Wie die Frankfurter Polizei der „Party-Szene“
auf die Füße trat und verhauen wurde

Gender-Beauftragte in Kabul, Corona-Salat, Ich bin nicht wie Trump

Also das muss man nun wirklich verstehen, dass ein Mob am Wochenende Polizeibeamte auf der Frankfurter Einkaufsstraße Zeil angegriffen hat, und schließlich sogar 800 Mann die Hauptwache attackierten. Denn „den Leuten“, so Polizeisprecher Alexander Kießling, „fehlen Ventile wie etwa Clubs oder Stadionbesuche. Und dann stehen wir ihnen auch noch ständig auf den Füßen“.

Warum macht sie das denn, die Polizei, und steht den Jungens auf den Füßen? Völlig unverständlich, dass die Polizei, die eilig Verstärkung heranschaffte, neun von den Rackern vor der Hauptwache festgenommen hat. Acht wurden deshalb sogleich von der Juxtiz befreit, schließlich lag „kein Haftgrund“ gegen die Lauser vor.

Noch nicht ganz auf der Höhe moderner Polizeierkenntnisse scheint Frankfurts Polizeipräsident Gehard Bereswill, der schimpfte: „Für mich ist es unerträglich, wenn sich Personen gegen die Polizei spontan zusammenrotten.“ Da muss Polizeisprecher Kießling dem Chef noch einiges besser erklären.

Aber der Polizei-Chef ist jetzt erst einmal zornig: „Seien Sie gewiss, dieses Verhalten lassen wir uns nicht bieten und werden konsequent dagegen vorgehen.“ Was will er denn machen? Frankfurts OB Peter Feldmann, SPD, zur kleinen Ansprache an die Lausejungs herbei holen? Das ist schon einmal schiefgegangen, obwohl es sich seinerzeit um einen linken Mob handelte. Oder will Bereswill die Frankfurter Juxtiz austauschen?

Anderswo ist die deutsche Polizei auf einem guten Kurs, wie wir einem Beitrag des Mitgliedermagazins der Gewerkschaft der Polizei entnehmen. „Als Gender-Beauftragte in Kabul“ ist der Titel der sicherlich spannenden Geschichte, die wir nicht lesen können, weil wir nicht Mitglied der Gewerkschaft der Polizei sind. Aber schon die Vorstellung macht Lust auf mehr. Etwa auf Beiträge wie solche: „Wie die Gender-Beauftragte in Saudi-Arabien zu Fuß durch die Wüste flüchtete.“ Oder „Nachts auf Pärchenstreife in Frankfurt oder Berlin, als das ­Funkgerät kaputt war und wir keine Verstärkung rufen konnten“.

Wenn wir nicht gelegentlich Feindsender hören würden, hätten wir es gar nicht mitbekommen: Die NATO übt den Abwurf von Atombomben auf Deutschland im Rahmen einer Verteidigungsübung. Mit unserer Annekret auf dem Kommandosessel brauchen wir keine Feinde mehr.

Über Berlin lachten sogar die Namibier...

Der Deutschlandfunk (Staatssender) hat Udo Haase, den früheren Bürgermeister von Schönefeld anlässlich der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens „Willy-Brandt“ befragt und Haase antwortete:
Wir waren in Namibia ... und erzählten ... , dass wir aus Schönefeld kommen, alles lachte, aber – und jetzt kommt’s –, da sagte der eine: Na, das macht euch sympathisch, ist ja wie bei uns.“

Dreh Dich nicht um, Corona-Karl geht um!
Lauterbach twitterte über einen seiner Kontrollgänge: „Ich war gestern Abend noch spät vor 22 Uhr in Köln unterwegs. Restaurants an den Ringen waren voll. Abstände oft nicht eingehalten. Lautes fröhliches Treiben. Auch Kneipen offen. Als ob Coronakrise zu Ende. Ganz klar: mit Shutdown ab Montag wird es schwer, ohne wäre es unmöglich.“

Und jetzt ein paar nüchterne Zahlen:

Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 532.930 Menschen mit dem Virus infiziert. (Das weiß das RKI durch Tests, die, sagen wir mal freundlich, unsicher sind, denn Falsch-Positiv ist das neue Negativ.)

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Montag um 29 auf insgesamt 10.481. (Sie sind ja wenigstens ehrlich: „Im Zusammenhang mit dem Virus“.)

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf wurde vom RKI zum Corona-Tagessieger erklärt. Dazu das Landratsamt: „Wir wissen nicht, wie die Zahlen zustande kommen.“ Wenn es nicht so traurig wäre...

Wenigstens die Propagandakompanie steht weiterhin stramm. Der Spiegel säuselt:

„Sie redet ungewohnt privat und philosophisch darüber, was das Leben schön macht und dass wir das noch länger entbehren müssen.“ Sie? Na, die Oberbefehlshaberin natürlich!

 

Die Selbsterkenntnis des Tages: „Ich bin nicht der deutsche Trump.“ (F. Merz) Natürlich nicht, Fritze. Trump hätte sich niemals so zum Obst machen lassen.

 

5 comments

  1. Charles Lagerfeld 2 November, 2020 at 21:27 Antworten

    Die Kommentare lese ich immer wieder gerne. Aber manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken, wenn ich sehe, was die Politik heute an Unsinn fabriziert.

  2. Reinhard Westphal 3 November, 2020 at 00:26 Antworten

    „Ich bin nicht der deutsche Trump.“ (F. Merz) – da muß es im F.Merz’schen Gehirn tatsächlich noch ein paar nicht verblödete Zellen geben, wenn er begreift, dass ein Vergleich zwischen ihm und Präsident Trump so ist, wie wenn man einen Einfaltspinsel mit Albert Einstein oder einen nassen Waschlappen mit der Assuan-Staudammauer oder einen alten Strohhalm mit einer SaturnV-Rakete…. vergleichen würde. Nein, die positiven Eigenschaften von F.Merz passen auf einen Bierdeckel, die von Präsident Trump füllen ganze Bücherregale. Viel Erfolg heute, Mr. President!

  3. Hasedubleibsthier 3 November, 2020 at 02:41 Antworten

    “Wenn wir nicht gelegentlich Feindsender hören würden, hätten wir es gar nicht mitbekommen: Die NATO übt den Abwurf von Atombomben auf Deutschland im Rahmen einer Verteidigungsübung. Mit unserer Annekret auf dem Kommandosessel brauchen wir keine Feinde mehr.”

    Verteidigungs – oder Vergeltungsübung???

    • Krufi 3 November, 2020 at 15:28 Antworten

      Ist jetzt der Herr Lauterbach der Prototyp als Hilfspolizist, der die Corona-Maßnahmen überwacht??? Und das in Köln?? Ich dachte, die Hilfspolizisten sollen in Baden Württemberg eingesetzt werden! Anscheinend habe ich was verpennt. Was mich interessieren würde, ob man als Hilfspolizist eine Aufnahmeprüfung ablegen muss. Und wenn ja, welche Kriterien außer der Haltung sind Voraussetzung??

  4. Horst Schlämmer 3 November, 2020 at 08:24 Antworten

    Ich bin jetzt mal frech: Die Mehrzahl der Verstorbenen hat Herpes dahingerafft.
    Unsinn?,nein, schliesslich sind die meisten Menschen bei uns Träger des Virus, oder waren damit nachweislich in Kontakt.
    Was die Voll-Drosten und Keck-Kohle Professoren dürfen, kann ich auch.
    Komm ich jetzt ins Fernsehen?

Schreiben Sie einen Kommentar zu Horst Schlämmer Antworten abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .

Wird häufig gelesen

Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner