Rote Kuh, schwarze Kuh –
die einen sagen so, die anderen so...

Corona- und andere Häppchen zum Karfreitag

So schnell lassen sich die Herren die Corona-Butter nicht vom Brot nehmen! Medienliebling Viro-Drosten kann mit der Heinsberg-Studie des Kollegen Hendrik Streeck (Uni Bonn) gar nichts anfangen, da „müsste ja zumindest mal in Manuskript-Form eine Zusammenfassung präsentiert werden“. Man kann doch nicht einfach so in eine Talkshow gehen oder eine Pressekonferenz veranstalten!

Das Helmholtz-Institut, zum Teil von Bayern finanziert und in München ansässig, schließt sich vollumfänglich den Einschätzungen seines verehrten Ministerpräsidenten Söder an. Bei Corona gilt, was vor Hunderten von Jahren für die Farbe der Kühe (rotbraun-weiß oder schwarz-weiß) galt. Jeder Landesfürst hatte seine Farben. Oder, immer noch gültig: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Andererseits eine frohe Botschaft: Wenigstens ist sich die Wissenschaft mal uneinig, nicht wie beim Klima, wo „fast alle“ Wissenschaftler die Weissagungen von Greta, der Jungfrau von Schölefrö, verbreiten.

 

Was sagst du dazu, Ralf?

„Auch wenn viele meinen, sie seien schon selbst zu Epidemiologen geworden, bleibt es doch so, dass kein Expertenrat der Welt ... objektiv richtige Empfehlungen geben oder der Politik die verantwortliche Entscheidung abnehmen könnte.“ (Ralf Stegner auf Twitter)
Richtig! Was gut für uns alle ist, weiß Angela Merkel immer noch am besten.

Leider können sich Politiker heutzutage nicht mehr richtig ausdrücken.
„Für die Hansestadt Hamburg besteht derzeit keine Ausgangssperre und auch kein Ein- oder Ausreiseverbot. Allerdings ist es auch in Hamburg nicht erlaubt, Touristen übernachten zu lassen.“ (Bild) Ja wie jetzt? Sollen die Touris auf Planten und Blomen im Stadtpark pennen?

Sozialistin Manu in Merkelburg-Vorpommern wurde vom Gericht ausgebremst. Nun dürfen die Einwohner des Bundeslandes doch an die Ostsee, auf die Insel oder zur Seenplatte fahren.

Auch bei Söder drückt man sich söderisch aus:
„Explizit erlaubt ist der Aufenthalt in der Kleingartenanlage – allerdings nur mit Familienmitgliedern aus dem eigenen Hausstand.“
Sonderregelung für den, der eine Großfamilie hat?

Kommunistenchef Riexinger lässt ausrichten, ihm gehe es ganz gut in seinem Domashniy Ofis (so hieße Home-Office, wenn die Geschichte etwas anders verlaufen wäre). Jedenfalls geht es ihm deutlich „besser als dem Tischler, der mit 60% seines Gehalts auskommen“ müsse. Na, deswegen biste doch in die Politik gegangen, Genosse!

Arme Briten

Da sieht man mal wieder, wie Großbritannien leidet, seit es nicht mehr in der EU ist! In D-EU-tschland werden einfach 80.000 Erntehelfer eingeflogen – Corona hin, Corona her!

In GB haben sich hingegen 26.000 Freiwillige als Erntehelfer gemeldet. Außerdem wurde eine „Land Army“-App entwickelt, auf der sich Farmer und Aushilfen vernetzen können. Der Name „Land Army“ stammt aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, von dem die Engländer einfach nicht loskommen (damals hieß es noch „Women’s Land Army“).

Verdammt, jetzt haben wir den „Roma-Day“ am 8. April total vergessen! Dank an Volker Beck, der uns an „Solidarität mit den Sinti und Roma Europas“ erinnerte. Ebenfalls verpasst haben wir wieder einmal Heikos Donnerstag der Demokratie. Bei der Gelegenheit, Heiko: Hast du, trotz deines Nazi-Ticks, selber gemerkt, dass dein Zitat von Dietrich Bonhoeffer („Es gehört zu den erstaunlichsten, aber zugleich unwiderleglichsten Erfahrungen, daß das Böse sich – oft in einer überraschend kurzen Frist – als dumm und unzweckmäßig erweist“) erstaunlich gut in unsere Zeit passt? Nein? Macht nix.

Viele fragen sich: Was macht eigentlich Sawsan Chebli in dieser schweren Zeit, außer Telkos („Es ist gerade mal 10.35 Uhr und ich hatte schon vier Telkos“)? „Hab meinem Mann die Haare ganz ganz kurz geschnitten und es sieht richtig gut aus“. Siehste. Es gibt auch im häuslichen Bereich genug zu tun.

Übrigens, verehrte Leser, fragen Sie sich nicht auch oft: „Was passierte wirklich in Jerusalem im April des Jahres 30, als angeblich der Gottessohn hingerichtet wurde?“ Das steht nur bei Spiegel plus. Leider.

