Das Märchen von Armelena Baerbock

Plagiatsverschwörung, Pferdepo-Vergleich, Karl did it again

Es war einmal in junge Fru aus dem Hannoverschen... so beginnt das Märchen. Und als Verschwörungstheorie geht es weiter: Auf dem Golfplatz (Abschlag Loch sechs) erhielt „Plagiatsjäger“ Martin Heidingsfelder – er war mal bei „Vroniplag“, das Plagiatsvorwürfe gegen die Tochter vom Stoiber Ede vorbrachte – das Angebot, er möge sich doch an einer Kampagne gegen die junge Fru Annalena Baerbock beteiligen.

Schließlich war Heidingsfelder an mancher Kampagne beteiligt. Für die SPD etwa 2005 an der Aktion „Angela? Nein Danke“, die aber leider erfolglos blieb. Jedenfalls wollte der Anrufer, der H. am Golfplatz erreichte, dass dieser nun gegen Baerbock zu Felde zieht, was H. aber „nach Recherchen in Webarchiven“ (?) ablehnte. Außerdem kam der Vorschlag „eher aus dem rechten Lager“, die Leute seien „aber nicht parteigebunden“. Der Anrufer, der H. das Angebot machte, sei „ein früherer Sozialdemokrat, den er seit einigen Jahren kenne“. So weit, so kraus, so berichtenswert für wackere Journalisten von t-online (Dadada dada), die nun an Heidingsfelders sprudelnden Lippen hängen.

Bei der Kampagne ginge es „dem Anrufer zufolge nicht gegen die Grünen an sich, aber um ihr Spitzenpersonal: Baerbock müsse schnell weg, damit die Partei doch noch den Co-Vorsitzenden Robert Habeck ins Rennen schicke“. Welches Interesse sollten „rechte Kreise“ daran haben, dass die havarierte Armelena durch Strahlemann Robert ersetzt wird? Hört sich eher nach einer innerparteilichen Verschwörung an – wo ist beispielsweise H.s Freund, der „frühere Sozialdemokrat“ heute?

Hängen bleiben soll wohl nur, dass der österreichische Plagiatsjäger Stefan Weber, der Armelena im Nacken sitzt, den Fall Baerbock eben nicht „aus Eigeninteresse und ohne Bezahlauftrag“, wie er versichert, verfolge, sondern als Auftragsarbeit für dunkle (dunkelgrün? dunkelrot? söderschwarz?) Hintermänner.

Das Aufdecken von dreisten Plagiaten und falschen biografischen Angaben bei politischem Spitzenpersonal war in der guten alten Zeit mal Journalistenhandwerk, aber die gute alte Zeit ist halt vorbei. Eine Lücke für die neue PolitPlag GmbH und Co. KG.

Dass besonders gerne die Grünen, die jetzt am lautesten „Schweinerei!“ rufen, die Dienste der Branche in Anspruch nehmen, zeigt ausgerechnet der Fall des Armelena-Jägers Stefan Weber, wie Tichys Einblick gerade berichtet (was ebenfalls für dunkelgrüne Hintermänner spräche).

(Die „Akte Heidingsfelder“ hier)

 

Ist es noch zu früh, dem Spiegel und dem Stern ihre lächerlichen Kampagnen-Titelgeschichten („Die Frau für alle Fälle“ und „Endlich anders“) unter die Nase zu reiben, inklusive des Hinweises auf die gleiche Fehleinschätzung bei „Sankt Martin“ (Spiegel), dem „Eroberer“ (Stern)? Zu früh, weil laut Focus immer noch „gut 22 Prozent der Befragten die Grünen-Politikerin für besonders vertrauenswürdig“ halten. Oder sind die 22 Prozent die üblichen hoffnungslosen Fälle (Lehrer, irgendwas mit Medien Machende, Joe Käser und seine Freunde, etc.)?

 

Upps! Karl did it again!

Nach seiner letzten Entschuldigung, dass er die steigende Zahl von Jüngeren auf den Corona-Intensivstationen nur „geschätzt“ habe, so pi mal Daumen, nimmt der Lauterbachologe von der Haawatt-Universität seine nächste Sch(w)ätzung zurück:

„Die Aussage, dass deutlich mehr Kinder mit Corona ins Krankenhaus kommen, hat sich innerhalb der letzten zwei Wochen nicht bestätigt. Die Aussage ist aufgrund der Daten in England nicht haltbar.“

Come on, baby, one more time...

