Von „Setzen!“ zu „Es setzt was!“ –
Der Lehrer im Wandel der Zeiten

Weltlehrertag

Seit langem lautet ein Beschluss:
Dass der Mensch was lernen muss.
Dass dies mit Verstand geschah
War lange Lehrer Lämpel da.

Dem vergällten sein Gewerbe:
Max & Moritz, die üblen Zwerge.
Um wie viel besser steht es da
Um Mareike, Eva und Anika!

Einem Bericht vom Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) verdanken wir folgende Einblicke in den Berufsalltag an unseren Schulen. Das RND darf man zweifellos als SPD-nah bezeichnen, von daher muss der Leser keine Angst haben, mit allzu deftigen Realitäten konfrontiert zu werden. Auszüge:

Anika unterrichtet irgendwo an einer Förderschule.
„Gerade die Zwerge sind noch deutlich körperlicher. Wer da sauer wird, wirft eben sein Etui. ... Die Älteren haben sich da schon mehr im Griff, sie beleidigen dann eher.“ Trotzdem musste Anika zwischendurch auch einstecken: „Ein Drittklässler hat mir mal so einen Ellbogenstoß versetzt, dass mir die Bauchdecke gerissen ist und ich eine Woche im Krankenhaus lag.“

Eva, Referendarin an einer Berufsschule im Homeland NRW.
„Gewaltprävention lerne ich erst, wenn ich schon längst im Job bin. Das ist viel zu spät.“

Maria, ebenfalls an einer Berufsschule im Homeland.
„Gemessen an unserem Klientel im Brennpunktgebiet ist die Gewaltbereitschaft unserer Schüler erstaunlich niedrig. Ich meine, es fehlte schon mal ein Schüler länger im Unterricht, später stellte sich raus, dass er in U-Haft saß.“

Mareike, Gymnasium im Münsterland, einst eine beschauliche Ecke im Homeland.
Eigentlich ist da alles prima. Aber Mareike ist schon „von einem Sechstklässler durch den Flur geschubst“ worden. „Reue hat der nicht gezeigt.“

Moritz, 37, Lehrer an einer Gesamtschule in Bremen, geht das Thema philosophisch an:
„Was ist überhaupt Gewalt? Legen wir es eng aus, ist schon die Schulpflicht als solches eine Ausübung der Gewalt.“
(En Detail hier)

Und jetzt noch ein paar Fakten, die sie garantiert nicht kannten: Erst seit 1919 gibt es in Allemannja eine allgemeine Schulpflicht. Punkt. Laut BfA ist rund ein Drittel der insgesamt etwa 800.000 Lehrer in Deutschland angestellt, also nicht im Beamtenstatus. Punkt. Arbeitslosenmeldungen von Lehrern schwanken stark und sind in den Sommerferien besonders hoch. Punkt. Und die Bemerkung: Nanu? Arbeitslos in den Sommerferien?

Auflösung: Einige Bundesländer lassen die Arbeitsverträge mit befristet eingestellten Lehrern kurz vor den Sommerferien enden – um die Pädagogen zum neuen Schuljahr erneut einzustellen. Schlau! Übrigens, allen voran wendet Baden-Württemberg (Direktor: der grüne Oberlehrer Kretschmann) diesen Einsparungstrick an – so bleibt mehr Geld fürs Klima. Selbstlos, dass die Pädagogen trotzdem die Grünen wählen. Ebenfalls sparsam gibt sich Malu Dreyers SPD-Bundesland Rheinland-Pfalz.

