Die Schamlosen
(denen nichts heilig ist)

Ramelow, Steinmeier, Lindner

Genosse Ramelow inszeniert sich als Verfolgter des Nationalsozialismus, Genosse Steinmeier vereinnahmt die Bombenangriffe auf Dresden ideologisch. Und Lindner fleht um Gnade. Watt för ene Jesellschaft!

Nachdem der Genosse Präsident Frank-Walter seinen iranischen Freunden erneut zum Jahrestag ihrer Terrorherrschaft gratuliert hatte, wandelte er zielsicher auf den nächsten Staatsakt zu.

Vor 75 Jahren, wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde Dresden von alliierten Bomberverbänden total zerstört. Die strategische Bedeutung der Stadt: Sie war Durchgangsstation zahlloser Flüchtlingstrecks auf der Flucht vor der Roten Armee.

Je länger diese Bombennächte zurückliegen, umso bizarrer wird deren historische Einvernahme. Die grüne Geschichtsexpertin Katrin Göring-Eckardt glaubt, dass die Nazis Dresden zerstörten. Anne Helm, Gelegenheitsexhibitionistin der Linkspartei, wünschte hingegen, „Bomber Harris do it again“ – womit sie wenigstens einen der Verantwortlichen der Terrorangriffe korrekt benannte. Die Zahl der Opfer der Spreng- und Brandbomben wird seit Jahren von neuen deutschen Historikern heruntergerechnet, derzeit hat sie sich auf „bis zu 25.000“ eingependelt. Britische und amerikanische Forscher gehen eher von mindestens 35.000 Toten des gezielten Terrors gegen die Zivilbevölkerung“ (Frederick Taylor) aus.

Warum deutsche Historiker von Göring-Eckardt bis Gottweißwem solche neuen Erkenntnisse verbreiten, können sich viele auch ohne Frank-Walters Hilfe denken, aber der stellte nun trotzdem klar: Viel zu oft und viel zu lange sei die Geschichte der Luftangriffe auf Dresden ideologisch zugerichtet und politisch vereinnahmt worden.

Frank-Walter erinnert die Bombardierung Dresdens nämlich zuallererst „an die Zerstörung des Rechtsstaates und der Demokratie in der Weimarer Republik, an nationalistische Selbstüberhebung und Menschenverachtung, an Antisemitismus und Rassenwahn“ – kurz: an die AfD – und Katrin Göring-Eckardt hatte dann wohl doch irgendwie recht.

Ein schäbiger Kerl

Seinen eigenen Adolf Hitler malt auch der als Ministerpräsident abgewählte Bodo Ramelow, wobei Bodos Hitler aussieht wie Björn Höcke. Bodo verbreitete selbstgebastelte Fotomontagen, bei seiner Abwahl als Thüringens MP kam ihm sofort Buchenwald in den Sinn (das Nazi-Lager, nicht dass kommunistische), und selbst die bereits halb in der Neuen Zeit angekommene FAZ erkannte hinter Bodos „historischen Großanalogien zum Nazismus das parteipolitische Kalkül“.

Bodo sieht sich sogar inzwischen als Verfolgten des Nationalsozialismus (so dass einige neue Denkmäler errichtet werden dürften, wenn Merkel ihn doch noch an die Macht putscht), denn die bislang nie durch Gewaltaktionen aufgefallene Identitäre Bewegung will „mich zum Feind Nummer eins in Deutschland machen“.

Seinen Sinn für billigen Klamauk hat Bodo aber nicht verloren. Der TV-Souffleuse Maischberger sagte er: „Darf ich Sie darauf hinweisen, dass der Wahlsieger von Thüringen vor Ihnen sitzt?“ Der war gut.

 

Ein wirkliches Opfer des Straßenterrors trat soeben von seinen politischen Ämtern zurück. Der Sprecher der Werteunion Ralf Höcker auf Facebook: Mir wurde vor zwei Stunden auf denkbar krasse Weise klar gemacht, dass ich mein politisches Engagement sofort beenden muss, wenn ich keine „Konsequenzen“ befürchten will. Die Ansage war glaubhaft und unmissverständlich. Ich beuge mich dem Druck und lege mit sofortiger Wirkung alle meine politischen Ämter nieder und erkläre den Austritt aus sämtlichen politischen Organisationen.