Auch wenn uns bei Karls Saatgut sofort „Monsanto“ einfällt – der Same sprießt. Mittlerweile fürchten sich laut einer Umfrage 62 Prozent vor der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie.

Übrigens: Kassenarzt-Chef Andreas Gassen hält die Debatte über die Delta-Variante „in Teilen für hysterisch“. Die Variante sei „wohl nicht wesentlich gefährlicher“. Was folgt daraus für unser handelndes Polit-Personal: Der nächste Lockdown wird vorbereitet.

 

Hüüüühaaa

Einem Augsburger Polizisten (suspendiert) wurde in sechs Fällen Beleidigung, Volksverhetzung in 26 Fällen sowie einmal „das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen im Zusammenhang mit einer Hakenkreuzdarstellung“ von der Staatsanwaltschaft Augsburg (Außenstelle Facebook) vorgeworfen.

Obwohl sein Verteidiger und die Richterin betonten, etliche Posts seien „geschmacklos“, wurde der Beamte in allen Fällen freigesprochen. In allen Fällen? Nein! Der Polizist hatte auf seinem „öffentlich sichtbaren Facebook-Profil“ das Gesicht unserer Claudia Roth mit einem Pferdehintern verglichen. „Das geht zu weit!“ rief Richterin Rita erbost. 4.400 Euro Strafe! Und in der Tat, nach einem intensiven Foto-Vergleich von Pferdepopo und Claudia schließen wir uns dem Urteil vollumfänglich an.

 

Nein. Nein. Nein. Und auch wenn jeden Tag in der Zeitung steht, welche klugen Gedanken Annalena Baerbock in ihrem Büchlein zusammengetragen hat, werden wir „Jetzt“ nicht kaufen! Später auch nicht.

 

12 comments

  1. NYX 1 Juli, 2021 at 20:21 Antworten

    Mir gefällt die Pinella bedeutend besser als die Baerbock.

    “Die Pinella kann nichts, aber das sehr nett”

    “In den heutigen Zeiten darf man sich auch beim Ehrlichsein nicht erwischen lassen!”

    Für die Eingeweihten:

    Ei Babba, ei Kall, mei Droppe!

  2. D. Urack 1 Juli, 2021 at 21:12 Antworten

    Obwohl mir Roth zutiefst zuwider ist, begrüße ich das Urteil, dass der Beleidigende eine Strafe bezahlen muss. Wenn das, was hier und im verlinkten WELT Artikel aufgelistet ist, tatsächlich geäußert wurde, so ist es einfach ein Anzeichen von Verwahrlosung der guten Sitten. Auch die übelsten Politiker (m/w/d) haben Anspruch auf menschlichen Umgang. Und: Nein, dieser wird auch nicht dadurch verwirkt, wenn diese Personen z.B. widerliche Gesten (high five mit gewissen Menschenschlächtern) oder abstoßende politische Ideale (offene Grenzen für Alle) pflegen. Menschenrechte sind unveräußerlich, auch für Gesindel (OK, der Begriff ist grenzwertig, ich nehme ihn zurück – aber Sie wissen, was gemeint ist).

  3. Reinhard Westphal 1 Juli, 2021 at 21:19 Antworten

    Ich verstehe nicht, warum hier so auf der arme Lena Bärbock rum gehackt wird. Diese Type mit der Ausstrahlung einer Tiefkühltruhe verkörpert doch in jeder Hinsicht die Charaktereigenschaften des Großteils dieser verkommenen Bevölkerung. Insofern wird ihre Wahl nur konsequent sein.

    • akimo 7 Juli, 2021 at 16:04 Antworten

      Aaah. Sie verwenden mein Lieblingswort! Verkommen! Danke! Ich schreibt selbst noch mal aus : V-E-R-K-O-M-M-E-N-H-E-I-T. So schön wenn was so passt.

  4. Armin V. 1 Juli, 2021 at 22:48 Antworten

    Das Bärbock nicht Kanzlerin wird ist klar, doch mit ziemlicher Sicherheit wird sie Vizekanzlerin.
    Das ist doch beschlossene Sache!