 

Sätzen sä säch! Und jetzt zum Geschichtsunterricht für die Abiturklassen. Analysieren Sie folgende Auszüge aus der Rede unseres Genossen Präsidenten Frank-Walter zum Tag der Deutschen Einheit und finden Sie mindestens drei sachliche Fehler:

„Die nationale Einheit 1871 wurde erzwungen, mit Eisen und Blut, nach Kriegen mit unseren Nachbarn, gestützt auf preußische Dominanz, auf Militarismus und Nationalismus.“

„Mit eiserner Hand wurde im Kaiserreich auch nach innen durchregiert. Katholiken, Sozialisten, Juden galten als ‘Reichsfeinde’, wurden verfolgt, ausgegrenzt, eingesperrt; Frauen von politischer Mitbestimmung ausgeschlossen.“
(Klappen Sie Ihren Laptop auf und nutzen Sie folgende digitalen Hilfen. Hier und hier.)

 

Übung aus dem Lehrbuch Deutsch für aufgeweckte Knaben und Mädchen und Diverse:

„Einheitsfeiern in Vollnarkose – So schlimm war es lange nicht.“

Beurteilen Sie die Überschrift aus der Welt und begründen Sie Ihr Urteil: Handelt es sich bei der Zeile um eine „Schande für den Journalismus“ (Deutscher Journalistenverband DJV), eine Satire, oder schlafen einem bei Reden unseres verehrten Genossen Präsidenten tatsächlich immer die Füße ein?

 

Corona-Wettbewerb der Infektionen

Bild: Die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien steigt sprunghaft von 12.872 auf 22.961.
Das ist noch gar nix.
Der Spiegel schätzt in Indien locker 130 Millionen Infizierte.

Nur weil es neben Donald-Trump-Geschichten untergeht: Auch Ursula von der Leyen hat sich in Quarantäne begeben.

Jens Spahn echauffiert sich, dass es in Berlin Restaurants gebe, in denen „man mit Maske angeguckt werde, als wäre man vom Mond“. Wo verkehrt der Mann?

Übrigens, Münchner Maskenfreunde wissen, dass die Landeshauptstadt München keine Haftung für die Wirksamkeit, die Herstellung oder die sachgerechte Verwendung der MNB übernimmt.

 

(Mit Dank an Wilhelm Busch für die optische und gedankliche Inspiration)

 

7 comments

  1. Hannes 5 Oktober, 2020 at 19:59 Antworten

    Jens Spahn echauffiert sich, dass es in Berlin Restaurants gebe, in denen „man mit Maske angeguckt werde, als wäre man vom Mond“.

    Ich glaube, Spahn sieht das falsch, das hat nichts mit seiner Mundbinde zu tun.
    Wenn ich diesen Mann sehe und reden höre, dann denke ich auch immer, der ist vom Mond. So geht es sicher vielen anderen Leuten auch.

  2. Chris 5 Oktober, 2020 at 22:01 Antworten

    Bei Klonovsky äusserst interessant nachgelesen. Dabei kam der Gedanke: könnte es sein dass das Reich diskreditiert werden muss um eine Flaggenverbietung vorzubereiten?

  3. Stefan 5 Oktober, 2020 at 23:02 Antworten

    Leute,tragt Masken.Schützt Euch!Hätte Steinmeier beim Abbeizen der Tapeten in seinem Schloß in Berlin-oder bei der Renovierung der Villa Spahn-eine Maske getragen,hätte er so einen Unsinn vielleicht nicht gesagt.Bei 200000Euro jedes Jahr würde ich auch im besten D ever leben.

  4. Hasedubleibsthier 6 Oktober, 2020 at 07:26 Antworten

    Ach, unser Frank Walter, gern auch mal Der Spalter genannt, ist schon einer. Wird Zeit für ihn doch endlich in den Ruhestand zu gehen, bevor er noch auf die Idee kommt, die Geschichtsbücher umschreiben lassen zu wollen, weil er neue Erkenntnisse gewonnen hat.

