Es lebe der Sport!
(und was so dazugehört)

Entgleisung beim Scharping-Verband, Ohrfeigen-Motivation, Freiheitstag

Ach, wie schnell wird übel genommen! Leserin* ist erbost, weil wir gestern moralisches Gold an unsere Turnerinnen verliehen haben, die ihre Garderobe entschärften, damit „keine falschen Gedanken bei denen aufkommen, die sich falsche Gedanken machen wollen“ (Turnerin Elisabeth).

Leserin*: „Die Mädels haben recht mit ihrer Forderung nach anderer Turnkleidung. Man muss nicht in der Burka turnen, sollte aber auch kein günstiges Angebot für Spanner darstellen.“

Nun wollen wir gerne zugeben, dass wir uns zwar damals über Harald Schmidts Antwort auf die Frage, was seine Lieblingssportart sei („Bodenturnen der Damen“), wirklich amüsiert haben, versichern aber an Eides statt, dass wir uns fürs Damen- (oder Herren-) Turnen noch nie interessierten, trotz oder wegen der Garderobe. Sollen sie tragen, was sie wollen!

Grotesk sind doch die (olympischen?) Vorschriften. Dass etwa beim Damen-Beachhandball Bikini-Höschen zu tragen sind, „eng anliegend und eine Seite von maximal zehn Zentimetern“.

Aber der Satz unserer Leserin* „Man muss nicht über alles spotten“ in diesem Zusammenhang schmerzt denn doch. Niederknien gegen „Rassismus“, Armbändchen für LGBT, und jetzt Trainingsanzüge gegen Sexismus – das gehört alles zur großen, neuen Zeit, mit der wir uns in der Tat schwer tun, und die wir regelmäßig aufs Korn nehmen (müssen).

 

Ein Gold gestrichen!

Außerdem müssen wir Deutschland gleich wieder eine moralische Goldmedaille aberkennen. Wegen diesem Moster, Leistungssportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Den Bund Deutscher Radfahrer kennen Sie sicherlich, auch wenn sie selber nicht radeln, denn dort geht gerade Rudolf Scharping, der große SPD-Vorsitzende von Annodunnemals, in seine fünfte Amtszeit als BDR-Präsident.

Also dieser Moster feuerte nun den deutschen Fahrer Arndt, der gegen die Uhr und gegen einen Fahrer aus Algerien und einen aus Eritrea kämpfte, mit den Worten an:

„Hol die Kameltreiber! Hol die Kameltreiber!“

Mosters Beichte („Im Eifer des Gefechts und Nervenschwäche wegen der Gesamtbelastung“) kann hier nicht mehr helfen. Auch seine Entschuldigung, er sei kein Rassist, weil er doch sogar viele „Kameltreiber„ („Bekannte mit nordafrikanischen Wurzeln“) um sich herum habe, ist keine Entlastung. Mit mehrstündigem Niederknien und hundert Ave Annalena kommt Moster nicht davon. Rudolf, übernehmen Sie!

Links und rechts!

Dass der deutsche Judo-Bundestrainer Claudiu Pusa der Judoka Martyna Trajdos (Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm) links und rechts eine Backpfeife versetzte (aufgeregte Journos berichten, das Klatschen sei in der ganzen Halle zu hören gewesen), fällt nicht unter Sexismus! Jedenfalls nicht unter den modernen.

Denn Martyna wollte es nicht anders. Es gehört nämlich zu dem „Ritual, das ich vor dem Wettkampf gewählt habe! Mein Trainer tut nur das, was ich von ihm möchte, um mich anzufeuern!“, so die Hamburgerin.

Im Grunde machte der Judo-Trainer mit seinem Schützling Martyna dasselbe, was Söder und Merkel beim Impfen mit ihren Schutzbefohlenen machen. Eine Backpfeife nach der anderen, weil es der guten Sache (Inzidenz!) dient. Und wie Martyna bedanken sich viele der Geohrfeigten noch dafür.

 

Ganz anders in England, wo Boris Johnson am 19. Juli trotz einer 7-Tage-Inzidenz von 466 den „Freedom Day“ (gibts nicht auf deutsch) ausrief und alle Corona-Maßnahmen kippte. Seither ist wieder eine Stimmung in Albion. Nun rätseln Forscher (Jens, Horst, Karl), warum die Inzidenz nun trotzdem zurückging in Engeland. Dabei ist die Lösung so einfach, dass selbst Dr. Drosten das Rätsel knacken können müsste: Die Briten testen einfach weniger, und wer nicht testet, kann auch nicht finden.

Schwieriger ist schon dieses Rätsel: Was könnte Jan Hofer damit gemeint haben, als er über sein neues Team bei RTL den Wunsch äußerte, dass dieses „hoffentlich effektiver und ohne Schere im Kopf“ arbeite als das Team Tagesschau?

 

Übrigens: Beim Fußball kann man uns keinen Vorwurf machen von wegen Rassismus oder Sexismus. im Gegenteil: In der Vorrunde ausgeschieden gegen die Elfenbeinküste.

 

P.S.: Beim Bild haben wir etwas um die Ecke gedacht (Olympia-BDR-Kameltreiber), aber wir wollten den Rudolf Scharping einfach nicht dem Vergessen anheimfallen lassen, wo es doch seiner Partei so schlecht geht.