Der Abgeordnete Lindner versprach derweil im Bundestag, entweder der SED zu folgen und MP-Wahlen nicht länger geheim abhalten zu lassen, sondern mit namentlicher Stimmabgabe, oder dem SPD-Vorschlag aus dem Homeland NRW, Wahlen und Gesetze, bei denen AfD-Abgeordnete mitstimmen, nicht mehr anzuerkennen. Anders können wir Lindners Aussage „Erfurt war ein Fehler, aber wir unternehmen alles, damit er sich nicht wiederholen kann“ nicht interpretieren. Wird der Mann auch bedroht?

Bei der SPD haben tiefe Gedanken seit je eine Heimat, wie nun wieder Sawsan Chebli bewies. Die ließ wissen: „ ... Wäre Lindner eine Frau, hätte sie den Posten geräumt. Und wäre AKK ein Mann, würde er weiter an der Macht kleben.“
In der Tat bedenkenswert. Und es macht den Weg frei für weiterführende Überlegungen. Was, wenn Merkel ein Mann wäre? Kevin Kühnert eine Frau? Merz eine Frau? Walter-Borjans ein Mann? Und Laschet auch? Fragen über Fragen, die nur eine kluge Frau beantworten kann...

Wieder nix zu Merkel? Na gut, einer geht noch. Kennen Sie schon den neuesten Wanderwitz von Dr. Angela Merkel? Nein? Hier kommt er: „Marco!“

 

13 comments

  1. Orangenfarmer 13 Februar, 2020 at 19:57 Antworten

    Ich weiß, es ist Mist Witze zu erklären, aber ich verstehe Ihren Merkel/Marco Witz nicht. Liegt vielleicht daran, dass ich keine MSM konsumiere. Wer ist Marco ?

    • Stephan Paetow 13 Februar, 2020 at 20:04 Antworten

      Marco Wanderwitz ist der neue Ostbeauftragte der Merkelregierung. Vorgänger Christian Hirte, der Thüringens amtierendem aber nicht ausübendem Ministerpräsident Kemmerich gratuliert hatte, wurde sofort abgesetzt. Wanderwitz bezeichnete als erste Amtshandlung Gauland als “kranken Mann, zerfressen von Hass und Dummheit” und die AfD als “gifitgen Abschaum”. Marco ist also ein wahrer Merkelwitz…

      • Spaetowrianer 13 Februar, 2020 at 20:55 Antworten

        Lol, ich dachte an die Serie Marco, in der sich der Protagonist nach Argentinien absetzt, vorgeblich, um seine Mutter zu suchen.

        Gell, Frau Merkel, geborene Kasner, verheiratete Sauer, schönes Land.

        Ernsthaft, woher und wieso “Merkel”?

  2. Barbara Blume 13 Februar, 2020 at 21:41 Antworten

    Peter Haisenko hatte am 15.02.2015 zum 70. Jahrestag gr. Angriffs auf Dresden einen bemerkenswerten Artikel auf seinem Blog geschrieben…
    Seine Mutter u. Großmutter waren vor Ort und haben einiges berichtet…

    Unabhängig davon kann ich mir bei den Zerstörungen, der Intensität der Angriffe und den offenbar sehr vielen Flüchtlingen, die zur Zeit dort gewesen sein sollen, auch selbst gar nicht vorstellen, dass es “nur” ca. 25.000 Tote gegeben haben soll.

    Zum bedrohten CDU/Werteunion-Mitglied und RA Ralf Höcker und den bedrohten FDP-lern
    gibt es nur “trockene Nachrichten”, aber keinerlei Bewertung geschweige denn, Bedauern.

    Man kann gar nicht soviel essen, wie man k…. möchte !

  3. Tobi K. 13 Februar, 2020 at 22:04 Antworten

    Die deutsche Geschichte wird doch komplett verklittert. Dafür hatte man ja eigens unzählige staatlich finanzierte Stiftungen aus dem Boden gestampft. Und die von der Stasi-Kahane ist nur eine davon. Vorallem geht es den Linken darum, die Geschichte des Unrechtsstaates DDR zu verklären. Von den heutigen Schülern lernt keiner mehr die tatsächlichen Hintergründe des seinerzeit geteilten Deutschlands und was wieso und warum passierte. Am Ende wird die Geschichte von Kahane & Co. so umgeschrieben sein, dass der Sozialismus in der DDR das Paradies auf Erden war.