  5. Herbert Priess 6 Oktober, 2020 at 09:56 Antworten

    Das hat Walter der Spalter wirklich so von sich gegeben? Wo hat der mal Geschichte gelernt? So was ist doch nur noch peinlich, daß es da in den Medien keinen Aufschrei gibt kann ich mir nur so erklären, daß die Zuhörer genauso wenig wissen wie der Walter. Selbst im sozialistisch geprägten Geschichtsunterricht, Polytechnische Oberschule 1966-1976, wurden wir in deutscher Geschichte besser informiert als der Trampel. Was eigentlich beschämend ist, er bläst seine Unwissenheit ins Land ohne sich zu schämen. Oder macht der das absichtlich, weil er um die Unwissenheit seiner Zuhörer weiß?
    So dicht gedrängt oft noch in großer Armut lebend müßten doch in Indien die Menschen sterben wie die Fliegen. Warum geschieht das nicht? Weigern sich die Inder einfach am Virus zu sterben? Die Afrikaner scheinen auch keine Lust darauf zu haben. Jetzt wo wir die zweite Welle bekommen werden wohl bald die Leichensäcke knapp oder hat der Jens dieses mal auf Vorrat gekauft?

  6. Max Media 6 Oktober, 2020 at 11:40 Antworten

    “Jens Spahn echauffiert sich, dass es in Berlin Restaurants gebe, in denen „man mit Maske angeguckt werde, als wäre man vom Mond“. Wo verkehrt der Mann?”

    Es war sogar noch viel schlimmer. Wenn man den Ausschnitt der Interviews auf Welt im TV sah,
    so sagte er erstens völlig sinnfrei “[…] man komme sich vor, als seie man von einem ANDEREN Mond.”
    …da fragt man sich auf welchem Mond (oder dahinter) er sonst so lebt.
    Und vor allem sagte er noch (sinngemäß):
    “[…] und wenn man als einziger im Restaurant die Maske trägt und dann vom Wirt noch
    hört die brauche man hier nicht tragen”

    Will uns der Herr Gesundheitsminister also tatsächlich sagen, er verkehrt in Gefilden,
    in denen keiner Maske trägt, man sogar wissentlich die Anordnungen unterläuft,…er das weiß
    weil er es live erlebte…und als verantwortlicher Minister NICHTS dagegen unternommen hat????

    Also entweder ist er damit nicht mehr tragbar. Er müsste doch direkt Polizei, Ordnungsamt, Gesundheitsamt anrücken lassen und den Laden einmal auf den Kopf stellen lassen….
    Oder das war ein ganz großes Stück, aufgeführt auf dem spahnischen Märchenbuch zur
    Panikförderung. Auch hier gälte: nicht mehr tragbar.

    Anmerkung zu ihrer Umschreibung, dass Lehrer vor den Ferien gekündigt und danach wieder
    eingestellt werden.
    Das ist vollkommen korrekt, so wird das häufig gemacht. Ist allerdings nur bedingt öfter anwendbar.
    Wenn ich mich recht erinnere, dürfen solche Verträge nur maximal über 3 Jahre ( +/- 1 ?)
    gemacht werden. Danach ist eine feste Anstellung gesetzlich ANGEORDNET.
    Und zwar übergreifend an allen Schulen. Sprich mit einem Lehrer kann man das insgesamt
    nur eine begrenzte Zeit lang treiben. Haben die Schulen nach dieser Frist kein Geld für eine volle
    Stelle zugewiesen bekommen….SCHWUPPS ist der Lehrer weg, egal wie gut oder schlecht er war,
    ein neuer mit “Kündigungsvertrag” kommt und das Spiel beginnt von vorne.

    Für Lehrer die ihr Kontigent schon voll haben, wird es damit natürlich schwerer eine Schule zu
    finden, weil sie mit den neuen Lehrern “ohne volles Kontigent” konkurieren.
    Eine absolut beschämende Situation.
    Für genaueres müssten sie den jeweiligen Schulämtern mal eine Anfrage schicken, die können
    das im Detail erläutern. Aber ich versichere Ihnen, es ist 100 % real. Habe es hautnah bei einer
    meiner Lebensabschnittsgefährtinnen mitbekommen.

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