    • Krufi 2 Juli, 2021 at 14:40 Antworten

      Da könnte was dran sein, dass es schon eine beschlossene Sache ist. Am 30. Juni erschien auf Jouwatch folgender Artikel: „Schwarz-Grüne Horrorregierung wird hinter den Kulissen bereits verhandelt“. Hier die “Einführung” zu dem Artikel: „Die Spatzen pfeifen es in Berlin von den Dächern. Ein bizarrer Schulterschluss von Eliten und Institutionen vollzieht sich, die CDU bleibt auch nach der fatalen Ära Merkel Türöffner für eine andere Republik. Jetzt lässt Wolfram Weimer via n-tv einsehen, was in Berlin die Runde macht und dort in allen politischen Foren diskutiert wird. Merkel mit Baerbock im Restaurant, Habeck mit Laschet auf einen Drink hier und da, Hofreiter und Altmaier beim 5-Gänge-Menü, so wird in der Hauptsadt gemunkelt, das wollen Zeitgenossen in den Straßen der Spree beobachtet haben. Die von Merkel umgedrehte CDU spricht mit den Grünen über eine ökolinke Republik, die vermutlich Chinas Staatssystem sehr ähnlich werden könnte.“

  5. 89 erlebt Horst Schlömmer 2 Juli, 2021 at 08:23 Antworten

    Dieses Land und seine Leute findet doch seit Jahren Gefallen daran, sich von blendenden Selbstdarsteller “regieren” zu lassen. Man kann nehmen wen man will von A wie Altmaier, M wie Merkel oder S wie Steinmeier. ALLES nur Produkte der sinn – und wertfreien Partei Apparate. Das die Häufung von Unfähigkeit im Amt bei den Grü jetzt hervorbricht, verwundert mich nicht. Roth, KGE, Krischer – die ganze Truppe besteht aus einer Mehrheit von Schulabbrechern und Wissensverweigerern. Da macht eine Trampolin Hüpferin mit nichts in der Birne keinen großen Unterschied.

  6. Billy Traener 2 Juli, 2021 at 10:09 Antworten

    So genau habe ich mir Pferdehintern noch gar nicht angeschaut, dass ich sie mit Politikergesichtern vergleichen könnte. Üblicherweise vergleicht man eher Gesichter mit Gesichtern oder Gesäße mit Gesäßen, manchmal auch die… Frisuren von Pferden und Menschen (Pferdeschwänze). Auf so einen “Überkreuz-Vergleich” muss man daher erst mal kommen.
    Warum beleidigt man Politiker: Weil man als Bürger permanent von Politikern und ihren Medien (z.B. heute show, Böhmermann u.v.m.) beleidigt wird, ohne dass man sich dagegen wehren kann. Beleidigungen erfolgen sozusagen aus Notwehr, um sein seelisches Gleichgewicht wiederherzustellen.
    Wenn man sich nicht so elegant und eloquent ausdrücken kann wie unsere Große Schwurblerin, muss man allerdings auch mit den Konsequenzen für seinen derben Sprachgebrauch leben.

  7. Frank Danton 2 Juli, 2021 at 15:12 Antworten

    Als ehemaliger Titanic Leser, ab ’79 bis so ungefähr zum Weggang von Greser und Lenz, und großer Fan von u.a. Waechter, Bernstein, Poth, Zippert, s.a. neuen Frankfurter Schule, hat diese intelligente, künstlerische Form von Satire mein Denken mitbestimmt. Ich war und bin mir sicher, das dies die beste Möglichkeit ist der Wahrheit, die hinter allem steckt, ganz ganz Nahe zu kommen. Leider ist dann auch noch das Dt. Kabarett in die Hände sanftmütiger stand-up Komiker gefallen und trifft nicht mehr Ansatzweise den wirklichen Humor der Biss hat. Diese Landschaft ist ausgedünnt und gecancelt. Nur S. Paetow und B. Zeller beherrschen noch diese böse Satire, die, wenn man sie richtig zu lesen weiß, über den Tag hinaus anhält. Ich hoffe die Kategorisierung geht für sie in Ordnung, Herr Paetow.

  8. Hans Guckindieluft 3 Juli, 2021 at 20:29 Antworten

    Erbitte Korrektur der Überschrift, nicht „Das Märchen von…“ , sondern „Die Märchen von….“. 🙂

  9. weihnachtsmann*frau*lein 9 Juli, 2021 at 11:24 Antworten

    “…Warum beleidigt man Politiker: Weil man als Bürger permanent von Politikern … beleidigt wird, ohne dass man sich dagegen wehren kann. Beleidigungen erfolgen sozusagen aus Notwehr, um sein seelisches Gleichgewicht wiederherzustellen…”
    So empfinde auch ich politik(er) zunehmend: eine ständige beleidigung meiner (und aller) intelligenz. Das (zusätzlich) schlimme daran ist, daß der IQ, ab dem der bürger zu recht beleidigt ist, immer mehr nach unten verschoben wird …

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