    Zu Höcker kann ich nichts groß schreiben, weil er hätte sich schon etwas deutlicher erklären müssen. Was war genau passiert und warum knickt ein so erfahrener Anwalt und “harter Hund” wie er ein? Wer oder was steckt dahinter?

    Achja, Sawsan Chebli und kluge Frau in einem Absatz unterzubringen, das beißt sich. Manchmal frage ich mich auch, warum ich zwei Berufe erlernt habe und stattdessen nicht einfach doof geblieben und die linke Politik gegangen bin. Intellektuell zwar kein Zugewinn, aber finanziell abgesichert.

    Wanderwitz. Eine Person, die perfekt in das derzeitige System Merkel passt. Ende.

  4. Barbara Blume 14 Februar, 2020 at 01:37 Antworten

    Hatte ich leider vergessen: gesagt von Walter, dem Spalter:

    “Unvergessen bleibe auch, dass viele Briten nach der deutschen Einheit mit ihren Spenden zum Wiederaufbau der Frauenkirche beigetragen hätten. ”

    Na, dann ist alles gut – etwas Kleingeld gegen so viele Menschenleben…

  5. August Klose 14 Februar, 2020 at 09:16 Antworten

    Nochmal 75 Jahre und man wird bei einer Rede auf dem Dresdener Altmarkt am Denkmal DER GROSSEN MERKEL (dort, wo früher die Germania stand) hören, dass es den Angriff (so wurde das Ereignis unter den “Erlebenden”, ja nicht den Opfermythos bedienen(!), genannt) gar nicht gegeben habe. So eine Art Bielefeldverschwörung also.

  6. Ein Jünger 14 Februar, 2020 at 09:53 Antworten

    Warum SEDPDSLINKE? Die persönlichen Kollegen/Bekannten/Verwandten, die Ramelow gewählt haben, verbindet ein erkennbares Motiv – die Suche nach dem “Biedermeier”. Zu DDR-Zeiten saßen alle warm und trocken und eigene Entscheidungen mußten nicht gefällt werden. Insofern die idealen Diktaturuntertanen. Daß sie mit genau dieser Einstellung ideal ins Dritte Reich gepasst hätten, will keiner wahrhaben. Diese Armseligkeit ist bemerkenswerterweise bei Studierten mindestens so groß, wie bei Arbeitern. Das dürfte genau dem entsprechen, was eine Ochlokratie ausmacht.

  7. Marco Treppenwitz 14 Februar, 2020 at 09:54 Antworten

    Den Sozialismus in seinem schnellen Lauf, den halten weder Recht noch Ordnung auf.
    (Bananenbunzlerin Dr. Erika Honecker)

  8. Bert 14 Februar, 2020 at 11:59 Antworten

    In Thüringen haben zwei CDU Abgeordnete für den Kandidaten der Linken gestimmt haben.
    Das ist doch der eigentliche Skandal und Dammbruch (CDU wählt aktiv Kommunisten Ramewlow).
    Dies wäre eine Entschuldigung der CDU wert.

    Vielleicht waren es sogar drei CDU’ler und es gab noch einen aufrechten SPD’ler der sich, wie 2014 im ersten Wahlgang, enthalten hat und Ramelow ist an RRG selbst gescheitert.
    Die Wahl war geheim (und das ist auch gut so), vorher wissen eigentlich alle wie genau gewählt wurde?

  9. irgendwer 17 Februar, 2020 at 16:59 Antworten

    Das Interessante am Höcker-Rücktritt ist ja, dass er voranstellte, was er so alles abkann (“Hausbesuche”, Morddrohungen, …). Daneben hat er jede Menge kluger Kollegen und sicher nicht nur mit Herrn Maaßen, als ehem. Chef des Inlandsgeheimdienstes, recht passable Verbindungen in Sicherheitskreise. Nun hat er alle politischen Ämter – und Organisationen – verlassen. Für eine Lawfirm, die mit dem Schutz ihrer Mandanten wirbt irgendwie ein PR-Supergau. War RA Höcker eigentlich schon immer in London ansässig..?

    Wie hieß es so schön in einem “Weißen Hai n.n.”? “Da muss wohl was passiert sein.”

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