diesem Objekt aus? Sind sie fündig geworden bei der Hausdurchsuchung? Wie haben sie dann wohl dieses Fundobjekt abtransportiert? Als loses Teil gibt dieses wohl im Original nicht.

  5. Wahlbürger 11 September, 2021 at 08:58 Antworten

    Erststimme CSU, Zweitstimme FDP macht ja noch Sinn: Der CSU-Kandidat kommt wahrscheinlich in den Bundestag (vielleicht sogar in die Regierung) und die FDP hat als Partei eine gute Chance auf Regierungsbeteiligung. Zwei Stimmen also mit einer gewissen Erfolgswahrscheinlichkeit.

    Bei mir sieht das allerdings etwas anders aus: Wenn ich die “Erststimme” dem AfD-Kandidaten gebe, gebe ich sie einem Kandidaten, der garantiert nicht in den Bundestag einzieht. Und mit der “Zweitstimme” für die AfD wähle ich eine Partei, die garantiert nicht in die Regierumg kommt. Mit der Zweitstimme für die FDP habe ich auch schon geliebäugelt, denn eine FDP in der Regierung ist mir immer noch lieber als keine FDP in der Regierung. Trotzdem habe ich mich dafür entschieden, meinem Herzen zu folgen. Wenn die Grünen mit in der Regierung sind (und so sieht es ja aus), kann die FDP auch nicht mehr viel retten (will sie vielleicht auch gar nicht).
    Ergo: Sollen doch die frustrierten CDU/CSU-Wähler die FDP wählen. Ich lasse alle Taktik fahren und wähle die Partei, die inhaltlich und menschlich meinen Vorstellungen am nächsten kommt, auch wenn sie von ihren Inhalten vermutlich NICHTS wird umsetzen können. Alles nicht sonderlich prickelnd, aber was will man machen.

  6. Hotte Schlag 11 September, 2021 at 09:16 Antworten

    Wenn die “Aktivisten” nach getaner “Arbeit”(Anschläge), natürlich bezahlt aus den Kassen der Linken-Seilschaften, die Münchner Theresienwiese wieder verlassen haben,und das Areal gereinigt wurde(sicher nicht vom arbeitsscheuen Pack), dann könnte König Söder dort die bekannten Oktoberfestzelte errichten lassen.
    Nicht zum Feiern, es gibt keinen Grund, nein zum Impfen, eine Mass und einen halben “Gummiadler” für einen Piks. Damit das “Geschenk” vor Ort mit Maske verzehrt werden kann,wird alles im Mixer strohhalmfertig zubereitet,Prost-Mahlzeit! Die Anwohner vom angrenzenden Bavariaring vermissen seit 2020 die Hinterlassenschaften der Festtrinker im Vorgarten , an Hauswänden und Türen.
    Dem kann abgeholfen werden.
    Ja mei, der Söder, der ganze Kerl ein einziger Pi..el, wie der Piefke sagt.
    Einen Schwanzvergleich mit den BTW-Kanzlerdings-Kandidels würde er haushoch gewinnen. Weil die anderen nur Pussies sind, wäre der Sieg sicher.
    Aber Maggus, lass dei Hos zu,du spilst ned mit!

  7. Richard Kaufmann 11 September, 2021 at 09:18 Antworten

    Denkmäler gibt es haufenweise. Man gedenkt den “Tapferen die unser Land verteidigt haben” (jenseits der eigenen Grenzen) zum Beispiel. Ob nine eleven ein Denkmal braucht? Denkmal ist positiv konotiert. Ich schätze, ein Mahnmal wäre eher angebracht. Und ich wünsche mir auch ein Merkelmahnmal. Auf Spiegel war zu lesen, dass man sie “als Untote” im Kanzleramt digital für alle Ewigkeit erhalten will. Zitat “Nach einem Wahlsieg der Union wird eine digitale Version von Merkel ins Kanzleramt einziehen.” Stephen King hätte seine Freude daran.

  8. Roland Müller 11 September, 2021 at 11:33 Antworten

    Wenn jemand mit 70 Messerstichen seine Frau abschlachtet und der Vertreter der Juxtitia keine Tötungsabsicht erkennen kann, ist die Polizei in der Tat nicht das Problem.

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