Illustration: adborsche

8 comments

  1. Krufi 28 Juli, 2021 at 20:50 Antworten

    Heute auf uncut.news.ch: Parlamentsabgeordneter outet sich – Alltagsbeschränkungen dienen nur der sozialen Kontrolle: „In Großbritannien hat der konservative Abgeordnete Graham Brady in der Daily Mail einen Meinungsbeitrag veröffentlicht. Darin macht er sehr deutlich, dass der Zweck der Alltagsbeschränkungen keinen anderen Zweck hat als jenen der sozialen Kontrolle – nicht aber etwa, um die Coronainfektionen zu reduzieren. Er sieht vielmehr das sogenannte Stockholm-Syndrom am Werk, bei dem die Menschen umso abhängiger werden, je mehr Kontrolle über sie ausgeübt wird.“ Vielleicht hilft das den Forschern (Jens, Horst, Karl) evtl. weiter. Das „Coronalügengebäude“ stürzt langsam aber sicher ein.

    Auf der Seite ist auch folgender Artikel mit Video zu finden: Gibt die US CDC nun offen zu, dass der PCR-Test ein großer Betrug ist? Ein Auszug aus dem Artikel: „Nach unbestätigten Berichten werden Menschen, die sich testen lassen, geimpft, sagte Peters. „Wenn man aufhört zu testen, keinen Mundschutz mehr trägt, keine Sperren mehr macht und nicht mehr zu impfen, verschwindet Covid von ganz alleine. Es ist eine Erzählung. Es ist alles gefälscht.“

    Zum Schluss noch eine Frage: wo ist denn der Leserbrief von der erbosten Leserin*?? Zenziert oder war der nicht von der Leserin* zur Veröffentlichung freigegeben??

  2. Walter B. 28 Juli, 2021 at 20:57 Antworten

    Tja, Haltungssportler::Innen halt. Kriegen zwar keine Medaille mehr hin, haben aber für die “richtige” Sache gekämpft.

  3. Emmanuel Precht 28 Juli, 2021 at 22:11 Antworten

    “In der Vorrunde ausgeschieden gegen die Elfenbeinküste” wird nun zu Hause weitertrainiert. Bindenbinden, Niederknien und Klimahüpfen (neu ins Programm genommen). Wohlan…

  4. Franck Royale 29 Juli, 2021 at 06:33 Antworten

    Das wirklich Interessante ist dann in der Berichterstattung untergegangen: hat Arndt die Kameltreiber nun geholt oder nicht?

    Laut unbestätigten Quellen soll „Hol die Kameltreiber! Hol die Kameltreiber!“ seit Gründung der AfD ja die geheime Losung im Kanzleramt sein. Um das zu verstehen muss man das DLF-Interview aus dem Jahr 2013 kennen, in dem Angela Merkel über sich erzählte:

    „Ich kann kurzzeitig mal mit wenig Schlaf auskommen, aber ich habe gewisse ‚kamelartige‘ Fähigkeiten, das heißt, ich muss dann auch wieder auftanken; ich habe eine gewisse Speicherfähigkeit, aber ich brauche im Durchschnitt mehr als vier bis fünf Stunden Schlaf.“

  5. Hotte Schlag 29 Juli, 2021 at 07:53 Antworten

    Warum “unsere Knieballer” nicht mehr gewinnen?
    Es wäre Rassismus gegenüber Teams mit farbigem Hintergrund, und die farblosen werden immer weniger.Pech, ab in die 2. Liga.

    Mein Nachbar ist übrigens Rasist, er mäht häufiger seinen Rasen, als er sich rasiert, der 3-Tagebart-Taliban.

  6. zaungast 29 Juli, 2021 at 08:02 Antworten

    Wenn es mit Kraft und Ausdauer nicht mehr klappt: Könnte man nicht “Haltungsmedaillen” in speziellen Moralwettbewerben einführen ? Es gab ja früher mal Medaillen im Kulturwettkampf während der Olympiade. Immerhin könnte dann die bekannte Trampolinspringerin noch olympisches Gold erschwätzen. Herr Paetow – Sie haben wieder einmal meinen Tag gerettet, wenngleich ich lieber ein Erinnerungsfoto von Rudi Altig, denn von Rudi Scharping-Graf Pilati gesehen hätte.

  7. Frank Danton 29 Juli, 2021 at 11:09 Antworten

    Der Vergleich mit dem Judo Trainer und dem Verhältnis Volk+Polit-Elite hinkt. Diese Elite schlägt ganz anders zu. Rechter Haken, Danke, linker Haken, Danke, Schlag in den Bauch, Danke. Wenn sich das Volk dann im schmutzigen Staub windet tritt die Elite immer und immer wieder besinnungslos rein in den Volkskörper bis man vom Overkill sprechen kann. Erst dann verstummen die Dankesrufe. Vielleicht trifft auch eher das übertriebene, tödliche sado-maso Spielchen zu, bei dem das Volk dachte “Danke” sei das Wort zum Aufhören. Aber bei beiden Thesen trifft zu, das die Täter pervers sind.

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