Rosenmontag:
Mer losse de Kopp nit hänge!

Anne Will, Kuba-Syndrom, Staatshumoristen, Lars Bogenius

Zum Rosenmontag drängt sich die Frage auf: Was haben Leopoldina, RKI, bayerischer Ethikrat und Karneval gemein? Alle Kalauer müssen ins Merkel & Söder-Narrativ passen, sonst werden sie nicht gesendet.

Die linke Twittermeute geht der Narrensaison hingegen offenbar zielgerichtet aus dem Weg, so konnte das ZDF (Mainz bleibt Mainz) ungestraft seinen Klassiker bringen: „Mein Lieblingstee? Ein Dekolleté!“ Tatää! Tatää! Tatää! (Da war ja der G-Punkt noch besser.)

Der Kölner Medizinprofessor und Infektiologe Matthias Schrappe brachte wenigstens einen Spruch, der die närrische Saison überdauern wird: „Frau Merkel hat sich in einen Tunnel vergraben. In der Risikoforschung nennt man das Kuba-Syndrom, wenn sich eine Führungsgruppe nur mit Menschen umgibt, die alle der gleichen Meinung sind.“ (Quelle)

 

Nicht mal unfreiwillig komisch: Anne Will

Nicht humoristisch, sondern bierernst erfreute Anne Will ihr Stammpublikum – Hypotoniker, die ihren Blutdruck hochbringen wollen, ältere Herrschaften, die schon beim Tatort eingeschlafen sind, Unverbesserliche, die Informationen erhoffen – mit der üblichen Regierungspropaganda, die der Schläfrige Scholz gleich selbst übernahm (Wo war Peter Altmaier? Auf einer verbotenen Karnevalsorgie?). Ihm beigestellt waren Oppositionsdarsteller Lindner („Es werfen sich Fragen der Verhältnismäßigkeit auf“), eine Spiegel-Fechterin und Annalena von den grünen Klimakindern („Niemand wusste, dass es eine Mutante gibt“). Dazu als dunkles Grollen des Südens zugeschaltet Musterknabe Maggus, der Angeber aus Bayern: Super-Arbeit hätte er gemacht, „sonst hätten wir in Bayern tausend Tote mehr“ (Laut bayerischem Ethikrat? Laut Leopoldina? Oder selber hochgerechnet?). Die Kanzlerin lag immer richtig, und er erst recht: „Maskenpflicht in der Grundschule, FFP2-Masken. Immer gab es Riesen-Ärger. Hat sich aber bewährt“ (siehe Hochrechnung oben).

Alle freuten sich für die Frisöre. „Obwohl ich auch ganz gut alleine kann“ (der scherzende Scholz). Der fesche Lindner fragte pflichtschuldig für seine Stammwähler: „Was ist mit Sportbereich und kosmetischen Anwendungen?“

Mehr ist dazu nicht zu sagen.

 

Tatää!

"In Minden-Lübbecke fielen am vergangenen Freitag mindestens 21 Mitarbeiter des Rettungsdienstes und der Feuerwehr krankheitsbedingt aus." "Auch zahlreiche Mitarbeitende eines Krankenhauses in Emden haben sich krank gemeldet." (Presseberichte)
Corona? Nä. Impfungen.

(Im Saarland ist medizinisches Personal in großer Zahl (mehr als die Hälfte der Kandidaten) gar nicht erst zur Impfung erschienen. „Unsolidarisch“, schimpft Saarlands Gesundheitsministerin Monika Bachmann, SPD, nein, CDU. Ist Monika schon geimpft?)

 

Derzeit leben in Deutschland rund zwei Millionen Menschen, die ihre Wohnung oder ihr Haus nicht ausreichend beheizen können.
Klima? Nä, Energiewende.

 

„Es wäre gut, wir hätten einen anderen Menschen in dieser Verantwortung.“
Wolfgang Kubicki über Merkel? Nä: Über Altmaier

 

Nicht im Staatskarneval und entsprechend lustig: Nachdem Trans-Kickboxer bei Wettkämpfen Mädels vermöbelten und Läufer*innen Läuferinnen auf die Plätze verwiesen, lasen wir den schönen Satz: „Trans ist das neue Doping“ (Science Files)

 

Das Leben des Karl (als Corona-Messias)

„Karl Lauterbach ist als Regierungsberater ein Gesicht der Corona-Pandemie“, stellt der Tagesspiegel richtig fest. Und Karl verspricht schon mal: „Jetzt kommen die härtesten Monate der Pandemie“. Wegen der Dritten Welle.

Da schimpfte der Hansi Flick (Trainer vom FC Bayern): „Der Herr Lauterbach hat immer zu allem einen Kommentar abzugeben.“ Will der Hansi etwa warnende Stimmen einschüchtern? Schließlich klagte Karl auf Twitter:

„Erneut rollt eine Hasswelle über mich im Internet, mit Morddrohungen und Beleidigungen, die schwer zu ertragen sind. Immer wieder Aufrufe zur Gewalt. Meine Büroschreibtische sind voll von Anzeigen und Ermittlungsgefahren. Es ist immer der Versuch, warnende Stimmen einzuschüchtern.“

„Dem Spiegel offenbarte er sogar, dass er bereits einmal tätlich angegriffen worden sei. Es habe eine Situation gegeben, ‘bei der ich auch Hilfe rufen musste‘.“

Nanu? Ist die Antifa jetzt auch sauer auf ihn?

 

Die Arbeit des Spiegels, dessen Auflage sinkt wie Merkels Inzidenzen, kommt ins Kino. Im Mittelpunkt Starreporter Lars Bogenius (Name geändert von Regisseur Bully Herbig). Der Film soll eine „moderne Hochstaplergeschichte als Mediensatire“ werden.