 

 

8 comments

  1. Irmgard Heller 10 April, 2020 at 20:39 Antworten

    Wenn sich die Wissenschaftler nicht einig sind, könnte es daran liegen, dass der eine selbst nachforscht und untersucht, was Sache ist und wie es dazu kommen konnte und andere nur mit Modellrechnungen arbeiten, deren Parameter man je nach Bedarf modifizieren und passend machen kann. Zu wissenschaftlichen Unter-suchungen: habe heute einen sehr interessanten Artikel in https://www.gelderlander.nl/dossier-corona-in-het-rijk-van-Nijmegen/onderzoekers-radboudumc-ontdekken-missend-puzzelstukje-bij-bestrijding-van-Coronavirus~a1a91b2b/ gelesen: Kurzes Fazit: Corona könnte ein Enzym ACE2 ausschalten, welches ‘bradykinine’ , eine Substanz, die bei kleinsten Blutgefäßen Lekkage verursacht, in Schach halten. Das könnte erklären, warum in manchen Fällen die Lunge so schnell schlappmacht.

  2. chris 10 April, 2020 at 21:05 Antworten

    Hm, das ging jetzt so atemberaubend schnell, die sind flott (oder doch Planung von Anfang an?):

    Innenministerium (laut Tagesspiegel): “Die durch Corona ausgelöste „Neujustierung von Wirtschaft und Sozialsystemen könnte sich auch als Chance in der derzeitigen Krise erweisen“.”

  3. Emmanuel Precht 10 April, 2020 at 23:35 Antworten

    Roma-Day oder die Coronaparty “zigane” war heute wieder im Gärtchen des Nachbarhauses (8 Familien). Aber was solls, die haben seit ihrer Ankunft dort vor 4 Jahren, täglich Roma-Day.
    Wohlan…

  4. Max Media 11 April, 2020 at 01:53 Antworten

    Lustiger Artikel und sogar was gelernt:-)
    “Telkos”…musste ich wirklich googeln.
    Sowas kennt man als Normalmensch mit handwerklicher Tätigkeit nicht:-)

    • Fr. Heckenbauer 11 April, 2020 at 09:38 Antworten

      Im Blog von Hadmut Danisch (Informatiker) habe ich kürzlich das Wort Telko zum ersten Mal gelesen und musste auch gleich googeln. Zur selben Zeit bereitete sich meine Frau auf eine (Corona-bedingte) Telefonkonferenz vor. Was lernen wir daraus? 🙂
      Apropos: Webcams (für Videokonferenzen) sind zur Zeit praktisch nirgends zu erwerben bzw. nur mit einer endlos langen oder unspezifischen Lieferfrist. Wenn man die Dinger geliefert bekommt ist, die Epidemie vermutlich schon vorbei. Aber wenigstens ist man dann auf die nächste besser vorbereitet.

  5. B. Treuer 11 April, 2020 at 12:15 Antworten

    Zu Sawsan Chebli empfehle ich Acta Diurna vom 9. April (Screenshot).
    Chebli am 6.4. auf Twitter: “Es ist gerade mal 10.35 Uhr und ich hatte schon vier #Telkos. Und Ihr so?”
    Prompte Antwort um 10:35 Uhr: “Also ich als Altenpflegerin ziehe da meinen Hut! In der Zeit habe ich gerade mal 14 Bewohner gewaschen. Wahnsinn”.
    🙂

  6. ETIAM SI OMNES, EGO NON! 11 April, 2020 at 13:37 Antworten

    Würden wir dem Vorschlag des laut Wikipedia nicht zuletzt für israelische Interessen multiaktivistischen, explizit nicht vorbestraften Herrn Beck folgen, dürfte unser so unerschöpfliches Sozialhilfesystem rasch insolvent werden wie auch unsere aktuell historisch positive Kriminalstatistik möglicherweise schnell zu einer wertlosen Momentaufnahme mutieren (wobei beide Effekte sich auf alle Invadierenden bezieht).

    Vielleicht sollte Sawche, die sicher gegen diese zeitsparende Verkürzung ihres Namens keine Einwände erhebt, sich vice versa diesen Homecut während einer Ihrer unzähligen Telkos (fasse Dich kurz beim m/w/d-Tratsch!) gönnen, um wie ihr Mann “richtig gut auszusehen”.

  7. Dozoern 13 April, 2020 at 10:20 Antworten

    Die FAZ setzt dem ganzen wieder einmal die Krone auf: Am 11.4. fordert Nikolas Bender, natürlich in einem Artikel hinter der Bezahlschranke, eine größere Debatte der von der Regierung erzwungenen Maßnahmen in Folge der Coronakrise, weil strenge Maßnahmen eine strengere Kontrolle bräuchten. Sagt die Tageszeitung, die seit dem Beginn der Krise fast alle ihre Artikel für Foristen sperrt. 47 Beiträge kommen zusammen. Darunter wieder die üblichen Trolle der Redaktion. Und der Artikel wird nach 8 Stunden für weitere Beiträge gesperrt…

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