Wieso Satire? Die neueste Eigenproduktion des satirischen Stofflieferanten lautet übrigens „Feindbild Frau – Die dunkle Welt enthemmter Männer. Und was gegen den Hass hilft.“ Ja, „Trump“ war leichter.

 

14 comments

  1. NYX 15 Februar, 2021 at 20:09 Antworten

    Wie ein Nobelpreisträger schon geschrieben hat, “Nicht nur zur Weihnachtszeit”, haben wir jetzt halt Karneval zu jeder Jahreszeit, mit Masken- und Burkazwang, ersatzweise Ganzkörperkondom.
    Ab Aschermittwoch, für die neue närrische Session, gibt es dann die Doppelmaske.
    Ob mit FFP2 oder FFP3, FFP6 mit neuem
    SPAM Virenfilter ist noch in der Erprobung, ersatzweise ABC Ausrüstung der Bundeswehr, darüber wird noch beraten.
    Die Wahrheit wird rechtzeitig veröffentlicht. Ich bitte um Beachtung.

    最近まで

  2. Krufi 15 Februar, 2021 at 21:41 Antworten

    Wo war Altmaier?? Ich fürchte, seine Kniestrümpfe waren in der Wäsche und bei der Kälte wollte er nicht mit zu kurzen Socken im TV auftreten. Diese Schmach wollte er sich und den Zusehern vor der Glotze ersparen.

    Wenn ein Kalauer gesendet wurde, der nicht ins Narrativ von Merkel und Söder passt, bleibt ja noch der Widerruf.

  3. Hannes 15 Februar, 2021 at 21:52 Antworten

    Dieser groteske Typ Lauterbach engagiert sich seit einem Jahr tagtäglich dafür, dass die Bürger in die Käfighaltung müssen und dann wundert er sich tatsächlich darüber, dass diese Leute ihn nicht lieben? Mein Vater würde sagen: Der ist wohl nicht ganz im Namen des Vaters.

  4. Mimus Polyglottos 15 Februar, 2021 at 22:13 Antworten

    „Mein Lieblingstee? Ein Dekolleté!“ Tatää! Tatää! Tatää! (Da war ja der G-Punkt noch besser.)- Mea culpa, das finde ich schon mal ganz gut! Allerdings: ich fand den G-Punkt Gag von Ihnen noch besser, sogar großartig. Und wenn wir schon bei Faschingsscherzen der bestimmten Art sind: Was höre ich Lauterbach sagen? “Es habe eine Situation gegeben, ‘bei der ich auch Hilfe rufen musste‘.“ Lass’ mich raten …. äh …. vielleicht … Hochzeitsnacht?

  5. weihnachtsmannfraulein 15 Februar, 2021 at 22:50 Antworten

    “…Mitarbeitende…”
    Falls auch Sie, Herr Paetow, jetzt mit dieser genderismus-kacke anfangen, dann sähe ich mich leider gezwungen, … … … meinen obolus ganz oder großteils zu streichen.

      • spaetleser 16 Februar, 2021 at 10:48 Antworten

        Herr Paetow, da können Sie mal sehen, wie sensibel Ihre Leser sind. Ein falsches Wort und wumms: Cancel Culture. Naja, erst beim zweiten Wort 😉
        Ich war auch über die “Mitarbeitenden” gestolpert, aber Gendern und Paetow, das passt zusammen wie G-Punkt und Sawsan Chebli. Also gar nicht. Folglich: Satire!

        Ich selber reagiere ähnlich pikiert wie obiger Leser, wenn ich irgendwo diese Gendersternchen (Gaga-Sternchen) sehe. Dann bin ich sofort auf 180. Wenn zum Beispiel ein caritativer Verein anfinge zu gendern, würde ich ihm fortan keine Spenden mehr geben, ohne wenn und aber. Leider fangen die staatlichen Behörden teilweise auch schon mit dem Gender-Quatsch an. Und denen kann man ja schlecht sagen: “Ihr gendert und ich zahle keine Steuern. Damit sind wir quitt.” Doch, kann man. Aber dann landet man halt im Knast.

        P.S. Anführungsstriche finde ich gut!

      • weihnachtsmannfraulein 17 Februar, 2021 at 08:11 Antworten

        Danke.

        Bei genderismus-gap und substantivierten partizipien bin ich sowohl beim fernsehen/radiohören als auch beim lesen genauso eisern konsequent wie wenn merkelchen/murkselissima irgendwo zu sehen oder hören ist : es wird stante pede weggezappt bzw. die lektüre beendet.

  6. D. Berta 15 Februar, 2021 at 22:55 Antworten

    Schon beim Tatort eingeschlafen? Unverzeihlich! Gestern ging es doch um eine “Hetzjagd” (zumindest im Titel). Vermutlich mit der Intention: “Und die Kanzlerin hatte doch recht – wie immer.”
    Angeschaut habe ich mir den Tatort natürlich nicht. Alle Tatorte, die in den letzten 5-10 Jahren gedreht wurden, sind für mich tabu (wg. Framing, Propaganda, Kampf gegen Rechts und dem ganzen politisch-korrekten Unsinn).

  7. Putzi 15 Februar, 2021 at 23:02 Antworten

    “Anne Will erfreute ihr Stammpublikum”: Damit ist wohl eher die Gruppe derer gemeint (Stammkunden) “Selbsthilfegruppe für den zwanghaften Suchtenzug vom anschauen von ÖRR-Sendungen”.

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